1. Januar 2018

Kaikoura, 19.12.2017 - 23.12.2017


Mit einiger Verspätung traf endlich mein Bus in Blenheim ein. Und es waren so viele Leute, die hier einsteigen wollten, dass es ewig dauerte, bis ich endlich einsteigen konnte und Nele, die bereits seit Picton im Bus saß, gratulieren konnte. Wir hatten uns viel zu erzählen, sodass die Fahrt nach Kaikoura schnell vorbei ging. Zusammen mit Käthe liefen wir zu unserem Hostel, doch leider kamen wir nicht mit ihr in ein Zimmer.
Als wir unsere Sachen in die Küche abstellten, tat ich das, was ich immer als erstes in einem neuen Hostel machte: Kontrollieren, ob es Salz gibt. Doch mit Schreck stellte ich fest, dass dem nicht so war. Sofort teilte ich meinen Unmut mit Nele, worauf mir ein blondes Mädchen in unserem Alter, auch deutsch, anbot, dass ich ihres benutzen könne. Ja und das ist die Geschichte wie wir Pia kennengelernt haben, mit der wir auch die nächsten Tage in Kaikoura verbrachten.
Wir verbrachten auch gleich den Abend zusammen mit ihr, Jan, Niels und Käthe und feierten Neles Geburtstag. Wir saßen in unserem Hostel, tranken Wein und Cider, spielten Karten, bis wir von einen paar anderen auf eine Runde beer pong eingeladen wurden. Das war das erste Mal hier in Neuseeland, dass wir wieder beer pong spielten und wir hatten viel Spaß.
Eigentlich wollten wir nur im Hostel „vortrinken“ und dann gemeinsam in eine Bar gehen und Nele auf ein paar Bier einladen. Deswegen machten wir uns gegen 23 Uhr auf den Weg in die Stadt. Leider im strömenden Regen. Angekommen wurden wir stark vom neuseeländischen Nachtleben enttäuscht. Alle Bars hatten bereits zu. Um 23 Uhr! Unvorstellbar in Deutschland. So blieb uns nichts anderes übrig als im Regen wieder zurück zum Hostel zu laufen. Wir quatschten noch ein wenig, gingen dann aber auch bald zu Bett, da vor allem Nele noch kaputt von ihrem Camping Trip war.




Am nächsten Tag wanderten Pia, Käthe, Nele und ich zur seals colony, wo man, wie der Name schon sagt, sich eine Seehundekolonie ansehen kann. Der Weg von unserem Hostel bis zum seals bay war relativ weit, wir liefen bestimmt zwei Stunden. Auf dem Weg sammelten wir noch Marie, ein Britin, die Pia in Auckland kennengelernt hatte, ein.



Die Seehunde waren nicht sonderlich aktiv, sondern lagen alle nur faul auf den Steinen. Da man sich nur auf eine Distanz von 20m nähern darf, sehen sie auf den Fotos leider nur aus wie schwarze Flecken.




Auf dem Rückweg machten wir noch bei dem Haus der wwoofing Familie von Marie halt und wurden eingeladen noch auf ein Eis zu bleiben. Die Familie war wirklich super lieb, sodass uns die Frau am Ende sogar noch mit dem Auto den halben Weg zurück in die Stadt fuhr.
Wieder im Hostel angekommen stellten Pia, Nele und ich fest, dass wir alle einen schönen Sonnenbrand im Gesicht hatten. Vor allem Pia war knallrot. Vermutlich hatten wir auch einen Sonnenstich, denn wir alle waren so lustig und durchgeknallt drauf. An dem Abend lernten wir auch Florian, Sebastian und Tim kennen und es war wirklich ein super lustiger Abend, auch wenn wir nur zusammen saßen, Karten spielten und redeten.

Doch allzu spät konnten Nele und ich nicht schlafen gehen, denn am nächsten Morgen mussten wir sehr sehr früh aufstehen. Genauer gesagt, um 4 Uhr morgens. Denn für den nächsten Tag um 5:30 Uhr stand dolphin swimming auf dem Plan. Ja, richtig gehört, mit Delfinen schwimmen. Ich kann es auch immer noch nicht so ganz fassen. Ein großer Punkt auf meiner Neuseeland bucket list und er ist in Erfüllung gegangen. Nele und ich hatten bereits über zwei Wochen vorher das Schwimmen buchen wollen, da waren die beiden Fahrten um 8:30 Uhr und 12:30 Uhr schon ausgebucht. So blieb uns nur 5:30 Uhr, aber das war uns egal. Dafür lohnt es sich ja wohl mal früh aus den Feder zu kommen. Und später erfuhren wir sogar, dass es die beste Uhrzeit seien soll, da die Delfine morgens am aktivsten seien.


So fuhren Nele, Käthe, Jan und ich um 5 Uhr mit dem Auto los. Angekommen, bekamen wir passende Flossen, Neoprenanzüge, Taucherbrille und Schnorchel. Anschließend wurde ein Film gezeigt, der erklärte, wie man sich am besten im Wasser mit den Delfinen verhalten soll. Es gibt drei Möglichkeiten, wie man das Interesse eines Delfins wecken kann. 1. Geräusche: Delfine sind Tiere der Töne und Geräusche. 2. Im Kreis schwimmen: Die Dusky dolphins, mit denen wir hier schwimmen durften, lieben es im Kreis zu schwimmen. 3. Tauchen: Delfine sind super neugierig und versuchen auch selbst Augenkontakt zu suchen.




Und dann ging es los. Mit einem Shuttle wurden wir zu unserem Boot gebracht. Auf der Fahrt konnten wir bereits Albatrosse und eine Robbe bewundern. Und dann kamen auch schon die ersten Delfine. Delfine sind wirklich wunderschöne Tiere. So filigran, wie sie sich im Wasser bewegen, was für eine Freude und Energie sie ausstrahlen. Das einzig unschöne war der harte Wellengang, durch welchen uns allen etwas kodderig wurde. Viele auf dem Boot mussten sich übergeben, leider auch eine von uns. (ich nenne jetzt mal keinen Namen :D)









Und dann war es so weit, das Boot hielt an, das Geräusch ertönte und alle rutschten nacheinander in Wasser. Es muss so witzig ausgesehen und sich angehört haben, wie 10, 15 Erwachsende im Wasser schwammen und die merkwürdigsten Geräusche von sich gaben. Aber es klappte, und die ersten Delfine kamen. Ich fand es schon unbeschreiblich die Delfine vom Boot aus zu betrachten, aber mit ihnen zu schwimmen! Man war ihnen so nahe. Wirklich ein unbeschreibliches Gefühl! Insgesamt hielt das Boot an drei verschiedenen Stellen, an denen wir ins Wasser gehen konnten und mit den Delfinen schwammen.





Den restlichen Tag nutzen wir, um uns ein wenig zu entspannen, da uns allen noch ein wenig schlecht war.
An unserem letzten ganzen Tag mussten wir uns leider erst einmal von Pia verabschieden, die an dem Tag abreiste. Später machten Nele und ich uns bei sehr bewölkten Wetter auf den Weg zu einem Lookout point über die Stadt. Doch es war so bewölkt, dass man die schönen Berge im Hintergrund gar nicht richtig sehen konnte und insgesamt war alles grau.
Abends setzten wir uns mit ein paar Leuten zusammen und tranken ein paar Bier. Außerdem spielten Tim und Sebastian das erste Trinkspiel ihres Lebens. Es war ein schöner Abend und rundete unseren Aufenthalt in Kaikoura ab.


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