18. Januar 2018

Weihnachten, Silvester & Besuch aus Deutschland - Greendale, 23.12.2017 – 03.01.2018

Weihnachten und Silvester verbrachten Jan, Niels, Nele und ich in einem bei airbnb gemieteten Haus in Greendale.
Da dieser Ort leider ziemlich abgelegen war, machten wir vorher einen riesen-riesen Einkauf in Christchurch. Einige schmackhaftesten Leckerei landeten im Einkaufswagen, an Weihnachten kann man sich ja mal was gönnen dachten wir uns. Auch der Preis unserer ganzen Einkäufe zeigte, dass wir mal ordentlich zugeschlagen hatten. Dann musste mal wieder das typische Problem gelöst werden: den Inhalt unserer drei Einkaufswagen im Auto unterzubringen. So bepackt wie nie zu vor und Sachen aus dem Kofferraum, die einem schon auf den Kopf fielen, fuhren wir aus Christchurch los.
Als wir ankamen wurden wir direkt von der Vermieterin ganz lieb begrüßt, die mit ihrem Mann im Haus nebenan wohnte. Sogar eine Dose mit Weihnachtsplätzchen hatte sie uns hingestellt!
Auch vom Haus waren wir direkt begeistert, es war viel größer und gemütlicher eingerichtet, als es im Internet auf den Fotos aussah. Und der flauschige Teppich im Wohnzimmer, ein Traum.



Allgemein haben wir unsere Zeit in dem Haus vor allem mit dem verbracht, was wohl alle an den Weihnachtstagen tun: essen, rumliegen um zu Verdauen und noch mehr essen…

Nein, es war aber wirklich mal schön, die vielen Erlebnisse und Eindrücke der letzten Monate zu verdauen. Man glaubt es nicht, aber auch reisen kann auf Dauer anstrengend werden. Jeden zweiten Tag in einer anderen Stadt. Und dann will man natürlich auch die Zeit nutzen, alles sehen. Da ist man nach einer Zeit schon ein bisschen kaputt. So konnten wir die Zeit nutzen, das Erlebte noch einmal Revue passieren zu lassen und zu neuer Kraft zu kommen, für das, was noch bevor steht.

Am Heiligabend, der hier in Neuseeland ja eigentlich gar nicht gefeiert wird, frühstückten wir alle ausgiebig zu Kinderweihnachtsliedern von Rolf Zuckowski. Danach backten Nele und ich Kekse. Etwas untypische Weihnachtskekse, deren Hauptbestandteil unsere geliebte Erdnussbutter war. Wir haben zwar ausversehen die doppelte Menge an Zucker genommen, aber die Kekse schmeckten trotzdem super. Oder gerade deswegen?



Nachdem wir einen Weihnachtshorrorfilm gesehen hatten, gab es unser Weihnachtsfestessen: selbstgemachte Pizza, serviert mit edlem Wein aus der Dreiliterpackung. Es war äußerst schmackhaft, wäre aber wahrscheinlich noch besser gewesen, hätte man sich für den 50 Cent teureren Käse entschieden.
Es war ein schöner entspannter Abend, wie Weihnachten fühlte es sich jedoch nicht an. Nur das Gefühl, dass ich fast platzen würde, erinnerte mich stark an das Weihnachtsessen bei Oma.
Am ersten Weihnachtstag hatten wir statt Schnee 29 Grad und Sonnenschein. So entschieden wir uns für einen Ausflug zum Ashley Gorge Reserve, wo es einen großen Fluss gab, der sich perfekt für eine kleine Abkühlung eignete. Da fühlte es sich noch weniger an wie Weihnachten.




Ansonsten machten wir an einem Tag einen Tagesausflug nach Christchurch. Wir schauten uns zusammen die Botanical gardens, die ich hier sogar echt schön fand (Nele war immer noch nicht so begeistert).



 

Danach gingen Jan und Niels ins Kino, um sich den neuen Star wars Film anzusehen, während Nele und ich uns die restliche Stadt ansahen. Christchurch wurde durch ein Erdbeben im Februar 2011 stark zerstört, wodurch man noch heute in der Stadt lauter Baustellen vorfindet. Bekannt ist auch die Container Mall, die auch Nele und ich besuchten. Die Geschäfte wurden eigentlich nur improvisiert in Container verlagert, doch jetzt ist die Container Mall bekannt dafür. Am Ende der Mall gab es einen Ben&Jerrys Stand, wo man kostenlos die neuen Sorten ausprobieren konnte. Da haben Nele und ich uns natürlich sofort angestellt und eine dicke Kugel abgesahnt. Nach der kleinen Stärkung machten wir einen kleinen Shopping Trip. Ich kaufte mir endlich eine neue Jeans, nachdem ich mich wegen der fiesen Zitronenbaumstacheln bereits von zwei meiner Hose verabschieden musste und Nele entschied sich für ein Oberteil und einen hübschen Jeansrock.
Nachdem wir uns noch einen Teil der streetart angesehen hatten, trafen wir uns mit Jan und Niels wieder, denn wir mussten natürlich noch einen Großeinkauf für die restlichen Tage machen, bevor wir nach Greendale zurückfuhren.



