An alle Fernwehhabenden, Abenteuerlustigen und Reiseliebhaber - herzlich Willkommen auf meinem Blog!
Ich heiße Nina und durfte ein halbes Jahr meines Lebens im wunderschönen Neuseeland genießen. Auf diesem Blog teile ich meine Erfahrungen, Erlebnisse und jede Menge Fotos mit euch.
Nun
ist es also schon zwei Monate her seitdem wir das Land der Kiwis
verlassen haben und herzlich, liebevoll und mit offenen Armen von
unseren Familien und Freunden im kalten Winterdeutschland willkommen
geheißen wurden.
Es
war ein großes Begrüßungskomitee mit Sekt, Blumen, Bannern,
Luftballons, einem selbstgebastelten Schild und was es nicht sonst
noch alles gab. Doch das Wichtigste ward ihr, ihr habt uns einen
guten Grund gezeigt, die wunderschönen Landschaften Neuseelands
hinter uns zu lassen und wieder nach Deutschland zu kommen. Ich habe
mich so gefreut euch alle wieder in die Arme schließen zu können.
Ich konnte einfach nicht aufhören zu zittern, ich weiß nicht, ob
es an der Eiseskälte lag oder an den Glücksgefühlen und dem
Adrenalin, welche mein Körper unentwegt ausschüttete.
Auch
nach der großartigen Begrüßung ging der Tag gut weiter. Ein
Highlight war natürlich eine ausgiebigen Dusche in meinem eigenen
Badezimmer mit einem richtigen Handtuch (!!!).
Danach
kamen Antonia, Oma, Giulia, Hannah und Isabel vorbei und Mama machte
lecker Waffeln. Auch Antonia hatte mal wieder ihre Backkünste
bewiesen und mir meine Lieblingsnussecken und einen Kuchen gezaubert.
Ich kam jedoch kaum zum Essen, denn ich konnte gar nicht aufhören
Geschichten aus Neuseeland zu erzählen, von unseren Abendteuern,
Neles und meinem Fressneid, unseren Lieblingsorten, Highlights und
all den lieben Menschen, die wir kennenlernen durften.
Abends
ging es dann noch für Papa, Mama, Antonia und mich ins 12 Apostel
zum Pizza essen. Ich zeigte jedoch eine jämmerliche Leistung und
schaffte gerade mal die halbe Pizza (das wäre uns in Neuseeland ganz
bestimmt nicht passiert). Die Müdigkeit wurde auch plötzlich so
groß, dass ich Angst hatte mit dem Kopf in meiner restlichen Pizza
ein zunicken.
So
endete dieser schöne Tag in meinem eigenen gemütlichen großen
Bett, wo ich direkt in meine Kissen fiel und von einem süßen Schlaf
umfangen wurde.
Am
17.März um 19:30 Uhr neuseeländischer Ortszeit flogen Nele, Jan,
Niels und ich dann endlich los. Unser Ziel waren die Cook Islands!
Die
meisten kennen die kleine Inselgruppe im südlichen Pazifik gar
nicht, wenn ich ehrlich bin, ging es uns vorher aber genauso.
Ursprünglich wollten wir auch eigentlich auf die Fiji Inseln. Die
kannte man ja und waren schlechthin das Sinnbild für traumhafte,
paradiesische Strände.
Doch zu der Zeit, als wir die Flüge buchen
wollten, waren uns die Flüge auf die Fiji Inseln zu teuer. Im
Reisebüro wurde uns vorgeschlagen doch einmal die Cook Inseln in
Betracht zu ziehen, die seien den Fiji Inseln sehr ähnlich nur eben
etwas kleiner. Später lasen wir uns einiges über die Inselgruppe
durch und waren direkt verzaubert.
So buchten wir die Flüge, die um
einiges günstiger waren als auf die Fiji Inseln.
Später
erfuhren wir, dass dies Recht ungewöhnlich war und die Cook Inseln
normalerweise deutlich teurer sind als die Fiji Inseln. Aber mal
wieder hatten wir Glück mit unserer Entscheidung, denn am selben
Abend, an dem wir auf die Cook Islands flogen, gab es auch einen Flug
nach Nadi auf die Fiji Inseln. Dieser wurde jedoch gecancelt. Grund
war der Zyklon, der auf den Fiji Inseln sein Unwesen getrieben hat,
während die Cook Inseln weitestgehend verschont blieben.
