25. März 2018

Die Halbinsel Coromandel – Whitianga, 15.03.2018 – 17.03.2018

Nachdem wir morgens gegen 9:30 Uhr ausgecheckt hatten, stand ein letztes Mal trampen nach Whitianga an. Eigentlich wollten wir gar nicht trampen, sondern den Bus aus Hamilton nehmen, denn wir hatten noch genug Stunden übrig, aber der fuhr nur um 3 Uhr morgens, warum auch immer. Die Strecke war relativ weit, wir wurden von fünf verschiedenen Leuten mitgenommen, waren aber trotzdem schon um 14:30 Uhr da.
Nachdem wir ein letztes Mal gewaschen hatten und eine Kleinigkeit gegessen hatten, machten wir uns auf den Weg in das Zentrum Whitiangas. Nele brauchte neue Kontaktlinsen, nachdem sie eine beim Rafting und dann noch zwei beim Surfen verloren hatte. Doch die Apotheke verkaufte keine und der Optiker hatte nur von Montag bis Mittwoch offen. Ein kleiner Trost war dann wenigstens, dass die Schokolade beim New World im Angebot war. Wir schafften es jedoch uns zurückzuhalten und nur eine Tafel zu kaufen.
Außerdem buchten wir im Isite ein Shuttle für den nächsten Tag. Abends setzten wir uns noch einmal an den Strand direkt gegenüber von unserem Hostel.


Am nächsten Tag machten wir uns, nachdem wir jede Menge an Verpflegung im Hostel vorbereitet hatten, um unsere ganzen Essenssachen leer zu bekommen, auf den Weg zur Fähre. Mit der fuhren wir auf die andere Seite, von wo aus unser Shuttle fuhr.


Zuerst stiegen wir am Hot water Beach aus. Dieser Strand war bekannt für sein heißes Wasser, einige Zentimeter unter der Oberfläche. Überall waren die Leute dabei sich mit einer Schaufel ein Loch zu graben und sich dann in das heiße Wasser zu setzen.
Nele und ich hatte zwar keine Schaufel, um uns ein Loch zu graben, aber es war schon witzig genug den ganzen Leuten dabei zuzusehen.


Eine Frau zeigte uns netterweise eine Stelle direkt vorne am Wasser, wo man seine Füße nur ein wenig eingraben musste, bis man auf das heiße Wasser stieß. Es war verrückt, du hältst deine Füße ins Meer und musst aufpassen, sie nicht zu verbrennen. Danach hatten wir erstmal genug vom heißen Wasser und gingen lieber richtig im Meer schwimmen, denn wir hatten einen echt schönen, sonnigen und warmen Tag erwischt.


Nach circa zwei/drei Stunden fuhren wir dann weiter mit dem Shuttle bis zum Anfang des Cathedral Cove tracks. Von dort aus liefen wir nicht lange bis zum berühmten Strand mit seinem Felsbogen.




Nach gefühlt unzähligen Fotos und ein paar entspannten Stunden ging es zu Fuß, mit Shuttle und Fähre zum Hostel zurück, wo alle Sachen für die bevorstehende Abreise und Flug gepackt werden mussten.

Am nächsten Morgen standen wir um 6:15 Uhr auf und hatten noch etwas Zeit uns den Sonnenaufgang am Strand anzusehen, bevor wir endlich mal ohne eine Essenstüte den Bus nach Auckland nahmen.



Nach einem kurzen Pizzastopp in Auckland City, ging es dann weiter bis zum Flughafen, wo wir noch 5 Stunden Aufenthalt hatten, bis wir endlich unseren Flug nehmen konnte.


Die perfekte Welle – Raglan, 10.03.2018 – 15.03.2018

Von Rotorua aus nahmen wir endlich mal wieder den Bus bis nach Hamilton und von dort aus den regionalen Bus in das kleine wunderbare Raglan. Auch hier sind wir bereits gewesen, aber es war auch seitdem der Plan noch einmal hier her zurückzukehren, um Surfen zu lernen, denn bei unserem letzten Aufenthalt war das Wetter totaler Mist.
Wir wollten gerade mit unserem ganzen Essen aus dem Bus aussteigen, da riss natürlich eine Tüte und unsere ganzen Äpfel und Kartoffeln kullerten durch den Bus. Nachdem wir alles wieder eingesammelt hatten und ausstiegen, war es Gott sei Dank nicht mehr weit zum Hostel. Wir waren nicht wie beim letzten Mal im bhh, obwohl das schon echt cool gewesen ist, mit Hängematten, Hollywoodschaukel und Whirlpool, sondern in einem unabhängigen Hostel, denn das war das einzige, welches für die Tage noch frei gewesen ist. Und dort sahen wir dann noch nach über zwei Monaten Jan und Niels wieder, die wir das letzte Mal in dem gemieteten Haus kurz nach Silvester gesehen hatten. Wir verstanden uns alle sofort wieder super und es dauerte nicht lange bis die ersten Neckerein und Witzelein wieder losgingen. Besonders freute ich mich natürlich nach so einer relativ langen Zeit Jan wiederzusehen.

 Nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen hatten, machten Nele, Jan, Oke (ja das ist ein richtiger Name), der mit in unserem Zimmer war und natürlich auch aus Deutschland kam, und ich uns auf dem Weg zum Surfen. Dafür gingen wir in das bbh Hostel, wo man sich für 30 Dollar ein Surfbrett und einen Neoprenanzug ausleihen konnte. Und wen trafen wir dort wieder? Jan, in dessen Geburtstag wir bei unserem letzten Aufenthalt in Raglan reingefeiert hatten und uns auch sonst super mit ihm verstanden hatten. Auch er wollte die letzten Tage seiner Neuseelandreise im schönen Raglan verbringen, ein echt cooler Zufall, dass wir uns genau hier noch einmal trafen. So hatten wir eine coole Truppe beisammen, mit der wir auch die kommenden Tage zusammen Surfen gingen oder am Abend etwas tranken.

Aber zurück zu unserem ersten Mal surfen. Nachdem wir jeder einen passenden Neoprenanzug und ein Surfbrett bekommen hatten, ging es daran das Auto zu beladen. Da wir zu fünft waren (Nele, Jan, Jan, Oke und ich) konnten wir alleine ein Auto nehmen und mussten sogar erst um 20 Uhr zurückkommen. Wir schnürten alle Surfboards auf dem Dach des Elektroautos fest und dann konnte es losgehen. Nach knappen 10 Minuten waren wir am Strand angekommen. An unserem ersten Tag war es super voll, wahrscheinlich auch weil es Wochenende war, sodass wir kein Parkplatz unten fanden. Wir mussten also alles unten abladen und dann musste Jan noch einmal hochfahren und dort das Auto abstellen.



Und dann begann für mich immer noch der anstrengendste Teil des Surfens: Das Brett bis unten an den Strand tragen. Die ersten beiden Tage hatte ich ein Anfängerbrett, was wirklich unglaublich schwer war und total blöd zu tragen. Ich dachte auf dem Weg, ich breche zusammen (und da wusste ich noch nicht einmal, dass der Rückweg noch hundertmal schlimmer wird). Irgendwie schafften wir es doch noch alle an den Strand und die anderen drei zeigten uns an Land kurz, wie man sich auf das Brett legte und dann aufstand, denn sie waren alle schon mindestens einmal Surfen gewesen. Und dann ging es ins Wasser und Nele und ich probierten es aus. Ich würde sagen, nach bereits einer halben Stunde schaffte ich es das erste Mal richtig aufzustehen und mit der Welle nach vorne zu Surfen. Es war ein echt cooles Gefühl und hat mich total motiviert es gleich wieder zu schaffen. Surfen macht wirklich so einen Spaß und ich hätte echt nicht gedacht, dass ich es so schnell hinbekommen würde. Nele und ich wollten eigentlich eine Surfstunde nehmen, aber ich bin froh, dass wir es nicht gemacht haben, denn auch so hat es super funktioniert und wir haben viel Geld gespart. Nach vier oder fünf Stunden waren wir alle ziemlich kaputt und hungrig und machten uns auf den Rückweg. Nach dem Abendessen trafen wir uns alle draußen an Jans Hostel wieder, spielten Karten und tranken Cider. Es war ein echt cooler Tag.



Am nächsten Tag gingen Nele und ich morgens in die Stadt und suchten noch einmal nach einem Bikini. Dieses Mal sogar erfolgreich: Nele konnte einen schönen Roxy Bikini im Sale ergattern. Und dann ging es nach einem kleinen Snack zum Mittag natürlich wieder Surfen. Dieses Mal kam Niels mit, während der andere Jan einen Tag Pause machte. Das Surfen machte wieder genauso viel Spaß, wie am Tag davor und klappte noch ein bisschen besser.


 

Doch am Abend zeigten sich deutlich die Auswirkungen des Surfens: Neles und meine Hüftknochen waren angeschwollen und total blau. Und trotzdem wir uns jedes Mal ordentlich mit Sonnen- und Zinkcreme eingecremt hatten, hatten wir alle einen Sonnenbrand im Gesicht.



Wir waren auch alle super müde und kaputt, die Armen waren schwer vom ganzen paddeln und hochdrücken.
So machten wir alle den nächsten Tag Pause, was ganz gut passte, denn Nele und ich wechselten an dem Tag in ein anderes Hostel. Doch morgens gingen wir noch einmal in die Stadt, Nele und ich kauften uns ein T-shirt und mittags aßen wir zusammen Pommes. Danach holten wir unsere ganzen Sachen und stellten uns an die Straße, um zu unserem Hostel für die nächsten drei Nächte zu kommen. Dieses lag nämlich zwölf Autominuten vom Zentrum entfernt und der Bus fuhr nur samstags dorthin. Doch direkt das zweite Auto nahm uns mit und fuhr uns direkt zum Hostel.
Das Gelände des Hostel war echt groß und eigentlich ganz cool. Vorne war die Rezeption, ein kleines Café und eine Terrasse, von wo aus man einen wunderbare Ausblick auf das Meer hatte.


Weiter hinten gab es dann mehrere alte Eisenbahnwaggons, in denen man schlafen konnte. An dem Tag gingen wir nur noch einmal zu einem Aussichtspunkt und zum Strand. Auch den nächsten Tag machten wir einen Tag Pause vom Surfen, denn die Wettervorhersage war nicht besonders gut und es war ziemlich windig, sodass die Wellen für uns wahrscheinlich zu schwierig oder die Strömung zu stark gewesen wäre. Vormittags legten wir uns die Hängematten, die es auf dem Hostelgelände gab und entspannten einfach.



Um die Mittagszeit gingen wir dann zum Strand, aber nach einer halben Stunde fing es ziemlich stark an zu regnen, sodass wir zurückgingen.

