Mit
einiger Verspätung traf endlich mein Bus in Blenheim ein. Und es
waren so viele Leute, die hier einsteigen wollten, dass es ewig
dauerte, bis ich endlich einsteigen konnte und Nele, die bereits seit
Picton im Bus saß, gratulieren konnte. Wir hatten uns viel zu
erzählen, sodass die Fahrt nach Kaikoura schnell vorbei ging.
Zusammen mit Käthe liefen wir zu unserem Hostel, doch leider kamen
wir nicht mit ihr in ein Zimmer.
Als
wir unsere Sachen in die Küche abstellten, tat ich das, was ich
immer als erstes in einem neuen Hostel machte: Kontrollieren, ob es
Salz gibt. Doch mit Schreck stellte ich fest, dass dem nicht so war.
Sofort teilte ich meinen Unmut mit Nele, worauf mir ein blondes
Mädchen in unserem Alter, auch deutsch, anbot, dass ich ihres
benutzen könne. Ja und das ist die Geschichte wie wir Pia
kennengelernt haben, mit der wir auch die nächsten Tage in Kaikoura
verbrachten.
Wir verbrachten auch gleich den Abend zusammen mit ihr,
Jan, Niels und Käthe und feierten Neles Geburtstag. Wir saßen in
unserem Hostel, tranken Wein und Cider, spielten Karten, bis wir von
einen paar anderen auf eine Runde beer pong eingeladen wurden. Das
war das erste Mal hier in Neuseeland, dass wir wieder beer pong
spielten und wir hatten viel Spaß.
Eigentlich wollten wir nur im
Hostel „vortrinken“ und dann gemeinsam in eine Bar gehen und
Nele auf ein paar Bier einladen. Deswegen machten wir uns gegen 23
Uhr auf den Weg in die Stadt. Leider im strömenden Regen. Angekommen
wurden wir stark vom neuseeländischen Nachtleben enttäuscht. Alle
Bars hatten bereits zu. Um 23 Uhr! Unvorstellbar in Deutschland. So
blieb uns nichts anderes übrig als im Regen wieder zurück zum Hostel zu
laufen. Wir quatschten noch ein wenig, gingen dann aber auch bald zu
Bett, da vor allem Nele noch kaputt von ihrem Camping Trip war.
Am
nächsten Tag wanderten Pia, Käthe, Nele und ich zur seals colony,
wo man, wie der Name schon sagt, sich eine Seehundekolonie ansehen
kann. Der Weg von unserem Hostel bis zum seals bay war relativ weit,
wir liefen bestimmt zwei Stunden. Auf dem Weg sammelten wir noch
Marie, ein Britin, die Pia in Auckland kennengelernt hatte, ein.
Die Seehunde waren nicht sonderlich aktiv, sondern lagen alle nur faul auf den Steinen. Da man sich nur auf eine Distanz von 20m nähern darf, sehen sie auf den Fotos leider nur aus wie schwarze Flecken.
Auf
dem Rückweg machten wir noch bei dem Haus der wwoofing Familie von
Marie halt und wurden eingeladen noch auf ein Eis zu bleiben. Die
Familie war wirklich super lieb, sodass uns die Frau am Ende sogar
noch mit dem Auto den halben Weg zurück in die Stadt fuhr.
Wieder
im Hostel angekommen stellten Pia, Nele und ich fest, dass wir alle
einen schönen Sonnenbrand im Gesicht hatten. Vor allem Pia war
knallrot. Vermutlich hatten wir auch einen Sonnenstich, denn wir alle
waren so lustig und durchgeknallt drauf. An dem Abend lernten wir
auch Florian, Sebastian und Tim kennen und es war wirklich ein super
lustiger Abend, auch wenn wir nur zusammen saßen, Karten spielten
und redeten.
Doch allzu spät konnten Nele und ich nicht schlafen
gehen, denn am nächsten Morgen mussten wir sehr sehr früh
aufstehen. Genauer gesagt, um 4 Uhr morgens. Denn für den nächsten
Tag um 5:30 Uhr stand dolphin swimming auf dem Plan. Ja,
richtig gehört, mit Delfinen schwimmen. Ich kann es auch immer noch nicht
so ganz fassen. Ein großer Punkt auf meiner Neuseeland bucket list
und er ist in Erfüllung gegangen. Nele und ich hatten bereits über
zwei Wochen vorher das Schwimmen buchen wollen, da waren die beiden
Fahrten um 8:30 Uhr und 12:30 Uhr schon ausgebucht. So blieb uns nur
5:30 Uhr, aber das war uns egal. Dafür lohnt es sich ja wohl mal
früh aus den Feder zu kommen. Und später erfuhren wir sogar, dass
es die beste Uhrzeit seien soll, da die Delfine morgens am aktivsten
seien.
So fuhren Nele, Käthe, Jan und ich um 5 Uhr mit dem Auto los.
Angekommen, bekamen wir passende Flossen, Neoprenanzüge,
Taucherbrille und Schnorchel. Anschließend wurde ein Film gezeigt,
der erklärte, wie man sich am besten im Wasser mit den Delfinen
verhalten soll. Es gibt drei Möglichkeiten, wie man das Interesse
eines Delfins wecken kann. 1. Geräusche: Delfine sind Tiere der Töne
und Geräusche. 2. Im Kreis schwimmen: Die Dusky dolphins, mit denen
wir hier schwimmen durften, lieben es im Kreis zu schwimmen. 3.
Tauchen: Delfine sind super neugierig und versuchen auch selbst
Augenkontakt zu suchen.
Und
dann ging es los. Mit einem Shuttle wurden wir zu unserem Boot
gebracht. Auf der Fahrt konnten wir bereits Albatrosse und eine Robbe
bewundern. Und dann kamen auch schon die ersten Delfine. Delfine sind
wirklich wunderschöne Tiere. So filigran, wie sie sich im Wasser
bewegen, was für eine Freude und Energie sie ausstrahlen. Das
einzig unschöne war der harte Wellengang, durch welchen uns allen
etwas kodderig wurde. Viele auf dem Boot mussten sich übergeben,
leider auch eine von uns. (ich nenne jetzt mal keinen Namen :D)
Und dann war es so weit, das Boot hielt an, das Geräusch ertönte und alle rutschten nacheinander in Wasser. Es muss so witzig ausgesehen und sich angehört haben, wie 10, 15 Erwachsende im Wasser schwammen und die merkwürdigsten Geräusche von sich gaben. Aber es klappte, und die ersten Delfine kamen. Ich fand es schon unbeschreiblich die Delfine vom Boot aus zu betrachten, aber mit ihnen zu schwimmen! Man war ihnen so nahe. Wirklich ein unbeschreibliches Gefühl! Insgesamt hielt das Boot an drei verschiedenen Stellen, an denen wir ins Wasser gehen konnten und mit den Delfinen schwammen.
Den
restlichen Tag nutzen wir, um uns ein wenig zu entspannen, da uns
allen noch ein wenig schlecht war.
An
unserem letzten ganzen Tag mussten wir uns leider erst einmal von Pia
verabschieden, die an dem Tag abreiste. Später machten Nele und ich
uns bei sehr bewölkten Wetter auf den Weg zu einem Lookout point
über die Stadt. Doch es war so bewölkt, dass man die schönen Berge
im Hintergrund gar nicht richtig sehen konnte und insgesamt war alles
grau.
Abends setzten wir uns mit ein paar Leuten zusammen und
tranken ein paar Bier. Außerdem spielten Tim und Sebastian das erste
Trinkspiel ihres Lebens. Es war ein schöner Abend und rundete
unseren Aufenthalt in Kaikoura ab.
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