Außerdem
konnten wir uns auf den Cook Islands das Geld tauschen sparen, da man
dort, anders als auf den Fiji Inseln, mit Neuseeland-Dollar bezahlen
konnte.
Schließlich
waren wir glücklich nach 4 Stunden Flug am 17.März um 0:30 Uhr
Ortszeit auf der Hauptinsel Rarotonga zu landen. Wir sind also einmal
zurück in die Vergangenheit geflogen und konnten den ganzen Tag noch
einmal auf den Cook Islands erleben. Diese liegen nämlich auf der
anderen Seite der Zeitgrenze, wodurch ein Zeitunterschied von 23
Stunden zu Neuseeland zu erklären ist.
Obwohl wir mitten in der
Nacht ankamen, war es noch unglaublich warm. Während die
Temperaturen am Tag meist bei 28 oder 29°C lagen, „kühlte es
sich“ in der Nacht auf circa 24°C ab.
Wir hatten über das Hostel
ein Transfer gebucht, welcher uns vom Flughafen abholen und zum Hostel
bringen sollte. Es handelte sich um einen ausgesprochen
unfreundlichen, grummeligen, alten Mann, der uns und drei andere mit
seinem rumpligen Auto zu unser unglaublich luxuriösen Unterkunft brachte.
Dort
angekommen sollten wir ihm sagen, wie viel jeder von uns bezahlen müsse. Wir
alle waren etwas verwirrt und dachten uns nur, dass er uns das ja
eigentlich erzählen sollte. Und plötzlich wurde der alte Mann ganz
nett, entschuldigte sich und erklärte uns, dass er nur als Ersatz
eingesprungen sei, da die Besitzerin ins Krankenhaus musste und er
schon seit 4 Uhr morgens auf den Beinen war und einfach total
übermüdet war.
Irgendwann war dann alles geklärt und jeder konnte
sich endlich auf sein Zimmer zurückziehen und schlafen. Jan, Niels,
Nele und ich hatten eigentlich ein Mehrbettzimmer gebucht, doch
wurden in zwei Doppelzimmern untergebracht. Die Zimmer waren sehr
minimalistisch eingerichtet und ein wenig dreckig. Statt
Fensterscheiben gab es nur abgedunkelte Mückengitter, was zum einen
ganz praktisch war, da so keine nervigen Stechfliegen, Mücken oder
was das war reinkamen, von denen es unglaublich viele gab, zum
anderen es aber echt laut war, da die Zimmer direkt zum
„Aufenthaltsraum“ hinausgingen. Wir schliefen eigentlich alle
jede Nacht mit Oropax, aber ich hörte trotzdem noch die Gespräche
der anderen Gäste und das Schreien der wilden Hühner und Hähne.
Als wir
morgens aufstanden, stellten wir fest, dass der Rest der Unterkunft
genauso schmuddelig war. Aber wir haben nur 18 Dollar pro Nacht
bezahlt und die Lage war ganz gut.
So
nachdem ich euch nun über unsere Hinreise und unser Hostel
informiert habe, werde ich den restlichen Eintrag wie ein richtiges
Reisetagebuch gestalten und euch so von unseren Aktivitäten und
Ausflügen berichten.
Tag
1
Nach
einigen wenigen Stunden Schlaf, brachen wir an unserem ersten Morgen
ohne ein richtiges Frühstück in die Stadt auf. Als wir auf den Bus
warteten, merkten wir zum ersten Mal das tropische Klima. Es war
wirklich sehr sehr warm und die Sonne schien unerbittlich.
Auf der
Insel fahren zwei Busse, einer im Uhrzeigersinn und einer gegen den
Uhrzeigersinn, die jeweils alle halbe Stunde fuhren. Als der Bus dann
endlich kam, kauften wir uns alle ein return ticket und fuhren bis
zum Markt. Denn jeden Samstag gab es einen großen Markt, an dem
Obst, unterschiedliche Speisen, Schmuck, Souvenirs und vieles anderes
verkauft wurde. Am Ende gab es sogar eine Tanzshow. Während sich Jan
und Niels erst einmal etwas zu essen kauften, erfrischten Nele und
ich uns mit einem Smoothie, aus frischen Früchten von der Insel. Und
der war wirklich so unglaublich lecker!