Am nächsten Tag, unserem letzten ganzen Tag in Raglan, wollten wir dann aber auf jeden Fall noch einmal Surfen gehen. Auch in diesem Hostel konnte man sich Surfboards ausleihen, jedoch für 5 Dollar mehr. Und es war kein Transport zum Strand inklusive, sodass wir unsere Surfboards 40 Minuten zum Strand hätten herunter tragen müssen. Darauf hatten wir beide keine Lust, denn wir sind auf den 5 Minuten vom Parkplatz zum Strand, wo wir unser Brett tragen mussten schon fast zusammen gebrochen. So entschieden wir uns dafür morgens früh aufzustehen, in die Stadt zu trampen und dort im Hostel mit den anderen die Surfboards auszuleihen. Denn mit mehreren macht es natürlich auch noch mehr Spaß. Auch von hier klappte das Trampen wieder super schnell, sodass wir pünktlich am Hostel waren.


Jan kam auch noch einmal mit Surfen. An diesem Tag hatte ich ein anderes Board als die letzten beiden Tage, welches deutlich leichter war und das Tragen erheblich erleichterte. Die Wellen waren am Anfang des Tages wirklich super gut, aber ich brauchte ein wenig Zeit, um mich an das neue Board zu gewöhnen. Nach circa vier Stunden wurde die Strömung jedoch so krass, dass wir irgendwann aufgaben und zurückfuhren.
Am Nachmittag saßen wir aber noch einmal alle zusammen am Wasser, spielten Karten und unterhielten uns einfach nett. Für Jan war es sein letzter Tag in Neuseeland. Sein Flug zurück nach Deutschland ging am nächsten Tag. Nachdem wir den Tag noch schön ausgenutzt hatten trampen Nele und ich erfolgreich zurück zu unserem Hostel.

Mann über Board - Rotorua, 08.03.2018 – 10.03.2018

An unserem letzten Tag im Packhouse arbeiteten Nele und ich noch bis zur Mittagspause, bevor wir unsere Sachen packten und weiterreisten. Das Packhouse war am Highway gelegen, an dem aber nicht sonderlich viele Autos vorbeifuhren. Doch nach einer Viertelstunde wurden wir auch von dort mitgenommen und bis zum Tongariro Village gebracht. Genauso lange warteten wir noch einmal dort, bis wir von einem Mann bis zu einer Tankstelle in Taurangi mitgenommen wurden. Wir wollten von dort aus gerade zu einer besseren Stelle gehen, da hielt bereits ein weiteres Auto und nahm uns bis nach Rotorua mit.

Im Hostel angekommen mussten wir direkt ausnutzen, dass wir endlich wieder WLAN hatten und die nächsten Hostels buchen. Zuerst sah es so aus, als würde alles nicht klappen, wie wir es geplant hatten, aber nachdem wir die Verfügbarkeit von tausenden Hostels überprüft hatten, klappte doch alles irgendwie, nur eben ein bisschen anders als wir geplant hatten. Wenn wir eins in Neuseeland gelernt haben, dann zu improvisieren, falls unser Plan mal wieder nicht so funktioniert hat, wie wir uns das eigentlich vorgestellt hatten. Aber wie mir bereits eine Frau den Ratschlag gab: „Passe den Plan für Neuseeland an das Leben an, nicht das Leben an den Plan.“ Und wo sie Recht hat, hat sie Recht, denn manchmal ist das Ergebnis noch viel besser als der eigentliche Plan.

Nach der ganzen Planung hatten wir reichlich Hunger und gingen nach draußen, um uns auf dem Night market etwas zum Abendessen zu kaufen. Es war echt schön, es gab Sitzsäcke und Sonnenschirme unter denen man das Essen aus aller Welt genießen oder einfach der Musik der Live-Band lauschen konnte. Nele und ich entschieden uns für Californien Fries, Pommes mit Zwiebeln und Käse überbacken und als Nachtisch teilten wir uns einen Nutella-Crêpes und Churros. So lecker!


Am nächsten Tag machten wir uns auf die Suche nach einem Bikini, dieses Mal jedoch für Nele, die ihren leider in einem Hostel liegengelassen hatte. Leider war die Suche jedoch genauso wenig erfolgreich wie meine Suche nach einem Bikini in Wellington. Frustriert gingen wir zu Paknsave und kauften viel zu viel Essen ein, sodass wir es kaum tragen konnten. Später gingen wir sogar noch einmal los um eine Tüte zu kaufen, weil wir anders das ganze Essen gar nicht hätten transportieren können. Zum Mittag setzten wir uns in einen Park, in dem es glücklicherweise nicht allzu doll stank, aßen eine Kleinigkeit und spielten Karten.
Nachmittags wurden wir von einem Shuttle abgeholt und zum Water Rafting gebracht, der eigentliche Hauptgrund, warum wir noch einmal nach Rotorua gekommen waren. Wir hatten damals schon überlegt es zu machen, aber das Wetter ist ja so doof gewesen, weswegen wir uns dann doch dagegen entschieden hatten. Danach haben wir aber so viele Leute getroffen, die uns das Water Rafting in Rotorua ans Herz gelegt hatten, dass wir einfach noch einmal zurückkommen mussten.

