Nachdem
morgens einige von uns etwas verkatert aufgewacht sind (mir ging es
überraschenderweise super gut), musste erst einmal das ganze Haus
aufgeräumt werden. Die Mülltüten und Tüten mit Leergut stapelten
sich um die Mülltonne.
Irgendwann war dann endlich der letzte Teller
abgewaschen und die letzten Taschen ins Auto gequetscht und es konnte
losgehen. Wir fuhren gemeinsam mit dem Auto in Richtung Süden, wobei
Jan und Niels uns in Oamaru absetzten, bevor es für sie weiter nach
Dunedin ging.
Ab da an sollten sich unsere Wege trennen und dieses
Mal auch für längere Zeit. Wahrscheinlich sehen wir uns das nächste
Mal erst wieder auf der Nordinsel, kurz vor unserem Flug. Denn
während Jan und Niels sich jetzt die restliche Südinsel ansehen
wollen, war es Neles und mein Plan nach einem kurzen Aufenthalt in
Oamaru und Dunedin in Roxburgh auf einer Blaubeerplantage zu
arbeiten.
Nach einem kurzen Stopp in der Nähe von Timaru am Strand mit extrem blauen Wasser, kamen wir in Oamaru an. Das Hostel hatte auf Camper Mate ziemlich schlechte Bewertungen, aber es gab eigentlich nichts auszusetzen. Wir schauten uns die public gardens an und Nele kaufte sich endlich neue Flip Flops für einen unschlagbaren Preis von $1,50. Nachdem wir uns noch einmal die aktuellen Jobangebote angeschaut hatten, entschieden wir uns spontan dafür nicht nach Roxburgh zu fahren, sondern auf einer Berry Farm zwischen Timaru und Oamaru zu arbeiten. Denn da gäbe es direkt eine Unterkunft und wir müssten nicht wie auf der Blaubeerfarm in einem Zelt schlafen und uns noch das ganze Camping Equipment kaufen. So cancelten wir unseren Bus nach Dunedin und Roxburgh. Danach telefonierte ich so lange mit einer Mitarbeiterin von unserem gebuchten Hostel in Dunedin, bis wir schließlich kein Deposit für unsere stornierten Übernachtungen bezahlen mussten.
Die Frau von der Beerenfarm mit der ich telefoniert hatte, hatte mir mitgeteilt, dass die Farm leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sei. Der Bus solle direkt vor dem Café halten. Darum wollten Nele und ich uns dann am nächsten Tag kümmern.
Abends machten wir uns auf dem Weg zum Strand, um uns dort eine Pinguinkolonie anzusehen. Wir mussten sehr lange warten bis die Pinguine plötzlich aus dem Wasser watschelten und nach ein paar Sekunden waren sie dann auch schon wieder außer Blickweite. Auf dem Rückweg sahen wir sogar noch ein paar einzelne Pinguine etwas näher. Jetzt haben wir hier in Neuseeland schon Seerobben, Delfine und Pinguine gesehen!
Suchbilder: Wer findet die Pinguine? |
Am
nächsten Morgen checkten wir aus dem Hostel aus und fragten die
Besitzerin nach einem Bus zur Beerenfarm. Doch sie wusste nichts von
einem solchen Bus und schickte uns zu einem Café, wo man Bustickets
erwerben kann. Doch auch dort konnte man uns nicht wirklich
weiterhelfen. Denn der Bus hielt nur an einer anderen Station, die
noch 5km von der Farm entfernt ist. Als ich noch einmal bei der
Beerenfarm anrief, bot die Frau sofort an, uns von dort mit dem Auto
abzuholen, denn der Weg war nur 5 Minuten mit dem Auto. Der Bus fuhr
jedoch erst nachmittags, weshalb Nele und ich noch viel Zeit in
Oamaru totschlagen mussten. Wir liefen einen Berg hoch zu einem
Lookout point und setzten uns noch einmal die public gardens.
Mit
dem Bus fuhren wir dann nur eine halbe Stunde bis zur Station und
warteten. Ich hatte der Frau am Telefon mitgeteilt, dass wir um 15:40
Uhr dort ankämen, doch es war niemand zu sehen. Wir warteten
geduldig über eine halbe Stunde. Das Problem war, ich wollte sie
noch einmal anrufen und ihr mitteilen, dass wir dort warteten, doch
wir hatten kein Netz. Schließlich ging ich in ein kleines Café, in
der Nähe der Busstation und fragte ob ich das Telefon benutzten
dürfe. Na ja die Frau von der Beerenfarm meinte nur, dass sie jetzt
jemanden vorbei schicken würde. Das klappte dann Gott sei Dank auch.
