28. Januar 2018

An der steilsten Straße der Welt - Dunedin, 18.01.2018 – 21.01.2018

Am Donnerstag war es endlich Zeit für uns, dem Horrorjob zu entfliehen und weiterzureisen nach Dunedin. Doch dieses Mal sah unsere Weiterreise mal ganz anders aus, denn wir wollten zum ersten Mal trampen!
Wir haben schon so viele Leute hier in Neuseeland getroffen, die bereits getrampt sind und die alle nur positiv berichtet und es uns nur empfohlen haben. Manche reisen sogar nur per Anhalter durch Neuseeland. Deswegen dachten Nele und ich, das müssen wir auch einfach mal ausprobieren! Die Strecke eigente sich auch gut dafür, weil der Highway, der an der Berry Farm entlang lief, direkt nach Dunedin führte.
Wir arbeiteten ein letztes Mal bis zur Mittagspause, verabschiedeten uns dann von allen und stellten uns mit unserem ganzen Gepäck ein kleines Stück von der Berry Farm entfernt an den Highway. Ich kam mir anfangs so komisch vor, als die ersten Autos an uns vorbeifuhren. Doch es dauerte gerade mal zehn Minuten bis ein Auto hielt. Es war ein relativ junger Neuseeländer auf dem Weg zur Arbeit. Er nahm uns für circa 20 Minuten mit. Belustigt stellte er auf der Fahrt fest, dass er jetzt drei Deutsche im Auto sitzen hätte, denn im Kofferraum hatte er noch seinen deutschen Schäferhund. Er war echt nett und fuhr uns sogar ein Stück weiter, als er eigentlich musste, damit wir an einer guten Stelle auf unsere nächste Mitfahrgelegenheit warten können. Nele und ich waren echt glücklich über unsere erste Tramping Erfahrung und hofften, dass es so weitergehen mögen. So war es dann glücklicherweise auch. Wir warteten nicht einmal drei Minuten bis eine Frau hielt, die meinte sie könne uns bis Oamaru mitnehmen. Dankend nahmen wir das Angebot an. 
Auf der Fahrt stellte sich dann jedoch heraus, dass die Frau in Oamaru nur eine kurze Mittagspause machen wollte und ihr eigentliches Ziel auch Dunedin war.
So hielten wir für eine Stunde in Oamaru, sie ging am Hafen spazieren und einen Kaffee trinken, während Nele und ich uns auch eine Kleinigkeit zu Essen kauften. Dann ging es weiter nach Dunedin. Als wir in Dunedin ankamen schüttete es wie aus Eimern. Doch die Frau setzte uns netterweise direkt vor unserem Hostel ab.
Also als Fazit zum Trampen: Besser hätte es einfach nicht laufen können! Und ich denke, es wird auch nicht das letzte Mal bleiben, dass wir so zum nächsten Ort reisen...


Nach einigen Problemen mit Kreditkarten und Telefonnummern schafften wir es schließlich ins Hostel einzuchecken. Dort warteten bereits Tim und Sebastian, die wir in Kaikoura kennengelernt hatten, auf uns. Die beiden arbeiteten bzw. wwooften in dem Hostel. Als der Mann an der Rezeption merkte, dass wir uns kannten, war sein Kommentar nur, „Poor girls!“.
Nein, das war natürlich nur ein Spaß. Die Beiden arbeiteten wirklich gründlich, bezogen die Betten, saugten das Zimmer, während Nele und ich noch gemütlich im Bett liegen konnten.



Nachdem sie gegen Mittag fertig waren mit der Arbeit, liefen wir gemeinsam mit Pia, die wir auch in Kaikoura kennengelernt hatten, zur steilsten Straße der Welt. Der Weg dorthin war deutlich länger als erwartet und die Sonne knallte mal wieder erbarmungslos auf unsere Köpfe. Nach anderthalb bis zwei Stunden erreichten wir endlich die Baldwin Street.


Letztendlich liefen dann nur Nele und ich hoch, machten kurz ein paar Bilder, während die anderen unten warteten. Die waren nämlich schon alle einmal da gewesen und wollten es sich nicht antun, noch einmal hochzulaufen.
Damit wir den Rückweg überstanden, musste noch eine kurze Pause bei McDonalds eingelegt werden, um sich mit dem ein oder anderen Eis und kühlen Getränken zu erfrischen. Nach dem wir den gefühlt endlosen Rückweg schließlich doch noch zurücklegten und im Hostel ankamen, setzten wir uns nach draußen und sangen zu den Liedern, die Sebastian auf der Gitarre spielte. Es war echt witzig und wir müssen so ein gutes Flair verbreitet haben, dass der Typ von der Rezeption direkt ein Foto von uns für die Website des Hostels machen wollte.
Ansonsten tranken wir abends noch ein paar Bier, spielten Karten und unterhielten uns einfach nett.


Am nächsten Morgen, während die anderen drei noch arbeiten mussten, liefen Nele und ich ein wenig durch die Stadt. Unser erstes Ziel war die Schokoladenfabrik, wo wir uns erst einmal mit den verschiedensten Sorten eindeckten.