Angekommen wurden wir mit dem nötigen Equipment ausgestattet und ehe wir uns versahen, saßen wir schon mit fünf anderen Abenteuerlustigen und unserem Teamleader im Boot und paddelten los. Den ersten kleinen Wasserfall meisterten wir ohne Probleme und paddelten zu einer Stelle, wo wir alle aussteigen durften, vom Felsen springen und auf die andere Seite zurück zu den Booten schwimmen konnten. Hört sich ja erstmal ganz einfach und lustig an. Doch nachdem ich auf die andere Seite geschwommen war, wurde noch dem Mädchen vor mir ins Boot geholfen und ich wurde von der Strömung mitgerissen und unter das Boot daneben gespült. Zuerst war noch alles ok, ich wollte einfach wieder ein Stück zurückschwimmen und neben dem Boot wieder auftauchen. Aber nichts da. Die Strömung war deutlich stärker als ich erwartet hätte und ich wurde nur immer weiter unter das Boot getrieben, egal mit welcher Kraft ich dagegen anschwamm, dabei bin ich ja eigentlich eine ziemlich sichere Schwimmerin. Ich dachte, gleich müsse jemand meine missliche Lage bemerken und mir helfen, aber niemand schien es bemerkt zu haben. Und dann bekam ich Panik. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr wie ich es dann doch noch geschafft habe, irgendwie wieder aufzutauchen, aber ich hatte schon mal den ersten Schock in den Knochen. Ich dachte mir nur, na Mensch das fängt ja gut an, fast ertrunken bevor es eigentlich richtig losgegangen ist.
Danach folgten wir weiter dem Fluss und ich hatte ein wenig Zeit mich zu beruhigen, bis wir auch schon kurz vor dem höchsten Wasserfall standen. Der höchste Drop aller Raftings in Neuseeland stand uns bevor. Die Gruppe vor uns schaffte eine perfekte Landung ohne umzukippen, das machte uns Hoffnung. Dann waren wir dran. Wir paddelten mutig auf den Wasserfall zu, bevor wir uns alle klein machten und ins innere des Bootes hockten. Im nächsten Moment fand ich mich schon wieder unter Wasser wieder. Natürlich hatte unser Boot es nicht geschafft. 


Für den Fall, dass das Boot umkippt, gibt es extra Hohlräume im inneren des Bootes zum Atmen. Doch die fand ich natürlich nicht, aber schaffte es dann neben dem Boot aufzutauchen.
Ehrlich gesagt hätte ich mir das Rafting wirklich nicht so heftig vorgestellt. Ich meine, ich habe eigentlich echt keine Angst vor Wasser und war mehrere Jahre im Schwimmverein, aber da hatte ich teilweise echt ein wenig Panik.
Aber um unsere Ehre zu retten, wir waren nicht die Einzigen, die umkippten. Ein anderes Boot schaffte die sichere Landung auch nicht.
Auf dem weiteren Weg durften wir einen Wasserfall herunter schwimmen, einen anderen fuhren wir im Stehen herunter. Auch das meisterten wir ohne über Board zu gehen.



Wir hatten uns alle schon wieder hingesetzt, fuhren aber noch einmal leicht in den Wasserfall herein und ehe ich mich versah, war ich schon wieder ins Wasser geplupst und wurde unter das Boot gedrückt. Doch dieses Mal hatte es unser Teamleader bemerkt und zog mich glücklicherweise ziemlich schnell wieder ins Boot. Das war anscheinend wirklich nicht mein Glückstag und auch unser teamleader meinte zu mir:"Dir gefällt es anscheinend besser unter dem Boot als im Boot."
Zum Abschluss setzten sich immer zwei bis drei vorne ins Boot und wir fuhren gerade auf einen Wasserfall zu. Die Leute vorne bekamen dann eine ordentliche Ladung Wasser ins Gesicht.


Dann war es schon vorbei und wir wurden mit einem Shuttle zurückgebracht. Zurück im Hostel gab es nur noch Abendessen, bevor wir schlafen gingen, da wir am nächsten Morgen wieder früh hoch mussten.

24. März 2018

Alles Möhre, oder was?- Ohakune, 20.02.2018 – 08.03.2018

Da das mit dem Arbeiten auf der Südinsel nicht funktioniert hat, mussten wir jetzt eben auf der Nordinsel arbeiten. Wir hatten befürchtet, dass wir nochmal an die Ostküste zur Hawkes Bay müssen, da es dort die meisten Jobs gibt, womöglich sogar in so ein tolles working Hostel wie die Bell lodge, doch das blieb uns glücklicherweise erspart. Wir hatten uns über backpackerboard für einen Packhouse job in Ohakune beworben, aber davon hatten wir uns nicht allzu viel versprochen, da man so gut wie nie eine Antwort erhielt, wenn man nicht anrief. Doch überraschenderweise bekamen wir dieses Mal eine Antwort. Und es war sogar eine Zusage. So fuhren Nele und ich am Dienstagmorgen von Wellington mit dem Bus nach Ohakune. Von dort aus holte uns Peggy, mit der ich geschrieben hatte, die Ehefrau von einem der Inhaber, ab und fuhr uns zum Packhouse. Auf der Fahrt erzählte sie, dass Lydia sich schon sehr freue uns wiederzusehen. Daraufhin schauten Nele und ich uns verdutzt an. Lydia und Nils waren hier?
Später stellte sich dann heraus, dass die Beiden uns überraschen wollten. Ich hatte Lydia erzählt, dass wir eine Zusage in Ohakune hatten und dort arbeiten würden. Wir hatten sogar noch abgemacht, dass Nele und ich nachfragen, ob sie noch mehr Leute brauchen und Lydia und Nils auch dort anfangen könnten. Da haben uns die Beiden schon etwas vorgegauckelt, denn sie hatten auch eine Zusage und fingen sogar einen Tag vor uns an zu arbeiten. Das war echt eine gelungene und schöne Überraschung.


