9. Dezember 2017

Die Ostküste, Napier – Gisborne, 03.12.2017 – 09.12.2017


Nachdem wir über einen Monat und somit mehr als die Hälfte der Zeit, die wir schon hier sind, gearbeitet haben, freuten wir uns nun umso mehr, dass wir endlich wieder reisen können. Unser Plan war es, die Ostküste runter zureisen, dabei jeweils zwei Nächte in Napier und Gisborne zu bleiben und jeweils eine in Hastings und Palmerston North.





Unser erstes Ziel war Napier. Wir kamen relativ früh an, sodass wir am Tag der Anreise noch etwas die Stadt erkunden konnten. Und es war unglaublich heiß! Deshalb liefen wir die Promenade am Strand entlang, zum Baden war der Strand jedoch nicht geeignet.








Dann wollten wir uns noch einen Markt angucken, der uns im Hostel empfohlen wurden, wir haben aber nichts gefunden außer einen Dudelsackspieler.. Wir dachten, wir hätten uns vielleicht bei der Zeit verhört und der Markt endet nicht um 19:30 Uhr sondern beginnt um die Uhrzeit. So machten wir uns nach dem Abendessen noch einmal auf die Suche nach dem Markt. Aber auch jetzt fanden wir nichts. Dafür entdeckten wir schön beleuchtete Fontänen am Strand.


Für den nächsten Tag hatten wir uns viel vorgenommen. Wir wollten uns Fährräder ausleihen und eine Radtour zum Cape Kidnappers machen, den wir zu Fuß sonst nie hätten erreichen können. Im Hostel konnte man sich Fahrräder für 20 Dollar mieten, doch als Nele und ich die Fahrräder sahen, entschieden wir uns doch dafür, woanders welche auszuleihen. Mit diesen klapprigen Rädern wären wir vermutlich nie am Cape Kidnappers angekommen. Direkt um die Ecke gab es aber einen Fahrradverleih, wo wir uns schöne grüne Räder für 40 Dollar den Tag ausliehen. Die Mitarbeiterin des Geschäfts war auch super nett und hat uns den Weg so genau wie möglich beschrieben. Dann ging es los, bei 28 Grad und praller Sonne. Zuerst entlang der Promenade, dann vorbei an Fluss, Meer und Weinfeldern. Es war wirklich super schön und wir haben den Weg auch problemlos gefunden. Zwischendurch wollten wir gerne mal Pause machen und aus der Sonne raus, aber einen Schattenplatz zu finden war echt schwierig. Nach über 3 Stunden, hatten wir unser Ziel endlich erreicht. Wir stellten unsere Fahrräder ab und gingen neben den Klippen am Strand entlang. Wir hatten Glück, dass zu diesem Zeitpunkt low tide (Ebbe) war, sonst wäre das gar nicht möglich gewesen. Und auch am Strand war natürlich nirgends Schatten. Am Ende quetschen wir uns beide unter einen kleinen Felsen, damit unsere Köpfe wenigstens im Schatten waren.


Und dann ging es zurück, nochmal 30 Kilometer und so langsam waren
wir schon ziemlich erschöpft. Nach insgesamt 7 Stunden kamen wir von unserem Ausflug zurück. Es hat wirklich Spaß gemacht, aber am Ende waren wir glücklich endlich zurück im Hostel zu sein. Abends gingen wir in der Hoffnung, dass die Fontänen wieder beleuchtet sind, an den Strand. Die Fontänen leuchteten nicht, aber wir konnten einen feuerroten Mond aus dem Meer aufsteigen sehen.

Unser Bus nach Gisborne fuhr erst um die Mittagszeit am nächsten Tag ab. So konnten wir noch einmal das schöne Wetter genießen und saßen mit einem kalten Getränk am Strand.

Unser Bus hatte leider eine halbe Stunde Verspätung, sodass wir noch später in Gisborne angekommen sind als geplant. Nach einer halben Stunde Fußweg kamen wir dann um ca. viertel vor sieben im Hostel an, wo wir Jan und Niels wiedertrafen. Leider haben wir an dem Tag nichts mehr anderes gemacht als einzukaufen und zu essen, weil es schon viel zu spät war. Das war sehr ärgerlich, weil wir ja nur zwei Tage in Gisborne hatten und viel geplant war für  die Zeit.
So entschieden wir uns am nächsten Morgen spontan dazu, um eine Nacht in Gisborne zu verlängern und dafür nicht nach Hastings zu fahren. Denn wir hatten noch keine Bestätigung aus dem Hostel in Hastings und viel zu sehen gab es dort eh nicht.