Nachdem
wir über den ganzen Markt geschlendert waren und uns alle Stände
angeschaut hatten, machten wir uns auf den Weg in den Supermarkt.
Dort bekamen wir erst einmal einen Schock. Die meisten Lebensmittel
waren mindestens dreimal so teuer wie in Neuseeland. Ich meine, wir
hatten uns schon gedacht, dass es etwas teurer wird, aber damit
hatten wir nicht gerechnet. So kauften wir so minimalistisch wie
möglich ein,im Großen und Ganzen gab es bei Nele und mir nur Haferflocken,
Nudeln und Reis, während Jan und Niels auf instant Nudeln als ihre
Hauptnahrungsquelle setzten.
Als
wir dann mit dem Bus zurück zum Hostel fahren wollten, meinte der
Busfahrer Neles und mein Ticket sei schon 2x benutzt worden und wir
müssten uns ein neues kaufen. Das sahen Nele und ich erst einmal
überhaupt nicht ein, denn wir hatten wie Jan und Niels ein Ticket
für Hin- und Rückfahrt gekauft und hatten erst eine Strecke davon
benutzt. Doch der Busfahrer sah das nicht ein und meinte entweder
müssten wir uns jeder jetzt noch einmal ein Ticket kaufen oder er
würde uns eben nicht mitnehmen. So blieb uns ja keine andere
Möglichkeit und wir bezahlten angesäuert die 10 Dollar. Der
Busfahrer meinte dann, dass alle Busse Video überwacht seien und wir
uns an seinen Chef wenden könnten und in dem Fall, dass wir Recht
hätten, würden wir unser Geld wieder bekommen. Nele
und ich dachten uns nur, ja ganz bestimmt wird das funktionieren…
Nach
dem ganzen Drama und einer kleiner Stärkung im Hostel, machten wir
uns auf den Weg zum Strand. Auf einer Karte in unserem Hostel waren
die Strände eingezeichnet, die sich am besten zum Schwimmen und
Schnorcheln eigneten. Einer davon war ganz in unserer Nähe, maximal
15 Gehminuten entfernt.
Dort angekommen gingen wir natürlich alle
sofort ins Wasser und es war ein unglaublich: Das Wasser war so klar, wie in einem Pool, aber eben natürlich, ohne Chlor. Und es war so
warm, dass sogar Mama ganz ohne Problem hätte hineingehen können.
Wir schwammen im Wasser, waren einfach super glücklich und
konnten alles noch nicht ganz fassen. Wir fühlten uns wirklich
wie im Paradies!
Später suchten sich Jan und Niels am Strand
Kokosnüsse und probierten sie aufzubrechen. Es dauerte ein wenig,
aber sie schafften es nach einigen Bemühungen sogar. Ich bin ja
leider nicht so der Fan von Kokosnuss, aber die anderen fanden die
Milch echt lecker.
Mit dem Sonnenuntergang machten wir uns dann
wieder auf den Rückweg zum Hostel, wo wir nach unserem ausgefallenen
Abendessen noch eine Partie Tischtennis spielten, bevor wir schlafen
gingen.
Tag
2
Nach
dem Frühstück wollten wir uns zwei Scooter ausleihen, das
beliebteste Verkehrsmittel auf Rarotonga, um damit die Insel zu
erkunden. Doch leider benötigte man dafür einen
Motorradführerschein, weswegen wir uns dann dazu entschieden, Fahrräder
auszuleihen. Es gab nämlich ein Backpackerangebot, durch welches
wir nur 50 Dollar pro Person für eine Woche bezahlen mussten. Mit unseren
neuen Rädern ausgestattet, radelten wir circa 10 Kilometer zum
Strand „Fruits of Rarotonga“.
Diesen Strand fand ich noch schöner
als den gestrigen, denn es gab mehr Korallenriffe und somit mehr
Fische, die wir beim Schnorcheln bestaunen konnten. Manche von uns
hatten leider noch ein paar Probleme mit dem Schnorchel und eine
riesige Angst vor Seegurken *hust Niels*.
Eigentlich
wollten wir nur kurz an dem Strand bleiben und noch weiter fahren zu
einem Anderen, aber es gefiel uns allen so gut, dass wir dort
den ganzen Tag blieben und den anderen Strand auf den nächsten Tag
verschoben.