Als wir ankamen, verstanden wir, warum sie vergessen hatte jemanden
vorbeizuschicken. Die Inhaberin Jacky, war schon etwas älter und
überfordert mit ihren vielen Aufgaben. Wir unterschrieben den
Arbeitsvertrag und wurden von ihr zu unserer Unterkunft gebracht. Mit
dem Auto waren es nur wenige Minuten, das Problem war nur, dass wir
kein Auto hatten, mit dem wir am nächsten Tag zur Arbeit fahren
könnten. Sie bot uns an, Fahrräder vorbeizubringen, dieses Angebot
nahmen wir dankend an. Na ja letztendlich brachte sie nach ein paar
Tagen ein Fahrrad vorbei, das brachte uns nicht so viel.
Aber Gott sei Dank lernten wir hier nette Leute kennen, die uns jeden Tag mit zur Arbeit nahmen. Insgesamt sind wir hier zehn Leute in der Unterkunft, die auf der Farm arbeiten. Wir sind alle am Donnerstag angekommen und alle ausnahmslos deutsch. Sabrina, die nicht mit auf dem Feld arbeitete, sondern im Café half, ihre beiden Freunde Orlando und Valerie, Lydia und Nils aus Dresden, und Leonie, Yannik und Alex, die uns netterweise mit dem Auto mitnahmen.
Vor allem mit Lydia, Nils, Leonie und Yannik verstanden wir uns super. Nach der Arbeit spielten wir oft zusammen Karten, einen Tag fuhren wir zusammen nach Timaru Pizza essen und an einem super heißen Tag zum Strand. Leider waren die Wellen dort so stark, dass wir nicht schwimmen gehen konnten, aber wir hatten auch so Spaß.
Nachdem wir Delfine direkt am Ufer vorbei schwimmen sehen haben und Lydia das Steinumwerfspiel verloren hatte und uns allen eine Packung Eis spendieren muss, wollten wir uns langsam auf den Rückweg machen, denn die Sonne schien unerbittlich und uns allen wurde es einfach zu heiß.
Nils und Lydia fuhren mit ihren Auto vor, doch unser Auto blieb in den Steinen stecken und grub sich immer weiter ein. Es ging nichts mehr, weder vor noch zurück. Auch als wir mit vereinten Kräften schoben, das Auto bewegte sich kein Stück. Wir buddelten den Reifen so gut es ging frei und Yannik legte ein Holzschneidebrett hinter den Reifen. So schafften wir es ein Stück zurückzurollen, doch dann blieb das Auto wieder stecken. Aber das Merkwürdigste: das Schneidebrett war verschwunden. Wir suchten alles ab, aber es war wie vom Erdboden verschluckt. So machten wir uns, während die Sonne erbarmungslos auf uns herab strahlte, auf die Suche nach Stöcken, um damit eine stabile gerade Ebene zu konstruieren. Das funktionierte dann auch glücklicherweise wie geplant und wir konnten endlich, alle komplett durchgeschwitzt, zurückfahren. Das Brett tauchte jedoch nicht mehr auf.
Einen anderen Tag schnitt Lydia mir netterweise noch einmal die Haare, die schon wieder von der ganzen Sonne und Salzwasser ziemlich kaputt waren. Dabei musste sie einige Ecken ausbessern, die mir vorher jemand in die Haare geschnitten hatte. Wer das wohl sein mag…
Aber Gott sei Dank lernten wir hier nette Leute kennen, die uns jeden Tag mit zur Arbeit nahmen. Insgesamt sind wir hier zehn Leute in der Unterkunft, die auf der Farm arbeiten. Wir sind alle am Donnerstag angekommen und alle ausnahmslos deutsch. Sabrina, die nicht mit auf dem Feld arbeitete, sondern im Café half, ihre beiden Freunde Orlando und Valerie, Lydia und Nils aus Dresden, und Leonie, Yannik und Alex, die uns netterweise mit dem Auto mitnahmen.
Vor allem mit Lydia, Nils, Leonie und Yannik verstanden wir uns super. Nach der Arbeit spielten wir oft zusammen Karten, einen Tag fuhren wir zusammen nach Timaru Pizza essen und an einem super heißen Tag zum Strand. Leider waren die Wellen dort so stark, dass wir nicht schwimmen gehen konnten, aber wir hatten auch so Spaß.