Danach ging es weiter zum bekannten Bahnhof, wo wir zufälligerweise auch noch einen Markt entdeckten. Wir schlenderten den Markt entlang, bis wir plötzlich zu einem Stand kamen, der uns sehr bekannt vorkam. Denn er war von unserer geliebten Berry Farm, bei der wir gearbeitet hatten. Wir hatten schon Angst, dass wir den schlecht gelaunten Donald wiedertreffen würden, aber weder ihn noch ein anderes bekanntes Gesicht war zu sehen.

Nachmittags wollten wir eigentlich noch zum Strand fahren, doch das scheiterte leider aufgrund der Wettervorhersage und Tims langen Wartezeiten beim Frisör.

Aber abends hatten wir noch etwas vor: Nach unseren gelungenen Gesangseinlagen vom letzten Abend, sind wir auf die super Idee gekommen, in das Nachtleben der Studentenstadt einzutauchen und in eine Karaokebar zu gehen. Nach ein paar Bieren trafen Nele, Tim, Sebastian und ich uns mit Pia und ein paar anderen Freunden aus ihrem Hostel und es sollte losgehen. Nach einer halben Stunde waren wir bei der Karaokebar in der Hanover street angekommen. Pia und ihre Freunde holten sofort ihre Reisepässe raus und zeigten sie dem Türsteher. Ja den hatten Tim, Sebastian und ich leider vergessen. So liefen wir drei zusammen mit Nele, die uns netterweise begleitete, noch einmal zurück zum Hostel, um die Reisepässe zu holen. Als wir fast wieder bei der Bar waren, kamen uns Pia und ihre Freunde entgegen. Die Bar sollte ein absoluter Reinfall gewesen sein, man durfte pro Getränk nur einmal singen und insgesamt waren dort anscheinend nur komische Leute. So gab es leider eine Planänderung, sehr zum Bedauern von Nele, Tim, Sebastian und mir. Wir hatten nämlich den ganzen Weg nach dem perfekten Lied gesucht und uns eine Performance ausgedacht.
Aber der Abend wurde doch noch ganz cool. In Dunedin gibt es im Zentrum ein so genanntes Oxagon, an dem sich so gut wie alle Bars befinden. Hier gibt es nämlich keine richtigen Clubs, sondern Bars, die aber meist auch eine eigene Tanzfläche haben. Und ich muss sagen, das Feiern hier ist deutlich cooler als in Deutschland! Denn der Eintritt zu allen Bars in kostenlos und es gibt überall kostenloses Wasser. Wir probierten uns also durch die Bars und blieben in der, die uns am Besten gefiel.

Am nächsten Morgen nach einer Nacht mit relativ wenig Schlaf, mussten Nele und ich aus unserem Zimmer auschecken. Da unser Bus jedoch erst gegen Mittag fuhr, schliefen wir noch ein wenig auf dem Sofa im Aufenthaltsraum weiter.
Tim und Sebastian wollten in die Stadt etwas essen gehen und brachten uns noch ein Stück zum Bus. Sebastian hatte uns sogar netterweise unsere Essenstüte abgenommen, was er im Nachhinein bestimmt bereut hat, denn sie war echt super schwer.
Die Zeit in Dunedin war echt cool, nicht unbedingt weil die Stadt super toll war, sondern einfach weil wir viel Spaß hatten mit Pia, Tim und Sebastian. Es wäre echt schön, wenn wir uns noch einmal wiedertreffen würden, denn wir haben uns alle echt gut verstanden.

22. Januar 2018

Pinguine, der fiese Job & die Bärenbande, Oamaru – Waimate, 03.01.2018 – 18.01.2018

Nachdem morgens einige von uns etwas verkatert aufgewacht sind (mir ging es überraschenderweise super gut), musste erst einmal das ganze Haus aufgeräumt werden. Die Mülltüten und Tüten mit Leergut stapelten sich um die Mülltonne.
Irgendwann war dann endlich der letzte Teller abgewaschen und die letzten Taschen ins Auto gequetscht und es konnte losgehen. Wir fuhren gemeinsam mit dem Auto in Richtung Süden, wobei Jan und Niels uns in Oamaru absetzten, bevor es für sie weiter nach Dunedin ging.
Ab da an sollten sich unsere Wege trennen und dieses Mal auch für längere Zeit. Wahrscheinlich sehen wir uns das nächste Mal erst wieder auf der Nordinsel, kurz vor unserem Flug. Denn während Jan und Niels sich jetzt die restliche Südinsel ansehen wollen, war es Neles und mein Plan nach einem kurzen Aufenthalt in Oamaru und Dunedin in Roxburgh auf einer Blaubeerplantage zu arbeiten.

Nach einem kurzen Stopp in der Nähe von Timaru am Strand mit extrem blauen Wasser, kamen wir in Oamaru an. Das Hostel hatte auf Camper Mate ziemlich schlechte Bewertungen, aber es gab eigentlich nichts auszusetzen. Wir schauten uns die public gardens an und Nele kaufte sich endlich neue Flip Flops für einen unschlagbaren Preis von $1,50. Nachdem wir uns noch einmal die aktuellen Jobangebote angeschaut hatten, entschieden wir uns spontan dafür nicht nach Roxburgh zu fahren, sondern auf einer Berry Farm zwischen Timaru und Oamaru zu arbeiten. Denn da gäbe es direkt eine Unterkunft und wir müssten nicht wie auf der Blaubeerfarm in einem Zelt schlafen und uns noch das ganze Camping Equipment kaufen. So cancelten wir unseren Bus nach Dunedin und Roxburgh. Danach telefonierte ich so lange mit einer Mitarbeiterin von unserem gebuchten Hostel in Dunedin, bis wir schließlich kein Deposit für unsere stornierten Übernachtungen bezahlen mussten.
Die Frau von der Beerenfarm mit der ich telefoniert hatte, hatte mir mitgeteilt, dass die Farm leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sei. Der Bus solle direkt vor dem Café halten. Darum wollten Nele und ich uns dann am nächsten Tag kümmern.

