Nach
einer zweistündigen Autofahrt kamen wir alle etwas müde und
verkatert in Tauranga an. Die Jungs in Jogginghose und Nele und ich
in Sportleggins, weil unsere Jeans noch nass waren von unserem
genialen Ausflug zum Strand bei strömendem Regen. Wir machten uns
schon Sorgen, was unser zukünftiger Arbeitgeber von uns denke möge.
Doch als wir bei der uns genannten Adresse ankamen, standen wir
plötzlich vor einem Hostel. Der wunderbaren Bell Lodge. Es stellte
sich also heraus, dass es sich um eine Art „working hostel“
handelte. Für den „warehouse job“, für den wir nach Tauranga
gekommen waren, wurden nur noch Mädchen gesucht, das kam also nicht
mehr in Frage. Daraufhin wurde uns dann ein „flower thinning job“
angeboten. Das Problem war nur, bei Regen fiel die Arbeit aus und für
die komplette nächste Woche war Regen angesagt. Doch eine wirkliche
Alternative hatten wir nicht. So entschieden wir uns dann erst einmal
in der Bell Lodge zu bleiben und den Job anzunehmen, um überhaupt
etwas zu haben. Da wir geplant hatten jetzt für mehrere Wochen zu
bleiben und eh erst um 15 Uhr in unsere Zimmer konnten, fuhren wir zu
pakinsave und machten einen Großeinkauf. Als wir vom Einkauf
wiederkamen und unsere Zimmerschlüssel abholen wollten, gab es
jedoch eine kleine Planänderung. Es stand ein besserer „lemon
picking job“ zur Verfügung. Dieser sollte jedoch erst in 5 Tagen
starten. Nach einigem Hin und Her entschieden wir uns dazu, unsere
letzten freien Tage zu nutzen und einen kleinen Trip nach Rotorua und
Taupo zu machen. Denn wir hatten keine Lust, die 5 Tage in der Bell
Lodge zu bleiben. Da würden wir in nächster Zeit ja genug Zeit
verbringen.
Mittags
kamen wir in Rotorua, der stinkenden Stadt wie ich sie gerne nenne,
an. Die Ursache für den Gestank nach faulen Eiern sind
Schwefeldämpfe. Direkt neben unserem Hostel gab es einen Park mit
solchen Schwefelquellen. Der Dampf sah echt cool aus, aber neben dem
fiesen Gestank, habe ich davon auch noch ziemliche Kopfschmerzen
bekommen. Ich frage mich echt, wie die Leute, die in Rotorua leben,
das auf Dauer aushalten können.
Abends
sind wir alle dann nochmal zum Waikato River gefahren, um dort in
heißen Quellen zu baden. Es war wirklich irre, die Quellen waren
heiß und der Fluss nur kurz darunter eiskalt. Wir sind immer hin und
her gependelt, zwischen dem heißen und kalten Wasser, bis wir eine
Stelle gefunden haben, die eine Recht angenehme Temperatur hatte. Zum
Abendessen haben wir uns eine Pizza bei Domino geholt, die hier echt
super günstig sind. Es gibt verschiedenste Sorten für nur 5 Dollar
(ca. 3€).
So
blieben wir nur für die eine Nacht dort und brachen am nächsten
Morgen nach Rotorua auf. Es stellte sich als kleines Problem heraus,
dass wir den Tag davor einen Großeinkauf gemacht hatten. Allein
durch unsere vier Backpacks war das Auto ja schon voll, aber jetzt
noch mit den ganzen Lebensmitteln, wurde es echt knapp. Aber
irgendwie hat es dann doch noch gepasst und unserem Trip stand nichts
mehr im Wege.
kleinen Maori Dörfchen, haben Robert
und Cathy wieder getroffen und waren zusammen in der Stadt unterwegs.
Leider hatten wir (mal wieder) Pech mit dem Wetter, es hat viel
geregnet. Aber an einem etwas schöneren Nachmittag, haben wir die
Sonnenstrahlen ausgenutzt und waren mit Robert am Lake Rotorua. Das
Highlight unseres Aufenthalts
war aber der Besuch des Polinesian
Spa‘s, eines der 10 besten Spa‘s weltweit! Das war wirklich
wunderschön, man hatte einen super Ausblick auf den Lake. Da wir
erst abends gekommen sind, konnten wir uns noch den Sonnenuntergang
angucken und später als es dunkel war, die Lichter der Stadt. Nur
das Wasser war in manchen Becken extrem heiß, teilweise bis zum 42
Grad!
Insgesamt bin ich aber nicht sehr überzeugt von Rotorua. Zum Einen war der Gestank echt nervig und auch sonst hätte ich irgendwie mehr erwartet. Vielleicht lag das es aber auch am Wetter. Bei besserem Wetter hätte man noch viel mehr unternehmen können, obwohl die meisten Aktivitäten generell recht teuer waren.
Nach
den zwei Übernachtungen in Rotorua ging es für uns nach Taupo. Da
wir wieder etwas zu früh zum Einchecken da waren, schlenderten wir
noch über einen kleinen Markt, probierten ein paar selbstgemachte
Marmeladen und Niels kaufte ein Mitbringsel.
Der Waikato River |
Das
yha Hostel in Taupo war eines der Besten, die wir bisher hatten. Es
war relativ günstig, was unter anderem daran lag, dass wir ein
Zwölfbettzimmer gebucht hatten, aber gut eingerichtet. Wir waren
schon etwas skeptisch, wie ein Zwölfbettzimmer wohl sein würde. Ob
man mit so vielen Leuten in einem Zimmer, überhaupt ein Auge zu
machen kann. Aber da wir die ersten auf dem Zimmer waren die
eingecheckten, bekamen wir die vier Betten, die etwas abgetrennt
waren vom restlichen Raum waren. Aber auch sonst: richtige Matratzen,
Decken und Kissen, ausnahmsweise mal scharfe Messer in der Küche und
unbegrenztes Internet. Auf jeden Fall ein fetter Daumen hoch. Aber
nicht nur das Hostel war besser, insgesamt hat mir Taupo besser
gefallen, obwohl es leider wieder die meiste Zeit geregnet hat. Am
Tag der Anreise sind Nele und ich noch am Waikato River entlang zu
den Huka Falls gelaufen. Das Wasser war so unfassbar türkis.
Praktischerweise sind Jan und Niels mit dem Auto hingefahren und
konnten uns mitnehmen, weil es dann mal wieder heftiger anfing zu
regnen.
An den Huka Falls |
Auch
am nächsten Tag regnete es bis zum frühen Nachmittag. Als dann kurz
die Sonne rauskam, entschied sich Nele dazu am Lake of Taupo wandern
zu gehen, während ich spontan, leider nur mit Vans statt mit
richtigen Turnschuhen, joggen ging. Ich vermisse Volleyball, bzw.
generell Sport sehr. Anscheinend ja so sehr, dass ich sogar laufen
gegangen bin, obwohl das echt nicht zu meinen Lieblingssportarten
gehört. Es war anstrengend, aber hat echt gut getan.
Super Wetter in Taupo: Himmel und See
so grau wie der Asphalt
|
Am
Tag unserer Abreise schien dann natürlich die Sonne. So fuhren wir
noch mit dem Auto an ein nettes Plätzchen und spielten in der Sonne
Karten, bevor es zurück nach Tauranga ging.