Am 29. wollten Nele, Jan und ich mit dem Auto nach Castle Hill fahren und danach noch zu einer Höhle nicht weit von dort entfernt, wo wieder einmal Szenen vom Herrn der Ringe gedreht wurden. Gut ausgestattet mit Stirnlampen und Badesachen (in der Höhle sollte das Wasser teilweise bis 1,45m tief sein), machten wir uns auf den Weg. Der Tank war nicht mehr besonders voll, aber wir dachten uns es würde reichen, wenn wir auf dem Rückweg tanken. Jaja ihr könnt es euch jetzt wahrscheinlich schon denken, es war nicht unsere klügste Idee. Wir fuhren aber noch super optimistisch die West coast road runter. Allein der Weg dort hin war schon super schön! Irgendwann wurde Jan dann schon etwas ungeduldig mit Blick auf die Benzinanzeige. Irgendwann war uns dann klar, dass wir es auf keinen Fall bis nach Castle Hill, dann noch ein Stück weiter zur Höhle und wieder zurück schaffen würden. Aber bis nach Castle Hill reichte es erst einmal. Dies war der Drehort für einen anderen bekannten Film und zwar die Chroniken von Narnia. Im Grunde war gab es dort einfach viele Steine und Felsen, auf denen man rumklettern konnte und einen wunderbaren Ausblick auf die Berge hatte.








Unseren Trip zur Höhle konnten wir vergessen, dafür hätte das Benzin auf keinen Fall gereicht. Aber auch der Optimismus, dass wir es mit dem Benzin wenigstens noch zurück schaffen würden, schwang auf der Fahrt in vollkommenden Pessimismus um. Wir sahen schon kommen, wie wir mit dem Auto liegen blieben und einer zur nächsten Tankstelle laufen und einen Kanister Benzin kaufen musste oder wenn wir es in die Stadt schaffen würden, wir das Auto zur Tankstelle schieben würden.
Letztendlich schafften wir es dann doch noch mit den letzten Tropfen Benzin zur Tankstelle. Aber mit Blick auf die Anzeige, es war wirklich knapp. Egal, es ist ja nochmal gut gegangen und wir haben was zu erzählen.



Ja und dann war auch schon irgendwie Silvester. Nele und ich guckten einen Silvesterfilm und machten uns dann ans Kochen. Zu diesem feierlichen Anlass gab es nämlich selbstgemachte Lasagne als Vorspeise und als Hauptgang wurde Hähnchen mit Pommes serviert. Nachdem wir alle gut gesättigt waren, wurde der Alkohol ausgepackt. Zur Feier des Tages tranken Nele und ich dann auch endlich den Jägermeister, den Russell uns geschenkt hatte. Natürlich durfte an einem Silvesterabend auch nicht Dinner for one fehlen, das es glücklicherweise auf youtube gab. Um noch eine Weisheit für das neue Jahr mitzunehmen, zogen wir jeder noch einen Glückskeksspruch. Leider aber nur übers Internet, da wir keine echten hatten. Aber heutzutage gibt ja echt alles als app.

Um kurz vor zwölf gingen wir alle auf die Straße. Doch außer uns war dort niemand zu sehen. Es war echt unglaublich. 0:00 Uhr und du hast nichts gesehen, niemanden gehört. Kein Feuerwerk, nichts. Selbst in den größeren Städten soll das Feuerwerk ziemlich enttäuschend gewesen sein und um kurz nach zwölf Uhr gehen dann auch alle nach Hause. Mit lange Feiern gehen haben es die Neuseeländer nicht so.