Tag
3
Mit
dem Fahrrad fuhren wir um die 12 Kilometer zum bekanntesten Strand,
dem Muri Beach. Doch bereits auf dem Weg mussten einige Fotostopps eingelegt werden.
Wir liehen uns für 2 Stunden Kajaks aus und
paddelten von dort aus zu drei kleineren Inseln, wo wir anhielten und
baden gingen. Die Sonne brannte an diesem Tag besonders stark und wir
alle merkten, dass wir wahrscheinlich am Ende des Tages mit einem
fetten Sonnenbrand zurückkommen würden.
Die Inseln waren super
schön, aber vom Strand an sich hätte ich mir deutlich mehr
erwartet. Das Wasser war nicht ganz so klar wie sonst, es gab viele
Seegurken und nur wenige Zebrafische, weswegen besonders Niels sehr
traurig war.
Als wir abends zurück ins Hostel kamen und einen Blick
in den Spiegel warfen, hatten sich unsere Befürchtungen bestätigt: Wir
waren alle mega rot, obwohl wir uns am Ende nur noch in den Schatten
gelegt hatten und uns vor dem Kajaken ordentlich eingecremt hatten.
Abends rief ich dann noch, eher spaßeshalber als mit der Hoffnung,
dass es wirklich etwas bringen würde, das Busunternehmen an und schilderte
ihnen unsere Situation. Der Mann am Telefon war, anders als der
Busfahrer, sehr nett und freundlich und meinte sie würden alles
kontrollieren und sich dann melden. Nach ein paar Stunden rief er
dann tatsächlich zurück, gestand ihren Fehler ein und meinte wir
könnten unsere 10 Dollar aus ihrem Büro abholen!
Tag
4
Nele
und ich fuhren mit unseren Fahrrädern in die Stadt, um noch einmal
ein wenig durch die Läden zu stöbern. Auf dem Weg dorthin hielten
wir bei allen Bars an denen wir vorbeikamen an, notierten uns Preise und happy hour Zeiten,
damit wir vergleichen und uns dann entscheiden können, in welche Bar
wir abends gehen würden. Danach fuhren wir zu dem bus office, um unser Geld
wiederzubekommen. Das Büro lag jedoch nicht an der Küstenstraße,
wo wir sonst immer lang fuhren, sondern an einer inland road. Wir
verfuhren uns anfangs ein wenig, bis wir endlich die richtige Straße
fanden. Das
bus office bestand aus einem kleinen Container, in dem ein
Schreibtisch stand. Anscheinend wurden wir bereits erwartet, denn die
Frau überreichte uns sofort unsere 10 Dollar und dazu sogar ein 10er
Busticket. Da hat es sich mal wieder gezeigt, dass man nicht sofort
alles hinnehmen sollte, wenn man weiß, dass man eigentlich im Recht
ist und sich die Bemühungen auch lohnen können. Anschließend
radelten wir zum Strand bei den black rocks. Das Wasser war an
diesem Tag leider etwas aufgewühlt, aber wir sahen trotzdem ein paar
Fische. Auf dem Rückweg gerieten wir dann in unseren ersten
tropischen Regenschauer. Gerade hatten Nele und ich uns noch darüber
gefreut, dass wir so Glück gehabt haben mit dem Wetter und es noch
kein einziges Mal geregnet hat und das obwohl wir am Ende der
Regenzeit dort waren. Jetzt schüttete es wie aus dem Nichts. Der
Regen war nicht mal richtig kalt, trotzdem aber eine ganz nette
Erfrischung. Es sah total cool aus, denn der Regen verdampfte, wenn er auf
den heißen Asphalt traf.
Zurück
im Hostel genehmigten wir uns noch einmal eine richtige Dusche.
Danach wollten wir eigentlich in die Bar, doch das Wetter sah immer
noch nicht so super aus, weswegen wir dies auf den nächsten Tag
verschoben.
Tag
5
Da
wir jetzt ja unser 10er Busticket hatten, fuhren wir an dem Tag statt
mit dem Fahrrad mit Bus zum Strand. Es ging mal wieder zum Fruits of
Rarotonga, unserem Lieblingsstrand, doch leider war selbst hier das
Wasser nicht so klar wie sonst.