Abends machten wir uns auf dem Weg zum Strand, um uns dort eine Pinguinkolonie anzusehen. Wir mussten sehr lange warten bis die Pinguine plötzlich aus dem Wasser watschelten und nach ein paar Sekunden waren sie dann auch schon wieder außer Blickweite. Auf dem Rückweg sahen wir sogar noch ein paar einzelne Pinguine etwas näher. Jetzt haben wir hier in Neuseeland schon Seerobben, Delfine und Pinguine gesehen!
Suchbilder: Wer findet die Pinguine? 


Am nächsten Morgen checkten wir aus dem Hostel aus und fragten die Besitzerin nach einem Bus zur Beerenfarm. Doch sie wusste nichts von einem solchen Bus und schickte uns zu einem Café, wo man Bustickets erwerben kann. Doch auch dort konnte man uns nicht wirklich weiterhelfen. Denn der Bus hielt nur an einer anderen Station, die noch 5km von der Farm entfernt ist. Als ich noch einmal bei der Beerenfarm anrief, bot die Frau sofort an, uns von dort mit dem Auto abzuholen, denn der Weg war nur 5 Minuten mit dem Auto. Der Bus fuhr jedoch erst nachmittags, weshalb Nele und ich noch viel Zeit in Oamaru totschlagen mussten. Wir liefen einen Berg hoch zu einem Lookout point und setzten uns noch einmal die public gardens.



Mit dem Bus fuhren wir dann nur eine halbe Stunde bis zur Station und warteten. Ich hatte der Frau am Telefon mitgeteilt, dass wir um 15:40 Uhr dort ankämen, doch es war niemand zu sehen. Wir warteten geduldig über eine halbe Stunde. Das Problem war, ich wollte sie noch einmal anrufen und ihr mitteilen, dass wir dort warteten, doch wir hatten kein Netz. Schließlich ging ich in ein kleines Café, in der Nähe der Busstation und fragte ob ich das Telefon benutzten dürfe. Na ja die Frau von der Beerenfarm meinte nur, dass sie jetzt jemanden vorbei schicken würde. Das klappte dann Gott sei Dank auch. Als wir ankamen, verstanden wir, warum sie vergessen hatte jemanden vorbeizuschicken. Die Inhaberin Jacky, war schon etwas älter und überfordert mit ihren vielen Aufgaben. Wir unterschrieben den Arbeitsvertrag und wurden von ihr zu unserer Unterkunft gebracht. Mit dem Auto waren es nur wenige Minuten, das Problem war nur, dass wir kein Auto hatten, mit dem wir am nächsten Tag zur Arbeit fahren könnten. Sie bot uns an, Fahrräder vorbeizubringen, dieses Angebot nahmen wir dankend an. Na ja letztendlich brachte sie nach ein paar Tagen ein Fahrrad vorbei, das brachte uns nicht so viel. 
Aber Gott sei Dank lernten wir hier nette Leute kennen, die uns jeden Tag mit zur Arbeit nahmen. Insgesamt sind wir hier zehn Leute in der Unterkunft, die auf der Farm arbeiten. Wir sind alle am Donnerstag angekommen und alle ausnahmslos deutsch. Sabrina, die nicht mit auf dem Feld arbeitete, sondern im Café half, ihre beiden Freunde Orlando und Valerie, Lydia und Nils aus Dresden, und Leonie, Yannik und Alex, die uns netterweise mit dem Auto mitnahmen. 
Vor allem mit Lydia, Nils, Leonie und Yannik verstanden wir uns super. Nach der Arbeit spielten wir oft zusammen Karten, einen Tag fuhren wir zusammen nach Timaru Pizza essen und an einem super heißen Tag zum Strand. Leider waren die Wellen dort so stark, dass wir nicht schwimmen gehen konnten, aber wir hatten auch so Spaß.



Nachdem wir Delfine direkt am Ufer vorbei schwimmen sehen haben und Lydia das Steinumwerfspiel verloren hatte und uns allen eine Packung Eis spendieren muss, wollten wir uns langsam auf den Rückweg machen, denn die Sonne schien unerbittlich und uns allen wurde es einfach zu heiß.
Nils und Lydia fuhren mit ihren Auto vor, doch unser Auto blieb in den Steinen stecken und grub sich immer weiter ein. Es ging nichts mehr, weder vor noch zurück. Auch als wir mit vereinten Kräften schoben, das Auto bewegte sich kein Stück. Wir buddelten den Reifen so gut es ging frei und Yannik legte ein Holzschneidebrett hinter den Reifen. So schafften wir es ein Stück zurückzurollen, doch dann blieb das Auto wieder stecken. Aber das Merkwürdigste: das Schneidebrett war verschwunden. Wir suchten alles ab, aber es war wie vom Erdboden verschluckt. So machten wir uns, während die Sonne erbarmungslos auf uns herab strahlte, auf die Suche nach Stöcken, um damit eine stabile gerade Ebene zu konstruieren. Das funktionierte dann auch glücklicherweise wie geplant und wir konnten endlich, alle komplett durchgeschwitzt, zurückfahren. Das Brett tauchte jedoch nicht mehr auf.

