10. Oktober 2017

Whangarei, 04.10.2017 - 09.10.2017


Bei dem Termin in der Bank haben Nele und ich erfolgreich ein neuseeländisches Bankkonto eröffnet und unsere Steuernummer beantragt. Es kann aber bis zu zwei Wochen dauern, bis wir sie erhalten.
Nele und ich haben uns jetzt auch schon für die ersten Jobs beworben. Bei drei Farmen für sogenanntes „Wwoofing“, das bedeutet man hilft bei der Farmarbeit und bekommt im Gegenzug ein Schlafplatz und Verpflegung. Und dann haben wir uns noch für einen Job auf einer Kiwiplantage beworben. Dort müssten wir die Kiwiblüten bewässern. Leider haben wir bisher nur eine Rückmeldung bekommen, von einer Farm, dass sie nur eine Person mit Auto suchen. Hier haben wir nur begrenzt Internet, aber im nächsten Hostel sollten wir wieder ausreichend Internet haben, um dann noch mal intensiver nach weiteren Jobs zu suchen. Vielleicht haben wir bis dahin auch schon unsere Steuernummer.
Aber jetzt zu Whangarei generell. Hier ist es sehr schön, das Hostel ist etwas abgelegen vom Stadtzentrum, direkt an den Whangarei Falls. Nele und ich teilen uns das Zimmer mit Jan und Niels und wir machen auch die Ausflüge zusammen. Unser Zimmer ist sehr gut eingerichtet, denn wir haben eine eigene Küche mit einer Mikrowelle, einem Kühlschrank, Wasserkocher, Toaster und eigenem Geschirr. Essen können wir in unserem Zimmer oder bei guten Wetter draußen.








Auf dem Gelände gibt es einen Pool und einen Whirlpool, die wir beide schon benutzt haben. Die Regel ist hier nämlich, dass alle Deutschen bevor sie in den Whirlpool dürfen, einmal in den Pool springen müssen. Wir haben uns einen sonnigen Tag ausgesucht, sodass es gar nicht so kalt war.







Wir haben hier schon einiges unternommen und gesehen.
Am Donnerstag haben wir eine kleine Wanderung entlang der Whangarei Falls und durch den A.H.Reed Park gemacht. Neuseelands Natur hat sich dabei mal wieder von seiner besten Seite gezeigt. Die Kraft des Wassers und die ganze Flora waren sehr beeindruckend.




Freitag war Waschtag. Das hat mehr oder weniger gut funktioniert. Auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass wir öfter waschen müssen, da man sonst unschöne weiße Flecke auf den schwarzen Klamotten haben könnte. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich.
Freitag war das Wetter auch mal überraschend gut, obwohl ursprünglich Regen angesagt war, sodass wir uns geärgert haben, dass wir nicht an dem Tag an die Küste gefahren sind. So war aber auch ganz praktisch, wir saßen gemütlich in der Sonne, haben Karten gespielt (und uns einen kleinen Sonnenbrand auf der Nase eingefangen), während unsere Wäsche im Sonnenschein trocknete.
Am frühen Nachmittag, als dann die Wolken aufzogen, sind wir zu den Abbey Caves aufgebrochen. Um das einmal zu sagen, es ist sehr praktisch, dass wir im Moment mit Jan und Niels zusammen hier sind. Ohne die Beiden und ihr Auto wäre es für Nele und mich echt schwierig geworden an einige Ort, wie zum Beispiel die Caves, zu kommen. Die beste Lösung ist es allerdings auch nicht, denn (Mama, Papa, Oma, falls ihr das hier gerade lesen solltet, hört lieber auf und springt zum nächsten Abschnitt) sie haben nur einen Camper, also zwei Sitze vorne und hinten eine Matratze zum Schlafen auf der Nele und ich dann möglichst flach liegen, damit uns niemand sieht. Für solche kürzeren Strecken geht es, aber auf Dauer ist es natürlich nichts.
Zurück zu den Abbey Caves, diese bestehen aus drei einzelnen Höhlen, Organ Cave, Middle Cave und Avey Cave. Wir wagten uns zunächst, gut ausgerüstet mit Stirnlampen, Wanderschuhen und Regenjacken, in die Organ Cave.