Am frühen Nachmittag machten wir uns
auf den Rückweg, um noch die Happy Hours in den Bars ausnutzen zu
können. Unser Plan war es, eine Barhoppingtour zu machen. Wir
starteten in der OTB Beach Bar mit einem Bier, welches wir genüsslich am Strand
genossen.
Danach ging es zur nächsten Bar, wo es die günstigsten
Cocktails geben sollte. Doch vergünstigt waren nur drei ausgewählte
Cocktails, die uns allen nicht sonderlich zusagten. So fuhren wir
erst einmal zurück ins Hostel, um eine Kleinigkeit zu Abend zu
essen, bevor wir zur Shipwreck Bar, der drittbesten Beach Bar
weltweit aufbrechen wollten und dort den Sonnenuntergang genießen
und den Abend ausklingen lassen wollten. Doch das Wetter spielte
nicht mit, es fing an zu donnern und stark zu regnen, sodass wir doch
im Hostel blieben.
Tag
6
An
unserem letzten ganzen Tag fuhren wir mit dem Fahrrad zu dem Strand
ganz in unserer Nähe und verbrachten dort den Großteil des Tages.
An dem Tag war dann das Wasser endlich wieder glasklar.
Danach fuhren
wir noch zum Supermarkt und wir gönnten uns alle zwei dicke Kugeln
Eis.
Für
den Abend stand auch etwas ganz besonderes auf dem Programm: Eine
Island-Night! Eingeleitet wurde der Abend durch ein umfangreiches
Buffet, wo wir uns alle so reichlich bedienten, dass uns furchtbar
schlecht wurde.
Doch als danach auch noch Dessert aufgetischt wurde,
konnten wir natürlich trotzdem nicht nein sagen. Dazu tranken wir
dann auch noch endlich einen Cocktail.
Nach dem super leckeren Essen,
auf das wir uns alle so gefreut hatten, gab es dann eine Tanzshow von
der Aoraki Dance Troup. Es wurden verschiedene Tänze der einzelnen
Inseln gezeigt. Sie performten in den unterschiedlichsten Kostümen
und auch mit Feuer wurde hantiert. Es war wirklich unglaublich, was
für eine Körperspannung die Tänzer und Tänzerinnen hatten und
wirklich schön anzusehen.
Nach
ihrer Performance war es Zeit, den Zuschauern ein paar ihrer Tänze
beizubringen. Sie fingen an, Leute auf die Bühne zu ziehen, genau
wie für meinem Papa, für mich das absolute Horrorszenario. Ich
probierte mich angestrengt meinem Getränk zuzuwenden und konnte, im
Gegensatz zu Nele, einem Auftritt auf der Bühne entkommen. Die liebe
Nele konnte natürlich nicht nein sagen und durfte direkt als erste
ihr Tanztalent auf der Bühne beweisen. Doch dank ihrer langjährigen
Tanzerfahrung blamierte sie sich im Gegensatz zu manch anderem
keineswegs, sondern bewegte sich gekonnt zur Musik.
Alles in allem
war es ein wirklich schöner und lustiger letzter Abend.
Tag
7
Unser
Flug ging am nächsten Tag erst um 1:30 Uhr, sodass wir den Tag noch
gut ausnutzen konnten. Im unserem Hostel gab es dazu noch ein
Angebot, dass man für nur fünf Dollar erst um 22 Uhr aus seinem
Zimmer auschecken konnte. Wir konnten also nochmal einen schönen Tag
am Strand verbringen, genossen noch einmal das wunderbare Wetter, den
schönen Strand, das klare Wasser…
Später
gaben wir unsere Fahrräder ab, konnten dann im Hostel duschen,
entspannt unsere Sachen packen und uns Abendessen kochen. Um 22:30
Uhr nahmen wir dann den Bus zum Flughafen und mussten nicht einmal
mehr die 5 Dollar für den späten Checkout bezahlen. Nach einiger
Warterei am Flughafen, wo wir alle schon ziemlich müde wurden, war
es dann Zeit für den Rückflug nach Auckland. Neles letztes Video:
Nachdem
wir morgens gegen 9:30 Uhr ausgecheckt hatten, stand ein letztes Mal
trampen nach Whitianga an. Eigentlich wollten wir gar nicht trampen,
sondern den Bus aus Hamilton nehmen, denn wir hatten noch genug
Stunden übrig, aber der fuhr nur um 3 Uhr morgens, warum auch immer.