Nachdem wir Delfine direkt am Ufer vorbei schwimmen sehen haben und Lydia das Steinumwerfspiel verloren hatte und uns allen eine Packung Eis spendieren muss, wollten wir uns langsam auf den Rückweg machen, denn die Sonne schien unerbittlich und uns allen wurde es einfach zu heiß.
Nils und Lydia fuhren mit ihren Auto vor, doch unser Auto blieb in den Steinen stecken und grub sich immer weiter ein. Es ging nichts mehr, weder vor noch zurück. Auch als wir mit vereinten Kräften schoben, das Auto bewegte sich kein Stück. Wir buddelten den Reifen so gut es ging frei und Yannik legte ein Holzschneidebrett hinter den Reifen. So schafften wir es ein Stück zurückzurollen, doch dann blieb das Auto wieder stecken. Aber das Merkwürdigste: das Schneidebrett war verschwunden. Wir suchten alles ab, aber es war wie vom Erdboden verschluckt. So machten wir uns, während die Sonne erbarmungslos auf uns herab strahlte, auf die Suche nach Stöcken, um damit eine stabile gerade Ebene zu konstruieren. Das funktionierte dann auch glücklicherweise wie geplant und wir konnten endlich, alle komplett durchgeschwitzt, zurückfahren. Das Brett tauchte jedoch nicht mehr auf.
Einen anderen Tag schnitt Lydia mir netterweise noch einmal die Haare, die schon wieder von der ganzen Sonne und Salzwasser ziemlich kaputt waren. Dabei musste sie einige Ecken ausbessern, die mir vorher jemand in die Haare geschnitten hatte. Wer das wohl sein mag…
Na
ja, wenn man das so alles liest, denkt man sich wahrscheinlich, warum
die Überschrift? Was ist denn so schrecklich?
Ja,
das einzige Problem, war eigentlich nur der Job an sich. Unser erster
Arbeitstag startete direkt super, im Regen. Wir pflückten alle
schwarze Johannisbeere, dabei musste man 4kg in der Stunde pflücken,
um den Mindestlohn zu erreichen. Das schaffte jedoch keiner von uns.
Um elf wurden wir dann auch nach Hause geschickt, da der Regen bloß
noch stärker wurde. Die nächsten beiden Tage konnten wir sogar
jeweils sieben Stunden arbeiten, das haben wir in den zwei Wochen
sonst nur ein anderes Mal geschafft.
Das
schlimmste war aber Erdbeeren pflücken. Hier musste man 8kg in der
Stunde schaffen, jedoch sollten die Früchte noch sortiert werden in
klein, mittel, groß und jam fruit, also ein bisschen angedischte
Früchte, die aber noch für die Marmelade benutzt werden können.
Die erste Stunde waren wir noch motiviert, wir haben sogar mehr
geschafft als den Mindestlohn. Aber danach wurde es einfach so
anstrengend, Rücken, Beine und Knie schmerzten so, man wusste gar
nicht, wie man sich hinhocken, -stellen oder -knien soll. Man wurde
immer langsamer, sodass es am Ende wahrscheinlich doch nur auf den
Mindestlohn hinauslief.
Hinzu
kam dann noch der liebreizende Besitzer Donald. Stets schlecht
gelaunt und auf der Suche nach dem kleinsten Fehler, um wieder
einmal auszurasten. Besonders gute Laune hatte er an einem Tag der
etwas regnerisch begann. Da bekamen wir erst einmal alle eine
Standpaucke, weil angeblich jemand schon um Punkt 15 Uhr auf dem
Parkplatz gewesen sei und nicht genau bis 15 Uhr gearbeitet hätte.
Außerdem meckerte er uns an, dass wir alle zur Arbeit gekommen sind.
Er hätte nicht genug für uns alle und könnte nicht jeden Tag
tausende Dollar aus dem Fenster schmeißen und uns weeding jobs
geben. Wir sollten gefälligst innerhalb der Woche immer nur
abwechselnd arbeiten. Das war jedoch das erste Mal, dass wir sowas zu
hören bekamen. Erst wollte er dann die Hälfte von uns wieder nach
Hause schicken, aber irgendwie wurden wir am Ende doch noch alle
beschäftigt. Lydia, Leonie, Nele und ich sollten das Erdbeerfeld vom
Unkraut befreien. Er erklärte uns, welche Pflanzen wir genau raus
ziehen sollten und welche bleiben können. Lydia und Leonie hatten
das Gleiche bereits den Tag davor gemacht und Lydia warnte uns nur
kurz, dass wir aufpassen sollen, weil dazwischen auch Disteln sein
können. Darauf rastete Donald wieder komplett aus und brüllte uns
an, dass wir gefälligst bloody English sprechen sollen und er kein
einziges Wort deutsch mehr hören möchte.