Einen anderen Tag schnitt Lydia mir netterweise noch einmal die Haare, die schon wieder von der ganzen Sonne und Salzwasser ziemlich kaputt waren. Dabei musste sie einige Ecken ausbessern, die mir vorher jemand in die Haare geschnitten hatte. Wer das wohl sein mag…

Na ja, wenn man das so alles liest, denkt man sich wahrscheinlich, warum die Überschrift? Was ist denn so schrecklich?
Ja, das einzige Problem, war eigentlich nur der Job an sich. Unser erster Arbeitstag startete direkt super, im Regen. Wir pflückten alle schwarze Johannisbeere, dabei musste man 4kg in der Stunde pflücken, um den Mindestlohn zu erreichen. Das schaffte jedoch keiner von uns. Um elf wurden wir dann auch nach Hause geschickt, da der Regen bloß noch stärker wurde. Die nächsten beiden Tage konnten wir sogar jeweils sieben Stunden arbeiten, das haben wir in den zwei Wochen sonst nur ein anderes Mal geschafft.
Das schlimmste war aber Erdbeeren pflücken. Hier musste man 8kg in der Stunde schaffen, jedoch sollten die Früchte noch sortiert werden in klein, mittel, groß und jam fruit, also ein bisschen angedischte Früchte, die aber noch für die Marmelade benutzt werden können. Die erste Stunde waren wir noch motiviert, wir haben sogar mehr geschafft als den Mindestlohn. Aber danach wurde es einfach so anstrengend, Rücken, Beine und Knie schmerzten so, man wusste gar nicht, wie man sich hinhocken, -stellen oder -knien soll. Man wurde immer langsamer, sodass es am Ende wahrscheinlich doch nur auf den Mindestlohn hinauslief.
Hinzu kam dann noch der liebreizende Besitzer Donald. Stets schlecht gelaunt und auf der Suche nach dem kleinsten Fehler, um wieder einmal auszurasten. Besonders gute Laune hatte er an einem Tag der etwas regnerisch begann. Da bekamen wir erst einmal alle eine Standpaucke, weil angeblich jemand schon um Punkt 15 Uhr auf dem Parkplatz gewesen sei und nicht genau bis 15 Uhr gearbeitet hätte. Außerdem meckerte er uns an, dass wir alle zur Arbeit gekommen sind. Er hätte nicht genug für uns alle und könnte nicht jeden Tag tausende Dollar aus dem Fenster schmeißen und uns weeding jobs geben. Wir sollten gefälligst innerhalb der Woche immer nur abwechselnd arbeiten. Das war jedoch das erste Mal, dass wir sowas zu hören bekamen. Erst wollte er dann die Hälfte von uns wieder nach Hause schicken, aber irgendwie wurden wir am Ende doch noch alle beschäftigt. Lydia, Leonie, Nele und ich sollten das Erdbeerfeld vom Unkraut befreien. Er erklärte uns, welche Pflanzen wir genau raus ziehen sollten und welche bleiben können. Lydia und Leonie hatten das Gleiche bereits den Tag davor gemacht und Lydia warnte uns nur kurz, dass wir aufpassen sollen, weil dazwischen auch Disteln sein können. Darauf rastete Donald wieder komplett aus und brüllte uns an, dass wir gefälligst bloody English sprechen sollen und er kein einziges Wort deutsch mehr hören möchte.
Während Nele und ich nach kurzer Zeit weiter auf das Himbeerfeld geschickt wurden, mussten Lydia und Leonie dort weiter machen. Nach 2 ½ Stunden regnete es aber mal wieder so doll, dass wir zurück zum Auto gingen. Lydia und Leonie saßen bereits im Auto. Sie wurden nämlich von Donald nach einer Stunde weggeschickt. Er war der Meinung, dass Feld würde so scheiße aussehen, dass sie direkt nach Hause fahren können. Die beiden hatten nämlich keine Handschuhe bekommen und konnten so nicht die Disteln und Brennnesseln herausziehen. Doch Donald hatte ihnen gar nicht die Möglichkeit gegeben sich zu verteidigen.

Besonders gut waren auch die freien Tage geregelt. Abends fuhr Donald an unserer Unterkunft vorbei und sagte, alle hätten den nächsten Tag frei, außer Valerie und Sabrina, die auf dem Markt und im Café arbeiteten. So schliefen Nele und ich aus und saßen gerade noch im Schlafanzug beim Frühstück, als Donald kam und meinte er bräuchte noch zwei Leute und erwartete, dass wir in 10 Minuten fertig im Auto saßen. Und das passierte nicht nur einmal. Insgesamt hatten sie einfach viel zu viele Leute eingestellt, dass wir alle insgesamt in zwei Wochen nicht einmal 60 Stunden arbeiten konnten. Und das Beste kommt noch, bisher haben wir noch keinen Cent überwiesen bekommen, obwohl im Vertrag steht, dass wir eigentlich wöchentlich bezahlt werden sollen.