Die Strecke war relativ weit, wir wurden von fünf verschiedenen
Leuten mitgenommen, waren aber trotzdem schon um 14:30 Uhr da.
Nachdem wir ein
letztes Mal gewaschen hatten und eine Kleinigkeit gegessen hatten,
machten wir uns auf den Weg in das Zentrum Whitiangas. Nele brauchte
neue Kontaktlinsen, nachdem sie eine beim Rafting und dann noch
zwei beim Surfen verloren hatte. Doch die Apotheke verkaufte
keine und der Optiker hatte nur von Montag bis Mittwoch offen. Ein
kleiner Trost war dann wenigstens, dass die Schokolade beim New World
im Angebot war. Wir schafften es jedoch uns zurückzuhalten und nur eine Tafel zu kaufen.
Außerdem buchten wir im Isite ein Shuttle für den
nächsten Tag. Abends setzten wir uns noch einmal an den Strand
direkt gegenüber von unserem Hostel.
Am
nächsten Tag machten wir uns, nachdem wir jede Menge an Verpflegung
im Hostel vorbereitet hatten, um unsere ganzen Essenssachen leer zu
bekommen, auf den Weg zur Fähre. Mit der fuhren wir auf die andere
Seite, von wo aus unser Shuttle fuhr.
Zuerst stiegen wir am Hot water
Beach aus. Dieser Strand war bekannt für sein heißes Wasser, einige
Zentimeter unter der Oberfläche. Überall waren die Leute dabei sich
mit einer Schaufel ein Loch zu graben und sich dann in das heiße
Wasser zu setzen.
Nele und ich hatte zwar keine Schaufel, um uns ein
Loch zu graben, aber es war schon witzig genug den ganzen Leuten
dabei zuzusehen.
Eine Frau zeigte uns netterweise eine Stelle direkt
vorne am Wasser, wo man seine Füße nur ein wenig eingraben musste,
bis man auf das heiße Wasser stieß. Es war verrückt, du hältst
deine Füße ins Meer und musst aufpassen, sie nicht zu verbrennen.
Danach hatten wir erstmal genug vom heißen Wasser und gingen lieber
richtig im Meer schwimmen, denn wir hatten einen echt schönen,
sonnigen und warmen Tag erwischt.
Nach circa zwei/drei Stunden fuhren
wir dann weiter mit dem Shuttle bis zum Anfang des Cathedral Cove
tracks. Von dort aus liefen wir nicht lange bis zum berühmten Strand
mit seinem Felsbogen.
Nach gefühlt unzähligen Fotos und ein paar
entspannten Stunden ging es zu Fuß, mit Shuttle und Fähre zum
Hostel zurück, wo alle Sachen für die bevorstehende Abreise und
Flug gepackt werden mussten.
Am
nächsten Morgen standen wir um 6:15 Uhr auf und hatten noch etwas
Zeit uns den Sonnenaufgang am Strand anzusehen, bevor wir endlich mal
ohne eine Essenstüte den Bus nach Auckland nahmen. Nach einem kurzen
Pizzastopp in Auckland City, ging es dann weiter bis zum Flughafen,
wo wir noch 5 Stunden Aufenthalt hatten, bis wir endlich unseren Flug
nehmen konnte.
Von
Rotorua aus nahmen wir endlich mal wieder den Bus bis nach Hamilton
und von dort aus den regionalen Bus in das kleine wunderbare Raglan.
Auch hier sind wir bereits gewesen, aber es war auch seitdem der
Plan noch einmal hier her zurückzukehren, um Surfen zu lernen, denn
bei unserem letzten Aufenthalt war das Wetter totaler Mist.