Während Nele und ich nach kurzer Zeit weiter auf das Himbeerfeld geschickt wurden, mussten Lydia und Leonie dort weiter machen. Nach 2 ½ Stunden regnete es aber mal wieder so doll, dass wir zurück zum Auto gingen. Lydia und Leonie saßen bereits im Auto. Sie wurden nämlich von Donald nach einer Stunde weggeschickt. Er war der Meinung, dass Feld würde so scheiße aussehen, dass sie direkt nach Hause fahren können. Die beiden hatten nämlich keine Handschuhe bekommen und konnten so nicht die Disteln und Brennnesseln herausziehen. Doch Donald hatte ihnen gar nicht die Möglichkeit gegeben sich zu verteidigen.
Besonders gut waren auch die freien Tage geregelt. Abends fuhr Donald an unserer Unterkunft vorbei und sagte, alle hätten den nächsten Tag frei, außer Valerie und Sabrina, die auf dem Markt und im Café arbeiteten. So schliefen Nele und ich aus und saßen gerade noch im Schlafanzug beim Frühstück, als Donald kam und meinte er bräuchte noch zwei Leute und erwartete, dass wir in 10 Minuten fertig im Auto saßen. Und das passierte nicht nur einmal. Insgesamt hatten sie einfach viel zu viele Leute eingestellt, dass wir alle insgesamt in zwei Wochen nicht einmal 60 Stunden arbeiten konnten. Und das Beste kommt noch, bisher haben wir noch keinen Cent überwiesen bekommen, obwohl im Vertrag steht, dass wir eigentlich wöchentlich bezahlt werden sollen.
Während Nele und ich nach kurzer Zeit weiter auf das Himbeerfeld geschickt wurden, mussten Lydia und Leonie dort weiter machen. Nach 2 ½ Stunden regnete es aber mal wieder so doll, dass wir zurück zum Auto gingen. Lydia und Leonie saßen bereits im Auto. Sie wurden nämlich von Donald nach einer Stunde weggeschickt. Er war der Meinung, dass Feld würde so scheiße aussehen, dass sie direkt nach Hause fahren können. Die beiden hatten nämlich keine Handschuhe bekommen und konnten so nicht die Disteln und Brennnesseln herausziehen. Doch Donald hatte ihnen gar nicht die Möglichkeit gegeben sich zu verteidigen.
Besonders gut waren auch die freien Tage geregelt. Abends fuhr Donald an unserer Unterkunft vorbei und sagte, alle hätten den nächsten Tag frei, außer Valerie und Sabrina, die auf dem Markt und im Café arbeiteten. So schliefen Nele und ich aus und saßen gerade noch im Schlafanzug beim Frühstück, als Donald kam und meinte er bräuchte noch zwei Leute und erwartete, dass wir in 10 Minuten fertig im Auto saßen. Und das passierte nicht nur einmal. Insgesamt hatten sie einfach viel zu viele Leute eingestellt, dass wir alle insgesamt in zwei Wochen nicht einmal 60 Stunden arbeiten konnten. Und das Beste kommt noch, bisher haben wir noch keinen Cent überwiesen bekommen, obwohl im Vertrag steht, dass wir eigentlich wöchentlich bezahlt werden sollen.
Na
ja ich will mich jetzt aber auch gar nicht weiter aufregen, das haben
wir hier schon genug getan und es bringt ja auch nichts. Wir sind
einfach froh, dass wir die zwei Wochen durchgehalten haben und jetzt
weiterreisen können. Und außerdem habe ich auch schon zu den
anderen gesagt: Hätten wir dort nicht gearbeitet, hätten wir uns
nie kennengelernt und das wäre echt schade gewesen. Wir haben jetzt
auch schon den Plan, uns mit Lydia und Nils in Nelson wiederzutreffen
und dort noch einmal für zwei Wochen zusammen zu arbeiten. Da die
Beiden auch ungefähr zur gleichen Zeit zurück auf die Nordinsel
wollen und bei ihnen auch noch das Tongarrio Alpine Crossing ansteht,
wollen wir vielleicht auch das noch zusammen machen.
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