Am 1. schliefen wir erst einmal alle aus und Nele und ich beseitigten die Überreste unserer kleinen Silvesterparty und räumten auf. Abends fuhren wir dann zu einem kleinen Fluss in der Nähe, um uns den ersten Sonnenuntergang des neuen Jahres anzusehen und in Jans Geburtstag reinzufeiern. Doch irgendwann wurde es dann doch ein bisschen zu kalt (am Abend bzw. in Nacht kühlt es hier richtig ab und wird sau kalt), sodass wir doch schon früher zurückfuhren und im Haus mit einem Bier auf Jans Geburtstag anstießen. Ich überreichte Jan meinen selbstgebackenen Kuchen, den wir dann noch genüsslich zusammen löffelten, bevor wir ins Bett gingen.




Denn am nächsten Tag bekamen wir Besuch aus Deutschland!
Und zwar von Jans Eltern, die selber nach Neuseeland gekommen waren, um für drei Wochen das Land zu bereisen. Und jetzt passend zu Jans Geburtstag statteten sie uns einen Besuch ab. Es war wirklich schön anzusehen, wie glücklich Jan war endlich seine Eltern wiederzusehen und auch sie endlich ihren Sohn wieder in den Arm nehmen konnten. Aber natürlich vermisste man selbst dadurch seine Familie umso mehr. Vor allem als Anja dann noch die Geschenke von unseren Familien an uns verteilte. Ich glaube, wir alle waren super überrascht und freuten uns sehr. Auch hier noch einmal danke, an Mama, Töni und den Lauchpaps für die Briefe und natürlich für das coole ibims shirt, lol. 



Und dann bekamen wir auch noch von Jans Eltern alle ein Neuseelandgruppentshirt geschenkt, welches sie in einer Mall ergattert hatten.



Nach der kleinen Bescherung, einem Stück Torte und jeder Menge Austausch von Neuseeland Reiseerfahrungen und Bildern luden uns Jans Eltern netterweise zum Essen in ein kleines Restaurant in Darfield ein. Und das Essen war so lecker, oh mein Gott. Und mal keine Nudeln oder Reis, nicht selber kochen und abwaschen. Richtiger Luxus.






Wohl gesättigt und glücklich fuhren wir alle zurück zum Haus und die bereits kalt gestellten Getränke wurden ausgepackt. Auf Wunsch des Geburtstagskindes hatten Jans Eltern eine Flasche Gin mitgebracht und es wurde ordentlich Gin Tonic getrunken. Zwischendurch gab es dann auch noch ein paar Bier und Prosecco. Und es wurde ein echt super lustiger und langer Abend, bei dem am Ende die ganze Flasche Gin, der Prosecco und fast das ganze Bier draufging. Auch Jan war super glücklich und zufrieden mit seinem Geburtstag. Es war bestimmt nur nicht ganz leicht, sich wieder für drei Monate von seinen Eltern zu verabschieden.


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2017 ist vorbei. Krass. Dieses Jahr ist so unglaublich viel passiert, ich weiß gar nicht wie das alles in ein Jahr gepasst hat. Ich habe erfolgreich mein Abitur gemacht, den Test an der deutschen Sporthochschule Köln bestanden, bin 18 geworden und nach Neuseeland geflogen. Ich glaube, ich kann echt sagen, dass das eines der beste Jahre überhaupt war. Ein Jahr, auf das ich stolz sein kann und auf das ich bestimmt oft zurückblicken werde. Es hat mit viel Stress und Lernen angefangen und wurde dann immer besser. Doch nicht nur das Jahr 2017 ist nun vorbei, auch die Hälfte meiner Zeit in Neuseeland ist damit vorüber. Ich weiß gar nicht, wie ich mich damit fühle. Einerseits kann ich gar nicht glauben, dass wir schon 3 Monate hier sind, die Zeit ist so schnell vergangen. Und anderseits fühlt sich das Leben hier schon so normal an. Einerseits freue ich mich auf Zuhause, darauf meine Familie und Freunde wiederzusehen, anderseits kann ich mir gar nicht vorstellen Neuseeland zu verlassen und wieder nach Deutschland zu kommen…
Aber ich denke, auch 2018 wird ein ereignisreiches Jahr, das noch viel für mich bereit hält und auf das ich mich sehr freue. Nun werde ich aber erst einmal meine drei Monate, die ich hier noch in Neuseeland habe, voll auskosten. Es stehen nämlich noch einige Highlights an...

2 Kommentare:

  1. Endlich...die langersehnte Fortsetzung des Blogs. Schön! Ich bin schon gespannt auf die nächsten Berichte.
    Liebe Grüße
    Paps

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  2. Danke für den ausführlichen Bericht. tolle Erlebnisse! Wünsche euch weiter eine erlebnisreiche zeit
    Liebe Grüße
    Oma

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