Wir
wollten gerade mit unserem ganzen Essen aus dem Bus aussteigen, da
riss natürlich eine Tüte und unsere ganzen Äpfel und Kartoffeln
kullerten durch den Bus. Nachdem wir alles wieder eingesammelt hatten
und ausstiegen, war es Gott sei Dank nicht mehr weit zum Hostel. Wir
waren nicht wie beim letzten Mal im bhh, obwohl das schon echt cool
gewesen ist, mit Hängematten, Hollywoodschaukel und Whirlpool,
sondern in einem unabhängigen Hostel, denn das war das einzige,
welches für die Tage noch frei gewesen ist. Und dort sahen wir dann
noch nach über zwei Monaten Jan und Niels wieder, die wir das letzte
Mal in dem gemieteten Haus kurz nach Silvester gesehen hatten. Wir
verstanden uns alle sofort wieder super und es dauerte nicht lange
bis die ersten Neckerein und Witzelein wieder losgingen. Besonders freute ich mich natürlich nach so einer relativ langen Zeit Jan wiederzusehen.
Nachdem wir
eine Kleinigkeit gegessen hatten, machten Nele, Jan, Oke (ja das ist
ein richtiger Name), der mit in unserem Zimmer war und natürlich
auch aus Deutschland kam, und ich uns auf dem Weg zum Surfen. Dafür
gingen wir in das bbh Hostel, wo man sich für 30 Dollar ein
Surfbrett und einen Neoprenanzug ausleihen konnte. Und wen trafen wir
dort wieder? Jan, in dessen Geburtstag wir bei unserem letzten
Aufenthalt in Raglan reingefeiert hatten und uns auch sonst super mit
ihm verstanden hatten. Auch er wollte die letzten Tage seiner
Neuseelandreise im schönen Raglan verbringen, ein echt cooler
Zufall, dass wir uns genau hier noch einmal trafen. So hatten wir
eine coole Truppe beisammen, mit der wir auch die kommenden Tage
zusammen Surfen gingen oder am Abend etwas tranken.
Aber
zurück zu unserem ersten Mal surfen. Nachdem wir jeder einen
passenden Neoprenanzug und ein Surfbrett bekommen hatten, ging es
daran das Auto zu beladen. Da wir zu fünft waren (Nele, Jan, Jan,
Oke und ich) konnten wir alleine ein Auto nehmen und mussten sogar
erst um 20 Uhr zurückkommen. Wir schnürten alle Surfboards auf dem
Dach des Elektroautos fest und dann konnte es losgehen. Nach knappen
10 Minuten waren wir am Strand angekommen. An unserem ersten Tag war
es super voll, wahrscheinlich auch weil es Wochenende war, sodass wir
kein Parkplatz unten fanden. Wir mussten also alles unten abladen und
dann musste Jan noch einmal hochfahren und dort das Auto abstellen.
Und dann begann für mich immer noch der anstrengendste Teil des
Surfens: Das Brett bis unten an den Strand tragen. Die ersten beiden
Tage hatte ich ein Anfängerbrett, was wirklich unglaublich schwer
war und total blöd zu tragen. Ich dachte auf dem Weg, ich breche
zusammen (und da wusste ich noch nicht einmal, dass der Rückweg noch
hundertmal schlimmer wird). Irgendwie schafften wir es doch noch alle
an den Strand und die anderen drei zeigten uns an Land kurz, wie man
sich auf das Brett legte und dann aufstand, denn sie waren alle schon
mindestens einmal Surfen gewesen. Und dann ging es ins Wasser und
Nele und ich probierten es aus. Ich würde sagen, nach bereits einer
halben Stunde schaffte ich es das erste Mal richtig aufzustehen und
mit der Welle nach vorne zu Surfen. Es war ein echt cooles Gefühl
und hat mich total motiviert es gleich wieder zu schaffen. Surfen
macht wirklich so einen Spaß und ich hätte echt nicht gedacht, dass
ich es so schnell hinbekommen würde. Nele und ich wollten
eigentlich eine Surfstunde nehmen, aber ich bin froh, dass wir es
nicht gemacht haben, denn auch so hat es super funktioniert und wir
haben viel Geld gespart. Nach vier oder fünf Stunden waren wir alle
ziemlich kaputt und hungrig und machten uns auf den Rückweg. Nach
dem Abendessen trafen wir uns alle draußen an Jans Hostel wieder,
spielten Karten und tranken Cider. Es war ein echt cooler Tag.
Am
nächsten Tag gingen Nele und ich morgens in die Stadt und suchten
noch einmal nach einem Bikini. Dieses Mal sogar erfolgreich: Nele
konnte einen schönen Roxy Bikini im Sale ergattern. Und dann
ging es nach einem kleinen Snack zum Mittag natürlich wieder Surfen.