So hat es dann doch noch geklappt, dass wir nochmal zusammen arbeiteten, nur eben statt apple picking in Nelson ein packhouse job in Ohakune. Wir haben sogar Glück gehabt, dass es in Nelson nicht geklappt hat. Denn der Norden der Südinsel wurde erneut von starken Unwettern heimgesucht, einige Städte wurden sogar komplett abgeschnitten. Auch bei uns war es ziemlich windig und regnerisch, ein weiterer Pluspunkt für den Job im Packhouse, denn egal ob es regnete oder nicht, wir konnten den ganzen Tag arbeiten. Wir arbeiteten fünf Tage die Woche zwischen sechseinhalb und acht Stunden pro Tag. Einmal haben wir sogar an einem Sonntag für vier Stunden gearbeitet.

Das Packhouse ist für Möhren und Kartoffeln, jedoch waren Nele und ich eigentlich nur bei den Möhren. Nur am ersten Tag durfte ich für ein paar Stunden Kartoffeln aussortieren.
Wir standen also eigentlich den ganzen Tag vor einem Fließband, wo tausende Möhren am Tag an uns vorbeiliefen. Unsere Aufgabe war es, Möhren mit kleinen schwarzen Punkten, verrottete, kaputte und komisch geformte Möhren auszusortieren. An dem Tisch, an dem wir arbeiteten, standen wir meistens zu viert, manchmal auch nur zu dritt oder zu zweit.
Am Anfang, als ich an den Tisch kam, habe ich einfach nur ganz viele Möhren gesehen und war vollkommen überfordert. Aber nach einiger Zeit, sah man die kleinsten schwarzen Stellen, wurde schneller und automatisierte die Handgriffe.
An manchen Tagen waren es selbst zu viert so viele Möhren, dass man gar nicht hinterher kam, an Anderen langweilte man sich sogar nur zu zweit, weil so wenig schlechte dabei waren.


Insgesamt war es wie zu erwarten einfach sehr eintönig und damit auch langweilig. Und anstrengend, man darf echt nicht unterschätzen, wie anstrengend das ganze Stehen ist. Vor allem Beine, Rücken und Schultern schmerzten. Dafür hatten wir auch drei Pausen am Tag. Wir starteten jeden Tag um 8:30 Uhr, unsere erste Pause war von 10:00 – 10:15 Uhr, eine Mittagspause von 12:00-13:00 Uhr und die letzte Pause war von 15:00-15:15 Uhr. Es sind viele Pausen, aber die braucht man auch wirklich. Das Beste ist, die beiden fünfzehn Minuten Pausen werden sogar bezahlt und jeden Tag brachte die Frau von einem der Inhaber die leckersten selbstgebackenen Sachen. Muffins, kleine Küchlein, überbackene Teigtaschen...Und selbst wenn sie in einer Pause mal nichts brachte, gab es immer noch mindestens eine Packung Kekse.
Die anderen Mitarbeiter waren alle super nett, aber Lydia, Nils, Nele und ich waren ausnahmsweise mal die einzigen Deutschen. Und auch die Jüngsten.


Untergebracht waren wir in kleinen Bungalows neben dem Packhouse. Sie waren sehr einfach und Neles und meins leider etwas dreckig. Duschen, Toilette und eine Küche gab es im Packhouse. Das war das einzig nervige, wenn man abends nochmal aufs Klo musste, musste man erst einmal ein Stückchen durch die Dunkelheit tapsen bis zum Packhouse. Wlan hatten wir auch nicht. Die Unterkunft war eben einfach, aber dafür auch günstig. Wir bezahlten 70 Dollar pro Woche, pro Person, also umgerechnet hat jeder von uns 5,90€ pro Nacht bezahlt, da kann man sich wirklich nicht beschweren. Aber das aller Wichtigste, das Geld kam auch immer pünktlich und passend, eine echt nette Abwechslung zu unserem vorherigen Job.
Die freien Tage bzw. Stunden nach dem Arbeiten nutzen wir meist einfach dazu uns zu entspannen. Nele, Lydia, Nils und ich guckten in den zwei Wochen zusammen alle 8 Harry Potter Filme, denn es konnte auf gar keinen Fall so bleiben, dass Lydia nur einen Harry Potter Teil kannte. 

Und an unserem ersten freien Tag, dem ersten Samstag, fuhren wir zum Tongariro Nationalpark. Denn wie Papa, der schon seit Monaten auf Fotos von Crossing wartete, richtig recherchiert hatte, lag der Tongariro Nationalpark nur eine halbe Stunde von Ohakune entfernt. Lydia und Nils hatten das Crossing bereits einmal gemacht, begleiteten uns aber netterweise noch einmal, weil es ihnen eh so gut gefallen hatte.
So standen wir morgens um 6 Uhr auf (früher als zur Arbeit) und fuhren gegen 7 Uhr los. Auch hier mussten Nele und ich uns auf eine Matratze ins Auto legen, aber daran sind wir inzwischen ja gewöhnt. Um uns das Shuttle zu sparen, setzte uns Nils am Start ab und fuhr dann bis zum Ende, wo er das Auto abstellte und uns vom Ende entgegen kam. Inzwischen starteten Lydia, Nele und ich noch im Nebel von der anderen Seite.

Das Tongariro Alpine Crossing, die bekannteste Tageswanderung durch Mittelerde, 19,4km durch Mordor, entlang des Schicksalsberg.