Na ja ich will mich jetzt aber auch gar nicht weiter aufregen, das haben wir hier schon genug getan und es bringt ja auch nichts. Wir sind einfach froh, dass wir die zwei Wochen durchgehalten haben und jetzt weiterreisen können. Und außerdem habe ich auch schon zu den anderen gesagt: Hätten wir dort nicht gearbeitet, hätten wir uns nie kennengelernt und das wäre echt schade gewesen. Wir haben jetzt auch schon den Plan, uns mit Lydia und Nils in Nelson wiederzutreffen und dort noch einmal für zwei Wochen zusammen zu arbeiten. Da die Beiden auch ungefähr zur gleichen Zeit zurück auf die Nordinsel wollen und bei ihnen auch noch das Tongarrio Alpine Crossing ansteht, wollen wir vielleicht auch das noch zusammen machen.



18. Januar 2018

Weihnachten, Silvester & Besuch aus Deutschland - Greendale, 23.12.2017 – 03.01.2018

Weihnachten und Silvester verbrachten Jan, Niels, Nele und ich in einem bei airbnb gemieteten Haus in Greendale.
Da dieser Ort leider ziemlich abgelegen war, machten wir vorher einen riesen-riesen Einkauf in Christchurch. Einige schmackhaftesten Leckerei landeten im Einkaufswagen, an Weihnachten kann man sich ja mal was gönnen dachten wir uns. Auch der Preis unserer ganzen Einkäufe zeigte, dass wir mal ordentlich zugeschlagen hatten. Dann musste mal wieder das typische Problem gelöst werden: den Inhalt unserer drei Einkaufswagen im Auto unterzubringen. So bepackt wie nie zu vor und Sachen aus dem Kofferraum, die einem schon auf den Kopf fielen, fuhren wir aus Christchurch los.
Als wir ankamen wurden wir direkt von der Vermieterin ganz lieb begrüßt, die mit ihrem Mann im Haus nebenan wohnte. Sogar eine Dose mit Weihnachtsplätzchen hatte sie uns hingestellt!
Auch vom Haus waren wir direkt begeistert, es war viel größer und gemütlicher eingerichtet, als es im Internet auf den Fotos aussah. Und der flauschige Teppich im Wohnzimmer, ein Traum.



Allgemein haben wir unsere Zeit in dem Haus vor allem mit dem verbracht, was wohl alle an den Weihnachtstagen tun: essen, rumliegen um zu Verdauen und noch mehr essen…

Nein, es war aber wirklich mal schön, die vielen Erlebnisse und Eindrücke der letzten Monate zu verdauen. Man glaubt es nicht, aber auch reisen kann auf Dauer anstrengend werden. Jeden zweiten Tag in einer anderen Stadt. Und dann will man natürlich auch die Zeit nutzen, alles sehen. Da ist man nach einer Zeit schon ein bisschen kaputt. So konnten wir die Zeit nutzen, das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen und zu neuer Kraft zu kommen, für das, was noch bevor steht.

Am Heiligabend, der hier in Neuseeland ja eigentlich gar nicht gefeiert wird, frühstückten wir alle ausgiebig zu Kinderweihnachtsliedern von Rolf Zuckowski. Danach backten Nele und ich Kekse. Etwas untypische Weihnachtskekse, deren Hauptbestandteil unsere geliebte Erdnussbutter war. Wir haben zwar ausversehen die doppelte Menge an Zucker genommen, aber die Kekse schmeckten trotzdem super. Oder gerade deswegen?



Nachdem wir einen Weihnachtshorrorfilm gesehen hatten, gab es unser Weihnachtsfestessen: selbstgemachte Pizza, serviert mit edlem Wein aus der Dreiliterpackung. Es war äußerst schmackhaft, wäre aber wahrscheinlich noch besser gewesen, hätte man sich für den 50 Cent teureren Käse entschieden.
Es war ein schöner entspannter Abend, wie Weihnachten fühlte es sich jedoch nicht an. Nur das Gefühl, dass ich fast platzen würde, erinnerte mich stark an das Weihnachtsessen bei Oma.
Am ersten Weihnachtstag hatten wir statt Schnee 29 Grad und Sonnenschein. So entschieden wir uns für einen Ausflug zum Ashley Gorge Reserve, wo es einen großen Fluss gab, der sich perfekt für eine kleine Abkühlung eignete. Da fühlte es sich noch weniger an wie Weihnachten.




Ansonsten machten wir an einem Tag einen Tagesausflug nach Christchurch. Wir schauten uns zusammen die Botanical gardens, die ich hier sogar echt schön fand (Nele war immer noch nicht so begeistert).



 

Danach gingen Jan und Niels ins Kino, um sich den neuen Star wars Film anzusehen, während Nele und ich uns die restliche Stadt ansahen. Christchurch wurde durch ein Erdbeben im Februar 2011 stark zerstört, wodurch man noch heute in der Stadt lauter Baustellen vorfindet. Bekannt ist auch die Container Mall, die auch Nele und ich besuchten. Die Geschäfte wurden eigentlich nur improvisiert in Container verlagert, doch jetzt ist die Container Mall bekannt dafür. Am Ende der Mall gab es einen Ben&Jerrys Stand, wo man kostenlos die neuen Sorten ausprobieren konnte. Da haben Nele und ich uns natürlich sofort angestellt und eine dicke Kugel abgesahnt. Nach der kleinen Stärkung machten wir einen kleinen Shopping Trip. Ich kaufte mir endlich eine neue Jeans, nachdem ich mich wegen der fiesen Zitronenbaumstacheln bereits von zwei meiner Hose verabschieden musste und Nele entschied sich für ein Oberteil und einen hübschen Jeansrock.
Nachdem wir uns noch einen Teil der streetart angesehen hatten, trafen wir uns mit Jan und Niels wieder, denn wir mussten natürlich noch einen Großeinkauf für die restlichen Tage machen, bevor wir nach Greendale zurückfuhren.