Dieses Mal kam Niels mit, während der andere Jan einen Tag Pause
machte. Das Surfen machte wieder genauso viel Spaß, wie am Tag davor
und klappte noch ein bisschen besser.
Doch am Abend zeigten sich
deutlich die Auswirkungen des Surfens: Neles und meine Hüftknochen
waren angeschwollen und total blau. Und trotzdem wir uns jedes Mal
ordentlich mit Sonnen- und Zinkcreme eingecremt hatten, hatten wir
alle einen Sonnenbrand im Gesicht. Wir waren auch alle super müde
und kaputt, die Armen waren schwer vom ganzen paddeln und
hochdrücken. So machten wir alle den nächsten Tag Pause, was ganz
gut passte, denn Nele und ich wechselten an dem Tag in ein anderes
Hostel. Doch morgens gingen wir noch einmal in die Stadt, Nele und
ich kauften uns ein T-shirt und mittags aßen wir zusammen Pommes.
Danach holten wir unsere ganzen Sachen und stellten uns an die Straße,
um zu unserem Hostel für die nächsten drei Nächte zu kommen.
Dieses lag nämlich zwölf Autominuten vom Zentrum entfernt und der
Bus fuhr nur samstags dorthin. Doch direkt das zweite Auto nahm uns
mit und fuhr uns direkt zum Hostel. Das Gelände des Hostel war echt
groß und eigentlich ganz cool. Vorne war die Rezeption, ein kleines
Café und eine Terrasse, von wo aus man einen wunderbare Ausblick auf
das Meer hatte.
Weiter hinten gab es dann mehrere alte
Eisenbahnwaggons, in denen man schlafen konnte. An dem Tag gingen wir
nur noch einmal zu einem Aussichtspunkt und zum Strand. Auch den
nächsten Tag machten wir einen Tag Pause vom Surfen, denn die
Wettervorhersage war nicht besonders gut und es war ziemlich windig,
sodass die Wellen für uns wahrscheinlich zu schwierig oder die
Strömung zu stark gewesen wäre. Vormittags legten wir uns die
Hängematten, die es auf dem Hostelgelände gab und entspannten
einfach. Um die Mittagszeit gingen wir dann zum Strand, aber nach
einer halben Stunde fing es ziemlich stark an zu regnen, sodass wir
zurückgingen.
Am
nächsten Tag, unserem letzten ganzen Tag in Raglan, wollten wir dann
aber auf jeden Fall noch einmal Surfen gehen. Auch in diesem Hostel
konnte man sich Surfboards ausleihen, jedoch für 5 Dollar mehr. Und
es war kein Transport zum Strand inklusive, sodass wir unsere
Surfboards 40 Minuten zum Strand hätten herunter tragen müssen.
Darauf hatten wir beide keine Lust, denn wir sind auf den 5 Minuten
vom Parkplatz zum Strand, wo wir unser Brett tragen mussten schon
fast zusammen gebrochen. So entschieden wir uns dafür morgens früh
aufzustehen, in die Stadt zu trampen und dort im Hostel mit den
anderen die Surfboards auszuleihen. Denn mit mehreren macht es
natürlich auch noch mehr Spaß. Auch von hier klappte das Trampen
wieder super schnell, sodass wir pünktlich am Hostel waren.
Jan kam
auch noch einmal mit Surfen. An diesem Tag hatte ich ein anderes
Board als die letzten beiden Tage, welches deutlich leichter war und
das Tragen erheblich erleichterte. Die Wellen waren am Anfang des
Tages wirklich super gut, aber ich brauchte ein wenig Zeit, um mich
an das neue Board zu gewöhnen. Nach circa vier Stunden wurde die
Strömung jedoch so krass, dass wir irgendwann aufgaben und
zurückfuhren. Am Nachmittag saßen wir aber noch einmal alle
zusammen am Wasser, spielten Karten und unterhielten uns einfach
nett. Für Jan war es sein letzter Tag in Neuseeland. Sein Flug
zurück nach Deutschland ging am nächsten Tag. Nachdem wir den Tag
noch schön ausgenutzt hatten trampen Nele und ich erfolgreich zurück
zu unserem Hostel.