Wir haben uns lange darauf gefreut, aber hatten auch ein wenig Respekt vorher. Immer hin war der Walk mit der höchsten Schwierigkeitsstufe ausgeschrieben. Uns wurde von super anstrengenden Stufen, die man hoch laufen muss, die gefühlt niemals enden und das Atmen schwer machen, erzählt. Aber so schlimm fanden wir es gar nicht. Ich hätte es mir so viel anstrengender vorgestellt, ich fand den Roy‘s Peak track sogar anspruchsvoller. Aber alles von vorne.
Um 8 Uhr liefen wir drei los. Die ersten drei Kilometer waren noch sehr entspannt, dann fingen die Treppen an. Jedoch waren einfach so viele Leute auf dem Track, dass man zwischendurch immer kurz stehen bleiben musste, weil vorne jemand so langsam ging.


Nachdem wir diese überstanden hatten, machten wir eine kurze Frühstückspause. Nach der kurzen Stärkung war unser Plan, den eigentlichen Track zu verlassen und auf den Mount Doom, besser bekannt als den Schicksalsberg, in dem Sauron den Einen Ring der Macht geschmiedet hatte, zu besteigen. Wie Frodo und Sam wollten wir den steilen Weg hinaufklettern. Das wären nochmal drei bis vier extra Stunden gewesen, doch genau dann zogen die Wolken auf, sodass man oben gar nichts mehr gesehen hätte. So überlegten wir es uns anders und setzten den eigentlichen Weg fort.

Es ging weiter durch riesige Lavafelder, einige weitere Treppenstufen folgten, bis uns ein sehr steiler unbefestigter Weg zum höchsten Punkt des Tracks brachte, wo wir unsere Mittagspause mit einem wunderbaren Blick auf den Schicksalsberg machten.



Nachdem wir auch den red crater ausgiebig bestaunt hatten, hieß es bergab laufen oder eher rutschen.


Dieser Weg war wirklich sehr steil und rutschig. Dort trafen wir dann Nils wieder, gerade pünktlich für ein Foto vor den emerald-green lakes. In der grauen steinigen Vulkanlandschaften, sehen die Seen mit ihren knalligen Farben so fehl am Platz aus, aber auch richtig cool.



Die Seen waren das letzte Highlight des Tracks, die letzten 9km zurück zum Parkplatz waren fast etwas langweilig. Nach circa 7 Stunden insgesamt, kamen wir dann beim Auto an und fuhren natürlich erschöpft, aber weniger erschöpft als erwartet, zurück zum Packhouse. Der Track hat mir wirklich gut gefallen, aber er war leider unglaublich überlaufen. Aber es ist ja klar, dass sich das niemand entgehen lassen möchte.

Zurück auf der Nordinsel – Wellington, 18.02.2018 – 20.02.2018

Von Marahau wollten wir mal wieder bis nach Picton trampen und von dort aus dann die Fähre nach Wellington nehmen. Wir waren uns nur ein wenig unsicher, ob alles klappt, da Marahau ein ziemlich kleiner Ort war, wo demnach auch nicht so viele Leute lang kommen. Außerdem war die Strecke nach Picton relativ lang und wir mussten pünktlich da sein, um nicht die Fähre zu verpassen. Aber wir stellten uns morgens extra früh an die Straße und hatten extra die letzte Fähre um 18:45 Uhr gebucht, sodass zeitlich eigentlich alles passen sollte. Und das tat es auch. In Marahau wurden wir bereits nach weniger als 15 Minuten von einer Frau bis nach Motueka mitgenommen. Sie erzählte, dass sie selber oft trampe und lies uns extra an einer Stelle raus, von der man gut weitertrampen konnte. Dort warteten wir auch nur um die 10 Minuten, bis ein junges deutsches Pärchen mit einem riesigem Campervan uns mitnahm. Sie waren echt super nett und wir konnten bis Picton mit ihnen durchfahren.

Bereits um 13:30 Uhr kamen wir in Picton an, hatten also noch massig Zeit bis unsere Fähre fuhr. Nele und ich kaufen uns fish and chips und setzten uns an Wasser. Nach einer Stunde gesellte sich dann Toni zu uns, die bereits einen Tag länger in Picton gewesen ist und mit uns die Fähre nach Wellington nahm.
Um 18 Uhr konnten wir dann endlich einchecken und es ging auf die Fähre. Wir drei saßen fast die ganze Fahrt draußen und genossen zum letzten Mal den Ausblick auf die Malborough Sounds bei Sonnenuntergang, bis wir die Südinsel schließlich endgültig hinter uns ließen.



Gegen 22 Uhr legte die Fähre endlich in Wellington an. Wir waren alle schon super müde, aber zunächst mussten wir noch das Shuttle vom Bahnhof nehmen und dann noch eine halbe Stunde zum Hostel laufen. Kurz vor 23 Uhr kamen wir dann endlich im Hostel an. Die Rezeption hatte glücklicherweise gerade noch offen, sodass wir schnell unsere Schlüsselkarten erhielten und dann nur noch ins Bett fielen.

Am nächsten Tag wollten Nele und ich dann unserem Plan nachgehen, den wir bei unserem letzten Wellingtonaufenthalt aufgestellt hatten: Ausgiebig shoppen gehen.
Doch dann fanden wir nicht wirklich was oder waren mal wieder zu knauserig mit unserem Geld, sodass wir doch nichts kauften. Das machte uns beiden dann richtig schlechte Laune. Im zweiten Anlauf fanden wir dann aber beide doch noch etwas und die gute Laune war auch wieder zurück.
Dann gönnten wir uns zum Mittag einige Leckereien vom New World, die wir am Oriental Bay genossen. Toni kam dann auch noch dazu und wir saßen einfach ein wenig und quatschten.