Am 29. wollten Nele, Jan und ich mit dem Auto nach Castle Hill fahren und danach noch zu einer Höhle nicht weit von dort entfernt, wo wieder einmal Szenen vom Herrn der Ringe gedreht wurden. Gut ausgestattet mit Stirnlampen und Badesachen (in der Höhle sollte das Wasser teilweise bis 1,45m tief sein), machten wir uns auf den Weg. Der Tank war nicht mehr besonders voll, aber wir dachten uns es würde reichen, wenn wir auf dem Rückweg tanken. Jaja ihr könnt es euch jetzt wahrscheinlich schon denken, es war nicht unsere klügste Idee. Wir fuhren aber noch super optimistisch die West coast road runter. Allein der Weg dort hin war schon super schön! Irgendwann wurde Jan dann schon etwas ungeduldig mit Blick auf die Benzinanzeige. Irgendwann war uns dann klar, dass wir es auf keinen Fall bis nach Castle Hill, dann noch ein Stück weiter zur Höhle und wieder zurück schaffen würden. Aber bis nach Castle Hill reichte es erst einmal. Dies war der Drehort für einen anderen bekannten Film und zwar die Chroniken von Narnia. Im Grunde war gab es dort einfach viele Steine und Felsen, auf denen man rumklettern konnte und einen wunderbaren Ausblick auf die Berge hatte.








Unseren Trip zur Höhle konnten wir vergessen, dafür hätte das Benzin auf keinen Fall gereicht. Aber auch der Optimismus, dass wir es mit dem Benzin wenigstens noch zurück schaffen würden, schwang auf der Fahrt in vollkommenden Pessimismus um. Wir sahen schon kommen, wie wir mit dem Auto liegen blieben und einer zur nächsten Tankstelle laufen und einen Kanister Benzin kaufen musste oder wenn wir es in die Stadt schaffen würden, wir das Auto zur Tankstelle schieben würden.
Letztendlich schafften wir es dann doch noch mit den letzten Tropfen Benzin zur Tankstelle. Aber mit Blick auf die Anzeige, es war wirklich knapp. Egal, es ist ja nochmal gut gegangen und wir haben was zu erzählen.



Ja und dann war auch schon irgendwie Silvester. Nele und ich guckten einen Silvesterfilm und machten uns dann ans Kochen. Zu diesem feierlichen Anlass gab es nämlich selbstgemachte Lasagne als Vorspeise und als Hauptgang wurde Hähnchen mit Pommes serviert. Nachdem wir alle gut gesättigt waren, wurde der Alkohol ausgepackt. Zur Feier des Tages tranken Nele und ich dann auch endlich den Jägermeister, den Russell uns geschenkt hatte. Natürlich durfte an einem Silvesterabend auch nicht Dinner for one fehlen, das es glücklicherweise auf youtube gab. Um noch eine Weisheit für das neue Jahr mitzunehmen, zogen wir jeder noch einen Glückskeksspruch. Leider aber nur übers Internet, da wir keine echten hatten. Aber heutzutage gibt ja echt alles als app.

Um kurz vor zwölf gingen wir alle auf die Straße. Doch außer uns war dort niemand zu sehen. Es war echt unglaublich. 0:00 Uhr und du hast nichts gesehen, niemanden gehört. Kein Feuerwerk, nichts. Selbst in den größeren Städten soll das Feuerwerk ziemlich enttäuschend gewesen sein und um kurz nach zwölf Uhr gehen dann auch alle nach Hause. Mit lange Feiern gehen haben es die Neuseeländer nicht so.



Am 1. schliefen wir erst einmal alle aus und Nele und ich beseitigten die Überreste unserer kleinen Silvesterparty und räumten auf. Abends fuhren wir dann zu einem kleinen Fluss in der Nähe, um uns den ersten Sonnenuntergang des neuen Jahres anzusehen und in Jans Geburtstag reinzufeiern. Doch irgendwann wurde es dann doch ein bisschen zu kalt (am Abend bzw. in Nacht kühlt es hier richtig ab und wird sau kalt), sodass wir doch schon früher zurückfuhren und im Haus mit einem Bier auf Jans Geburtstag anstießen. Ich überreichte Jan meinen selbstgebackenen Kuchen, den wir dann noch genüsslich zusammen löffelten, bevor wir ins Bett gingen.




Denn am nächsten Tag bekamen wir Besuch aus Deutschland!
Und zwar von Jans Eltern, die selber nach Neuseeland gekommen waren, um für drei Wochen das Land zu bereisen. Und jetzt passend zu Jans Geburtstag statteten sie uns einen Besuch ab. Es war wirklich schön anzusehen, wie glücklich Jan war endlich seine Eltern wiederzusehen und auch sie endlich ihren Sohn wieder in den Arm nehmen konnten. Aber natürlich vermisste man selbst dadurch seine Familie umso mehr. Vor allem als Anja dann noch die Geschenke von unseren Familien an uns verteilte. Ich glaube, wir alle waren super überrascht und freuten uns sehr. Auch hier noch einmal danke, an Mama, Töni und den Lauchpaps für die Briefe und natürlich für das coole ibims shirt, lol. 



