25. Dezember 2017

Endlich auf der Südinsel, Picton, 13.12.2017 – 14.12.2017

Am Mittwochmorgen mussten Nele und ich früh aufstehen, um die Fähre von Wellington nach Picton zu nehmen. Ich war unglaublich müde, denn ich hatte in der Nacht so krasse Gliederschmerzen gehabt, dass ich kaum ein Auge zugemacht hatte. Da es überhaupt nicht besser wurde, nahm ich irgendwann endlich eine Schmerztablette, sodass ich wenigstens ein paar Stunden schlafen konnte.
Nach einem schnellen Frühstück machten Nele und ich uns auf den Weg zum Shuttle, der uns dann direkt zur Fähre bringen sollte. Da der Weg relativ lang war, hatten wir extra 40 Minuten für den Fußweg eingeplant und trotzdem wurde es noch ziemlich knapp. Denn Nele hatte bereits ihren Großeinkauf für ihren Camping Trip gemacht und war so voll bepackt, dass ich Angst hatte, sie würde auf halber Strecke zusammenbrechen. Ihr etwas abnehmen durfte ich aber auch nicht, der kleine Sturkopf. Irgendwann war sie dann anscheinend doch so kaputt und befürchtete, dass wir es niemals zum pünktlich zum Shuttle schaffen würden, dass ich ihr die schwere Tasche aus der Hand reißen konnte und sie wenigstens kurz tragen durfte.

Irgendwie haben wir es dann doch noch geschafft und saßen schließlich auf der Fähre. Leider hatten Nele und ich für die Überfahrt nicht so super Wetter erwischt. Wir saßen zunächst draußen, aber irgendwann wurde es so kalt und windig, dass wir reingingen. Kurz danach fing es dann auch noch an zu regnen. Drinnen spielten wir Karten bis plötzlich eine Ansage gemacht wurde, die Nele und ich aber nicht richtig verstanden. Daraufhin stürmten aber plötzlich alle nach draußen. Nele und ich guckten uns verwirrt an, folgten dann aber der Menschenmenge. Leider zu spät. Draußen hätte man Delfine sehen können. Nur am Ende gingen Nele und ich dann noch einmal draußen, um uns schon einmal die Marlborough Sounds anzusehen, die das Boot passierte.


In unserem Hostel angekommen lernten wir Aurelia kennen, eine Mitbewohnerin unseres Zimmers, mit der wir uns auf Anhieb gut verstanden. Dann trafen wir uns mit Jan und Niels, die in einem anderen Hostel in Picton waren, denn Nele benötigte noch das Camping Equipment für ihre Wanderung. Nachdem wir Nele in Tauranga gezeigt hatten wie man ein Zelt aufbaut, lernte sie an dem Tag wie man einen Gaskocher benutzte. Denn sonst hätten wir sie niemals alleine auf die Mehrtageswanderung gelassen, doch sie hat alle Tests erfolgreich bestanden.
Als das erledigt war, wollte Nele ein wenig spazieren gehen, während Jan, Niels und ich uns in unseren Hostels kostenlose Fahrräder ausliehen. Wir wollten zu einem Lookout point fahren. Doch irgendwie war das dann doch so anstrengend, dass wir die Fahrräder die meiste Zeit den Berg hochschieben mussten. Oben angekommen hatten wir jedoch einen schönen Ausblick und ein gutes Fotomotiv.
Der Weg runter ging dann eindeutig schneller und machte viel mehr Spaß.



Zurück im Hostel lernten wir Käthe kennen, die ebenfalls aus Deutschland kam. Sie hat auch überlegt den Queen Charlotte Track zu machen, hatte aber kein Zelt und wollte auch nicht alleine gehen. So kam es dann kurzer Hand zu Stande, dass Nele eine Begleiterin auf ihrem Trip hatte. Wie schnell doch sowas geht!

In unserem Hostel fand an diesem Abend eine Christmas party statt, wo gemeinsam der Weihnachtsbaum geschmückt werden sollte. Dazu gab es kostenlosen Wein und selbstgebackenen Kuchen. Und es war richtig schön! Nachdem der nur leicht schiefe kunterbunte Baum fertig geschmückt war, gingen die Meisten langsam zu Bett. Aurelia, Käthe, Nele, zwei andere und ich blieben aber noch ziemlich lange und redeten über die unterschiedlichsten Sachen. Erfahrungen über das bereits erlebte und Reisetipps wurden ausgetauscht, alle erzählten, was ihre Traditionen an Weihnachten waren… Es war toll. Besonders mit Käthe verstanden Nele und ich uns besonders gut und sodass Käthe spontan entschied, nach der Wanderung mit Nele, mit nach Kaikoura zu kommen.


Am nächsten Morgen hieß es dann erst einmal Abschied nehmen. Denn während Nele noch einen Tag in Picton blieb, um die letzten Sachen für ihre Wanderung zu planen, verließ ich das Hostel. Es war echt komisch sich zu verabschieden, nachdem man für über zweieinhalb Monate jeden Tag miteinander verbracht hatte. Doch es war deutlich leichter für mich, Nele „zurückzulassen“, weil ich wusste, dass sie jetzt doch jemanden hat, der sie auf ihrem Trip begleitet.
Jan und Niels holten mich mit dem Auto ab und wir fuhren zusammen nach Anakiwa, dem Startpunkt unserer Wanderung. Wir hatten uns dazu entschieden, eine Eintageswanderung durch die Marlborough Sounds zu machen. Wir liefen also einen Teil des Queen Charlotte Tracks ab. Auf dem Weg kreuzen sogar ein paar Ziegen unseren Weg. An unserem Ziel angekommen hatten wir einen 180 Grad Ausblick über die Marlborough Sounds und es war echt wunderschön. Die ersten Eindrücke der Südinsel waren bisher einfach durchweg positiv. Die Landschaft ist einfach noch schöner, falls das überhaupt möglich ist.


Danach fuhren wir gemeinsam weiter nach Blenheim.

1 Kommentar:

  1. Schön, besonders die Tests um Neles Campingfähigkeit zu testen, fand ich super....

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