Nachdem Jan und Niels ausgecheckt hatten, fuhren wir zu viert mit dem Auto zu den Rere Falls. Mal wieder Wasserfälle angucken. Aber danach ging es weiter zum Rere Rockslide und das war richtig cool. Und zwar gab es dort eine natürliche Wasserrutsche, wo man mit body boards, die wir uns vorher im Hostel ausgeliehen hatten, runterrutschen konnte. Das hat einfach so einen Spaß gemacht und
man ist sogar richtig schnell geworden. Einmal sind Nele und ich zusammen gerutscht, Nele ist auf der linken Seite gestartet, ich rechts. Leider bin ich in eine ungünstige Strömung geraten und wurde nach links gedrängt. Ich hatte echt Angst, dass ich voll in Nele rein rutschen würde, doch Gott sei Dank passierte das nicht, weil sie ein Stück vor mir war. Zwar brauchte ich jetzt keine Angst mehr haben in Nele rein zurutschen, doch ich driftete immer weiter nach links gefährlich nah an die Felsen. Bremsen oder lenken konnte ich auch nicht mehr und so krachte ich unten gegen die Steine. Ich stand erst einmal etwas unter Schock und ein paar Tränen kullerten mir die Wange runter. Aber zum Glück hatte ich nur einige Schrammen und blaue Flecke an Armen und Beinen, sonst ging es mir gut. Noch einmal Glück im Unglück gehabt, wäre ich mit dem Kopf gegen den Felsen geknallt, hätte das vielleicht anders ausgesehen. Damit ich den Rockslide nicht schlecht in Erinnerung behielt, musste ich aber natürlich noch einmal rutschen. Und dieses Mal klappte auch alles wieder. Nur beim letzten Rutschen klatsche ich ein wenig härter auf die Wasseroberfläche auf und mein Bikini ging kaputt. Ich bin schon echt ein Pechvogel. Trotz allem hat sich der Ausflug auf jeden Fall gelohnt und der Rere Rockslide kommt auf jeden Fall auf meine Neuseeland Highlights Liste.





Nachdem wir zurück zum Hostel gefahren waren, ging es für Jan und Niels weiter nach Napier und Nele und ich holten uns beim takeaway um die Ecke Burger und Pommes und gingen zusammen mit Robin, einer Kanadierin, die wir am Bus kennengelernt hatten, zum Strand. Eigentlich hatten Nele und ich uns vorgenommen, endlich im Meer zu baden und auch das Wetter spielte eigentlich mit. Es war warm und die Sonne schien. Aber am Strand war es super windig, sodass wir uns doch dagegen entschieden.
Nach dem Abendessen wanderten Nele und ich auf den Kaiti Hill, um uns den Sonnenuntergang anzusehen. Es war wirklich traumhaft, wie die Sonne über dem Meer unterging und sich langsam hinter den Bergen versteckte. Ein Ausblick wie gemalt.



Am nächsten Tag war es ziemlich bewölkt. Während Nele einen walkway machte, um sich auf den Queen Charlotte track vorzubereiten, machte ich mich auf die Suche nach dem Kaiti Beach. Doch alles was ich fand, war ein hässlicher Hafen, wo Holz verschifft wurde. So entschied ich mich spontan dazu, noch einmal auf den Kaiti Hill zu wandern und dort bei der schönen Aussicht meinen Blog weiterzuschreiben.



Zurück im Hostel traf ich Nele wieder, die den Wanderweg nicht gefunden hatte und stattdessen auch auf dem Kaiti Hill gewesen ist.
Danach gingen wir nochmal zusammen zum schönen Strand, nahmen aber keine Badesachen mit, weil es ziemlich bewölkt war. Wieder eine falsche Entscheidung! Denn heute war es deutlich windstiller, sodass man locker hätte baden gehen können.
Nachmittags setzten wir uns an den Fluss und aßen ein leckeres garlic bread. Und abends guckten wir uns wieder den Sonnenuntergang an, dieses Mal aber am Strand.


Als wir zurück im Hostel waren standen in unserem Zimmer plötzlich nicht mehr zehn Betten, sondern nur noch acht. Der Grund dafür war, dass Robin morgens aufgewacht war und überall Stiche hatte. Sie hatte das Hostel informiert, da sie der Meinung war, die Stiche bzw. Bisse kämen von Bettwanzen. Und sie hatte Recht. Das beunruhigende war nur, dass ihr Bett direkt neben meinem Stand. Doch an meinem fand der Hostelbesitzer keine, nur an dem Bett auf der anderen Seite von Robins. Plötzlich bildete ich mir ein, dass mein ganzer Körper juckte. Aber vielleicht war das auch der fette Sonnenbrand, den ich mir geholt hatte. Ich sah aus wie eine Tomate: Gesicht, Arme, Beine, Nacken, alles verbrannt. Und damit konnte ich am nächsten Tag 8 Stunden im Bus sitzen. Die Fahrt war echt lang. Unser Aufenthalt in Palmerston North war auch wirklich nur ein Zwischenstopp. Wir kamen abends an holten uns noch eine Pizza und aßen sie im Park, waren beim Square und Clocktower. Am nächsten Morgen ging es dann schon nach Wellington.



3 Kommentare:

  1. ... du Gefahrensucherin ... Das hört sich weiterhin super an.
    LG Paps

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  2. Liebes Abenteuer-Kind,

    das machst du alles ganz prima, auch wenn mir manchmal der Atem stockt :) Weiter so. dicker Kuss Maminski

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  3. Liebes, du jagst ja einem schon einen Schreck ein. Versuch doch bitte, extreme Gefahren zu vermeiden. Aber was du erlebst und siehst ist wirklich umwerfend. Kuss Oma

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