Die Stirnlampe stellte sich als äußerst nützlich heraus, denn ohne das Licht konnte man wirklich gar nichts sehen und außerdem brauchten wir unsere Hände, um uns an den Felsen festhalten zu können. Denn die Steine waren matschig und äußerst rutschig. Wir kletterten immer tiefer in die Höhle, teilweise mussten wir durch etwas tieferes Wasser gehen. Doch das hat sich gelohnt. Als wir alle unsere Taschenlampen abschalteten, war die ganze Decke voller kleiner blauer Punkte. Wir sind uns immer noch nicht ganz sicher, ob es wirklich Glühwürmchen sind, oder Mückenlarven die so ihre Beute anlocken, auf jeden Fall sah es sehr schön aus.
In der Middle Cave hatten wir weniger Glück, dort mussten wir früh umkehren, weil das Wasser in der Höhle zu tief war.
Die Avey Cave war nochmal ein guter Abschluss, dort konnten wir sehr weit in die Höhle hinein klettern.




Insgesamt hat es uns allen sehr gut gefallen, dass es keine überlaufende Touristenattraktion war, wir konnten alles eigenständig und kostenlos erkunden. Auf dem Gelände außerhalb der Höhle haben wir auch nur zwei oder drei andere Leute getroffen.

Am nächsten Tag sind wir an die Küste nach Matapouri gefahren.

Die Autofahrt war etwas länger und ich bin sogar hinten auf der Matratze kurz weg genickt.. Dort haben wir dann zum ersten Mal so richtigen Strand in Neuseeland gesehen! Der Strand war wunderschön, wäre das Wetter nur ein bisschen besser gewesen, wäre ich direkt ins Wasser gestürmt, aber leider war es noch etwas zu kalt.






 

Vom Matapouri Bay haben wir dann einen extrem steilen aber relativ kurzen Weg zu den Mermaid Pools genommen.

Ein Schild warnte uns vor dem stürmischen Meer, aber wir kletterten weiter die Felsen herunter. Wir waren gerade fertig mit unseren Fotos, als plötzlich eine riesige Welle Nele und mich von hinten überschwemmte. Ich hatte in dem Moment leider keinen festen Stand und kam aus dem Gleichgewicht, als die Welle mich nach vorne drückte. Unglücklicherweise hatte ich noch mein Handy in der Hand. Damit mir dies nicht aus der Hand fiel, mussten meine Knie dran glauben, denn ich krachte mit ihnen auf die Felsen, das Handy hoch in die Luft gestreckt. Na ja ich habe jetzt einige Kratzer und Schrammen, aber wenigstens ist mein Handy noch heile. Leider hatten Nele und ich keine Wechselklamotten mit und mussten den weiteren Tag mit einer klitschnassen Hose rumlaufen, das war echt arschkalt(im wahrsten Sinne des Wortes)! Gott sei Dank kam dann aber doch die Sonne raus und unsere Hosen konnten wenigstens ein bisschen trocknen.

Kurz bevor wir von der Welle überrollt wurden


Danach sind wir noch mit dem Auto zum Sandy Bay gefahren und von da aus zu Fuß zum Whale Bay, weil wir leider den Wanderweg vom Matapouri Bay zum Whale Bay nicht gefunden haben. Auch der Whale Bay war herrlich anzusehen und ein guter Ort für ein kleines Picknick. Nachdem wir gestärkt noch am Aussichtspunkt ein paar Fotos gemacht haben, ging es auch schon wieder zurück ins Hostel.








Der Sonntag war nicht so spannend, wir waren nur für ein paar Stunden in der Innenstadt Whangareis. Wir haben den Botanical gardens einen kleinen Besuch abgestattet, aber die waren nicht so sonderlich berauschend. Jan und Niels wollten noch in die Bibliothek, um sich nach Jobs umzusehen, aber die hatte leider schon zu. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Karten spielen und einigen von Niels abendlichen Würstchen-Fressattacken.

Die Zeit in Whangarei hat mir richtig gut gefallen. Jan, Niels, Nele und ich hatten viel Spaß zusammen. Es war auch schön endlich aus der großen Stadt raus zukommen und mehr von der Natur und dem Ländlichen zu sehen. Whangarei war echt super, nicht zu groß, aber auch kein kleines Dörfchen in dem es nichts gibt. Die fünf Tage waren perfekt, um sich die schönsten Orte in der Gegend anzusehen, aber jetzt freue ich mich auch darauf weiterzureisen und bin begierig auf mehr von Neuseeland.


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