Und dann bekamen wir auch noch von Jans Eltern alle ein Neuseelandgruppentshirt geschenkt, welches sie in einer Mall ergattert hatten.



Nach der kleinen Bescherung, einem Stück Torte und jeder Menge Austausch von Neuseeland Reiseerfahrungen und Bildern luden uns Jans Eltern netterweise zum Essen in ein kleines Restaurant in Darfield ein. Und das Essen war so lecker, oh mein Gott. Und mal keine Nudeln oder Reis, nicht selber kochen und abwaschen. Richtiger Luxus.






Wohl gesättigt und glücklich fuhren wir alle zurück zum Haus und die bereits kalt gestellten Getränke wurden ausgepackt. Auf Wunsch des Geburtstagskindes hatten Jans Eltern eine Flasche Gin mitgebracht und es wurde ordentlich Gin Tonic getrunken. Zwischendurch gab es dann auch noch ein paar Bier und Prosecco. Und es wurde ein echt super lustiger und langer Abend, bei dem am Ende die ganze Flasche Gin, der Prosecco und fast das ganze Bier draufging. Auch Jan war super glücklich und zufrieden mit seinem Geburtstag. Es war bestimmt nur nicht ganz leicht, sich wieder für drei Monate von seinen Eltern zu verabschieden.


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2017 ist vorbei. Krass. Dieses Jahr ist so unglaublich viel passiert, ich weiß gar nicht wie das alles in ein Jahr gepasst hat. Ich habe erfolgreich mein Abitur gemacht, den Test an der deutschen Sporthochschule Köln bestanden, bin 18 geworden und nach Neuseeland geflogen. Ich glaube, ich kann echt sagen, dass das eines der beste Jahre überhaupt war. Ein Jahr, auf das ich stolz sein kann und auf das ich bestimmt oft zurückblicken werde. Es hat mit viel Stress und Lernen angefangen und wurde dann immer besser. Doch nicht nur das Jahr 2017 ist nun vorbei, auch die Hälfte meiner Zeit in Neuseeland ist damit vorüber. Ich weiß gar nicht, wie ich mich damit fühle. Einerseits kann ich gar nicht glauben, dass wir schon 3 Monate hier sind, die Zeit ist so schnell vergangen. Und anderseits fühlt sich das Leben hier schon so normal an. Einerseits freue ich mich auf Zuhause, darauf meine Familie und Freunde wiederzusehen, anderseits kann ich mir gar nicht vorstellen Neuseeland zu verlassen und wieder nach Deutschland zu kommen…
Aber ich denke, auch 2018 wird ein ereignisreiches Jahr, das noch viel für mich bereit hält und auf das ich mich sehr freue. Nun werde ich aber erst einmal meine drei Monate, die ich hier noch in Neuseeland habe, voll auskosten. Es stehen nämlich noch einige Highlights an...

1. Januar 2018

Kaikoura, 19.12.2017 - 23.12.2017


Mit einiger Verspätung traf endlich mein Bus in Blenheim ein. Und es waren so viele Leute, die hier einsteigen wollten, dass es ewig dauerte, bis ich endlich einsteigen konnte und Nele, die bereits seit Picton im Bus saß, gratulieren konnte. Wir hatten uns viel zu erzählen, sodass die Fahrt nach Kaikoura schnell vorbei ging. Zusammen mit Käthe liefen wir zu unserem Hostel, doch leider kamen wir nicht mit ihr in ein Zimmer.
Als wir unsere Sachen in die Küche abstellten, tat ich das, was ich immer als erstes in einem neuen Hostel machte: Kontrollieren, ob es Salz gibt. Doch mit Schreck stellte ich fest, dass dem nicht so war. Sofort teilte ich meinen Unmut mit Nele, worauf mir ein blondes Mädchen in unserem Alter, auch deutsch, anbot, dass ich ihres benutzen könne. Ja und das ist die Geschichte wie wir Pia kennengelernt haben, mit der wir auch die nächsten Tage in Kaikoura verbrachten.
Wir verbrachten auch gleich den Abend zusammen mit ihr, Jan, Niels und Käthe und feierten Neles Geburtstag. Wir saßen in unserem Hostel, tranken Wein und Cider, spielten Karten, bis wir von einen paar anderen auf eine Runde beer pong eingeladen wurden. Das war das erste Mal hier in Neuseeland, dass wir wieder beer pong spielten und wir hatten viel Spaß.
Eigentlich wollten wir nur im Hostel „vortrinken“ und dann gemeinsam in eine Bar gehen und Nele auf ein paar Bier einladen. Deswegen machten wir uns gegen 23 Uhr auf den Weg in die Stadt. Leider im strömenden Regen. Angekommen wurden wir stark vom neuseeländischen Nachtleben enttäuscht. Alle Bars hatten bereits zu. Um 23 Uhr! Unvorstellbar in Deutschland. So blieb uns nichts anderes übrig als im Regen wieder zurück zum Hostel zu laufen. Wir quatschten noch ein wenig, gingen dann aber auch bald zu Bett, da vor allem Nele noch kaputt von ihrem Camping Trip war.