Nach dem Abendbrot machten wir drei auf den Weg zum Mount Victoria, um uns von dort oben den Sonnenuntergang anzusehen. Ein Zwischenstopp musste jedoch noch vor der legendären Haiwand gemacht werden, die Nele und ich so super fanden.



Zurück im Hostel fanden wir Mikrowellenpopcorn im free food, ich meine dazu kann man ja wirklich nicht nein sagen. Nachdem wir alles verputzt hatten, ging es auch schon ins Bett, denn Nele und ich mussten früh weiter. Leider mussten wir uns dort aber auch von Toni verabschieden, die noch in Wellington blieb.


12. März 2018

Der Abel Tasman Nationalpark und ein Sprung ins Ungewisse – Marahau, 15.02.2018 – 18.02.2018

Von Mapua aus trampten wir bis Motueka. Bereits das dritte Auto hielt an und nahm uns mit. Es war eine alte Frau, bestimmt schon 80 Jahre alt, die gerade auf dem Weg zu ihrer 103 jährigen Mutter war. Von der ersten Sekunde an erzählte sie uns all mögliches über ihre Mutter, ihre Töchter, ihre Camping Ausflüge als Kind und weiß der Henker was. Also sie war ja nett, aber wirklich sehr gesprächig. Als sie uns nach einer halben Stunde vor New World absetzte, hatte ich das Gefühl ihre halbe Lebensgeschichte zu kennen. Zur Verabschiedung wollte sie uns dann noch umarmen, das fand ich schon ein wenig gruselig, aber wahrscheinlich hat sie sich einfach gefreut, dass sie sich wieder mit jemandem unterhalten konnte, bzw. ihr jemand zugehört hat, denn das Gespräch war etwas einseitig. Wir hatten meistens gar nicht die Möglichkeit etwas zu erwidern, weil sie so im Redefluss war.

Nachdem wir für die nächsten Tage einkauft hatten, wurden wir von einem kostenlosen Shuttle unseres Hostels in Marahau abgeholt. Der Besitzer des Hostels war echt cool und fuhr sogar noch eine Runde mit uns durch den Ort und zeigte uns vom besten Burgerladen, über den leckersten Eisstand bis hin zu den verschiedensten Kajakvermietungen. Das Hostel selbst wurde gerade erst eröffnet und war auch noch nicht ganz fertiggestellt. Aber es gab jetzt schon Billardtische, Kicker und haltet euch fest, einen eigenen Kinoraum mit einer riesigen Leinwand und jeder Menge Sofas! Später sollen noch ein Fitnessraum, ein Yoga Zimmer und ein Massage Studio dazukommen.
Nachdem wir uns das Hostel fertig angeschaut hatten, gingen wir das erste Mal in den Abel Tasman Nationalpark, Neuseelands kleinsten, bekanntesten und wahrscheinlich schönsten Nationalpark. Wir liefen bis zur ersten Bucht und legten uns entspannt an den Sandstrand. Leider war gerade low tide, sodass wir nicht baden gingen.
Auf dem Rückweg trafen wir Toni und gingen zusammen zum Hauptstrand des Örtchen, wo Nele und Toni schwimmen gingen. Dort gab es unglaublich viele Seesterne.


Am nächsten Morgen mussten wir früh aufstehen, denn unsere Kajaktour durch den Abel Tasman stand an. Bereits um 8 Uhr gingen wir vom Hostel los, denn wir mussten noch eine knappe halbe Stunde zur Ausleihe laufen. Denn Nele und ich waren mal wieder Sparfüchse und hatten den günstigsten Anbieter rausgesucht, aber da musste man halt etwas hinlaufen.
Dort bekamen wir von einem nettem jungem Mann mit sechs anderen Leuten eine Einführung wie alles funktionierte. Nachdem wir die Sachen im Kajak untergebracht hatten und mit Rettungswesten ausgestattet wurden, fuhren wir zum Strand. Dort folgte im Wasser noch eine letzte Erklärung, bevor es los ging und Nele und ich auf eigene Faust los paddeln konnten.


Wir hatten uns gegen eine geführte Tour entschieden, zum Einen, weil die wirklich super teuer waren, aber vor allem, weil wir so in unserem eigenen Tempo paddeln konnten und Pause dort machen können, wo immer wir wollen.

Zuerst paddelten wir zur Adele island, wo wir vom Boot aus jede Menge Robben und sogar einige Robbenbabys beobachten konnten. Danach legten wir an einer kleinen super schönen Bucht für eine Mittagspause an. Diese Bucht konnte man auch nur übers Wasser erreichen, da der Wanderweg dort nicht hinführte. Und es war wirklich wunderschön. Goldener Sand und super klares Wasser! Einfach traumhaft.


Wir machten eine ausgiebige Schwimm- und Mittagspause, bevor wir weiter paddelten. Wir hielten noch ein anderen Bucht, um dort noch einmal zu schwimmen. Dann war es auch schon Zeit für den Rückweg. Da mussten wir uns ein wenig beeilen, weil wir ein bisschen spät waren, dabei wurde das Paddeln schon ein wenig anstrengend. Aber es war wirklich ein wunderschöner Ausflug, der sich absolut gelohnt hat!


Nach dem Abendessen guckten wir uns dann endlich im Kino des Hostels den letzten Hobbitteil an.