Am nächsten Tag wanderten Pia, Käthe, Nele und ich zur seals colony, wo man, wie der Name schon sagt, sich eine Seehundekolonie ansehen kann. Der Weg von unserem Hostel bis zum seals bay war relativ weit, wir liefen bestimmt zwei Stunden. Auf dem Weg sammelten wir noch Marie, ein Britin, die Pia in Auckland kennengelernt hatte, ein.



Die Seehunde waren nicht sonderlich aktiv, sondern lagen alle nur faul auf den Steinen. Da man sich nur auf eine Distanz von 20m nähern darf, sehen sie auf den Fotos leider nur aus wie schwarze Flecken.




Auf dem Rückweg machten wir noch bei dem Haus der wwoofing Familie von Marie halt und wurden eingeladen noch auf ein Eis zu bleiben. Die Familie war wirklich super lieb, sodass uns die Frau am Ende sogar noch mit dem Auto den halben Weg zurück in die Stadt fuhr.
Wieder im Hostel angekommen stellten Pia, Nele und ich fest, dass wir alle einen schönen Sonnenbrand im Gesicht hatten. Vor allem Pia war knallrot. Vermutlich hatten wir auch einen Sonnenstich, denn wir alle waren so lustig und durchgeknallt drauf. An dem Abend lernten wir auch Florian, Sebastian und Tim kennen und es war wirklich ein super lustiger Abend, auch wenn wir nur zusammen saßen, Karten spielten und redeten.

Doch allzu spät konnten Nele und ich nicht schlafen gehen, denn am nächsten Morgen mussten wir sehr sehr früh aufstehen. Genauer gesagt, um 4 Uhr morgens. Denn für den nächsten Tag um 5:30 Uhr stand dolphin swimming auf dem Plan. Ja, richtig gehört, mit Delfinen schwimmen. Ich kann es auch immer noch nicht so ganz fassen. Ein großer Punkt auf meiner Neuseeland bucket list und er ist in Erfüllung gegangen. Nele und ich hatten bereits über zwei Wochen vorher das Schwimmen buchen wollen, da waren die beiden Fahrten um 8:30 Uhr und 12:30 Uhr schon ausgebucht. So blieb uns nur 5:30 Uhr, aber das war uns egal. Dafür lohnt es sich ja wohl mal früh aus den Feder zu kommen. Und später erfuhren wir sogar, dass es die beste Uhrzeit seien soll, da die Delfine morgens am aktivsten seien.


So fuhren Nele, Käthe, Jan und ich um 5 Uhr mit dem Auto los. Angekommen, bekamen wir passende Flossen, Neoprenanzüge, Taucherbrille und Schnorchel. Anschließend wurde ein Film gezeigt, der erklärte, wie man sich am besten im Wasser mit den Delfinen verhalten soll. Es gibt drei Möglichkeiten, wie man das Interesse eines Delfins wecken kann. 1. Geräusche: Delfine sind Tiere der Töne und Geräusche. 2. Im Kreis schwimmen: Die Dusky dolphins, mit denen wir hier schwimmen durften, lieben es im Kreis zu schwimmen. 3. Tauchen: Delfine sind super neugierig und versuchen auch selbst Augenkontakt zu suchen.




Und dann ging es los. Mit einem Shuttle wurden wir zu unserem Boot gebracht. Auf der Fahrt konnten wir bereits Albatrosse und eine Robbe bewundern. Und dann kamen auch schon die ersten Delfine. Delfine sind wirklich wunderschöne Tiere. So filigran, wie sie sich im Wasser bewegen, was für eine Freude und Energie sie ausstrahlen. Das einzig unschöne war der harte Wellengang, durch welchen uns allen etwas kodderig wurde. Viele auf dem Boot mussten sich übergeben, leider auch eine von uns. (ich nenne jetzt mal keinen Namen :D)









Und dann war es so weit, das Boot hielt an, das Geräusch ertönte und alle rutschten nacheinander in Wasser. Es muss so witzig ausgesehen und sich angehört haben, wie 10, 15 Erwachsende im Wasser schwammen und die merkwürdigsten Geräusche von sich gaben. Aber es klappte, und die ersten Delfine kamen. Ich fand es schon unbeschreiblich die Delfine vom Boot aus zu betrachten, aber mit ihnen zu schwimmen! Man war ihnen so nahe. Wirklich ein unbeschreibliches Gefühl! Insgesamt hielt das Boot an drei verschiedenen Stellen, an denen wir ins Wasser gehen konnten und mit den Delfinen schwammen.





Den restlichen Tag nutzen wir, um uns ein wenig zu entspannen, da uns allen noch ein wenig schlecht war.
An unserem letzten ganzen Tag mussten wir uns leider erst einmal von Pia verabschieden, die an dem Tag abreiste. Später machten Nele und ich uns bei sehr bewölkten Wetter auf den Weg zu einem Lookout point über die Stadt. Doch es war so bewölkt, dass man die schönen Berge im Hintergrund gar nicht richtig sehen konnte und insgesamt war alles grau.
Abends setzten wir uns mit ein paar Leuten zusammen und tranken ein paar Bier. Außerdem spielten Tim und Sebastian das erste Trinkspiel ihres Lebens. Es war ein schöner Abend und rundete unseren Aufenthalt in Kaikoura ab.