Den folgenden Tag stand für mich etwas ganz besonderes auf dem Plan. Während Nele sich bereits morgens auf den Weg machte für ihre Tageswanderung durch den Abel Tasman, wurde ich mittags von einem Shuttle abgeholt und nach Motueka gefahren.

Ich konnte es gar nicht glauben, ich hatte es mir schon vor Neuseeland vorgenommen und heute war endlich der Tag gekommen. Der Tag für meinen aller ersten Fallschirmsprung!
Ich bin ja ein absoluter Adrenalinjunkie, schon vor Jahren bin ich vom 10 Meterturm gesprungen und keine Achterbahn ist mir je zu hoch. Da hat ein Fallschirmsprung natürlich noch gefehlt. Und jetzt hatte ich die perfekte Gelegenheit, also ich meine ein Fallschirmsprung in Deutschland wäre ja schon cool gewesen, aber in Neuseeland, das ist nochmal etwas ganz besonderes!

Nachdem ich mit dem Shuttle ankam, musste ich erst einmal einige Papiere ausfüllen und wurde auf die Risiken eines solchen Sprungs hingewiesen. Danach wurde ich noch gewogen und dann hieß es warten. Draußen konnte ich noch einer anderen Gruppe bei der Landung zuschauen.
Gerade wollte sich die nächste Gruppe auf dem Weg zum kleinen Flugzeug machen, doch dann wurden sie zurückgeschickt. Das Wetter war den ganzen Tag bisher perfekt gewesen, Sonne, 26 Grad und kaum eine Wölkchen am Himmel. Doch jetzt hatte es sich ziemlich zugezogen und es tröpfelte sogar ein wenig. Oben in der Luft solle der Wind zu stark gewesen sein, dass sie niemanden springen lassen durften. Alles wurde um eine halbe Stunde verschoben. Aber nach der halben Stunde sah es immer noch nicht besser aus, so wurde der nächste Sprung auf 17 Uhr verschoben. Die Angestellten liefen schon herum und fragten die Leute, ob sie nicht an einem anderen Tag wiederkommen könnten. Das taten auch viele, manchen hatten auch keine Zeit und konnten weder warten, noch an einem anderen Tag wiederkommen. Die Enttäuschung stand ihnen ins Gesicht geschrieben. Und auch ich hatte die Befürchtung, dass es bei mir mit dem Fallschirmsprung nichts mehr werden würde, denn auch Nele und ich fuhren am nächsten Tag weiter. Aber ich dachte mir, ich warte jetzt erst einmal ab, vielleicht wird es ja doch noch besser.
Und das Warten hatte sich gelohnt. Um 16:45 Uhr riss der Himmel wieder auf und bis 17 Uhr waren alle Wolken verschwunden und der strahlend blaue Himmel war zurück. Und dann ging es plötzlich alles ganz schnell. Ich wurde eingekleidet, lernte meinen Tandemsprungpartner kennen, der mir genaue Anweisung für den Sprung gab und dann ging es schon ab ins Flugzeug.


Ich hätte erwartet, dass ich spätestens an diesem Punkt mega nervös werde, aber ich weiß nicht, ob es an der ganzen Warterei gelegen hat oder woran auch immer, es war überhaupt nicht so. Das Flugzeug stieg höher und höher, aber ich war total ruhig und schaute mir einfach den wunderbaren Ausblick über die traumhaften Strände bis hin zu den Malborough Sounds an. Dann waren wir auf der richtigen Höhe angekommen. Mein Tandempartner öffnete die Tür des Flugzeugs. Ich war die Erste. Ich setzte mich an die Kante des Flugzeuges, klappte meine Füße unter eine Stufe, legte meinen Kopf nach hinten und überkreuzte meine Arme, wie mein Tandempartner es mir vorher gesagt hatte.
Und im nächsten Moment fiel ich schon. Das Gefühl? Einfach unbeschreiblich. Ich probierte jede Sekunde des freien Falls zu genießen und dieses Gefühl in mir zu speichern. Dann öffnete sich schon der Fallschirm. Ich konnte es immer noch nicht begreifen. Ich flog durch die Luft. Mein Begleiter fragte mich, ob ich Achterbahnen mögen würde und ein paar Sekunden später waren wir schon mitten in einem Überschlag. Nach den ganzen Drehungen war mir fast ein wenig schlecht, aber es hat unglaublich Spaß gemacht. Dann war es schon Zeit für die Landung, ich hob wie aufgefordert meine Beine und landete weich auf meinem Po.
Und schon war es vorbei, aber ich war trotzdem noch voller Glücksgefühle und konnte es kaum erwarten, Nele gleich im Hostel alles zu erzählen. Das tat ich dann auch bei einem ausgiebigen Abendbrot, denn neben den ganzen Glücksgefühlen hatte ich auch echt Hunger.
Danach schauten Nele und ich uns noch zusammen am Strand den Sonnenuntergang an, ein schönes Ende für einen erlebnisreichen und einzigartigen Tag.


Ich muss sagen, ich hatte vorher echt überlegt, ob ein Fallschirmsprung wirklich so viel Geld wert ist, aber ich bin super froh, dass ich es gemacht habe und dann noch hier in Neuseeland. Es war eine unglaubliche Erfahrung, an die ich später bestimmt noch oft zurückdenken werde. Verwunderlich fand ich nur, dass ich während des ganzen Sprunges oder noch im Flugzeug, nie wirklich Angst hatte, aber wahrscheinlich war ich einfach viel zu beschäftigt damit es zu genießen und all die Eindrücke auf mich wirken zu lassen.