25. März 2018

Mann über Board - Rotorua, 08.03.2018 – 10.03.2018

An unserem letzten Tag im Packhouse arbeiteten Nele und ich noch bis zur Mittagspause, bevor wir unsere Sachen packten und weiterreisten. Das Packhouse war am Highway gelegen, an dem aber nicht sonderlich viele Autos vorbeifuhren. Doch nach einer Viertelstunde wurden wir auch von dort mitgenommen und bis zum Tongariro Village gebracht. Genauso lange warteten wir noch einmal dort, bis wir von einem Mann bis zu einer Tankstelle in Taurangi mitgenommen wurden. Wir wollten von dort aus gerade zu einer besseren Stelle gehen, da hielt bereits ein weiteres Auto und nahm uns bis nach Rotorua mit.

Im Hostel angekommen mussten wir direkt ausnutzen, dass wir endlich wieder WLAN hatten und die nächsten Hostels buchen. Zuerst sah es so aus, als würde alles nicht klappen, wie wir es geplant hatten, aber nachdem wir die Verfügbarkeit von tausenden Hostels überprüft hatten, klappte doch alles irgendwie, nur eben ein bisschen anders als wir geplant hatten. Wenn wir eins in Neuseeland gelernt haben, dann zu improvisieren, falls unser Plan mal wieder nicht so funktioniert hat, wie wir uns das eigentlich vorgestellt hatten. Aber wie mir bereits eine Frau den Ratschlag gab: „Passe den Plan für Neuseeland an das Leben an, nicht das Leben an den Plan.“ Und wo sie Recht hat, hat sie Recht, denn manchmal ist das Ergebnis noch viel besser als der eigentliche Plan.

Nach der ganzen Planung hatten wir reichlich Hunger und gingen nach draußen, um uns auf dem Night market etwas zum Abendessen zu kaufen. Es war echt schön, es gab Sitzsäcke und Sonnenschirme unter denen man das Essen aus aller Welt genießen oder einfach der Musik der Live-Band lauschen konnte. Nele und ich entschieden uns für Californien Fries, Pommes mit Zwiebeln und Käse überbacken und als Nachtisch teilten wir uns einen Nutella-Crêpes und Churros. So lecker!


Am nächsten Tag machten wir uns auf die Suche nach einem Bikini, dieses Mal jedoch für Nele, die ihren leider in einem Hostel liegengelassen hatte. Leider war die Suche jedoch genauso wenig erfolgreich wie meine Suche nach einem Bikini in Wellington. Frustriert gingen wir zu Paknsave und kauften viel zu viel Essen ein, sodass wir es kaum tragen konnten. Später gingen wir sogar noch einmal los um eine Tüte zu kaufen, weil wir anders das ganze Essen gar nicht hätten transportieren können. Zum Mittag setzten wir uns in einen Park, in dem es glücklicherweise nicht allzu doll stank, aßen eine Kleinigkeit und spielten Karten.
Nachmittags wurden wir von einem Shuttle abgeholt und zum Water Rafting gebracht, der eigentliche Hauptgrund, warum wir noch einmal nach Rotorua gekommen waren. Wir hatten damals schon überlegt es zu machen, aber das Wetter ist ja so doof gewesen, weswegen wir uns dann doch dagegen entschieden hatten. Danach haben wir aber so viele Leute getroffen, die uns das Water Rafting in Rotorua ans Herz gelegt hatten, dass wir einfach noch einmal zurückkommen mussten.

Angekommen wurden wir mit dem nötigen Equipment ausgestattet und ehe wir uns versahen, saßen wir schon mit fünf anderen Abenteuerlustigen und unserem Teamleader im Boot und paddelten los. Den ersten kleinen Wasserfall meisterten wir ohne Probleme und paddelten zu einer Stelle, wo wir alle aussteigen durften, vom Felsen springen und auf die andere Seite zurück zu den Booten schwimmen konnten. Hört sich ja erstmal ganz einfach und lustig an. Doch nachdem ich auf die andere Seite geschwommen war, wurde noch dem Mädchen vor mir ins Boot geholfen und ich wurde von der Strömung mitgerissen und unter das Boot daneben gespült. Zuerst war noch alles ok, ich wollte einfach wieder ein Stück zurückschwimmen und neben dem Boot wieder auftauchen. Aber nichts da. Die Strömung war deutlich stärker als ich erwartet hätte und ich wurde nur immer weiter unter das Boot getrieben, egal mit welcher Kraft ich dagegen anschwamm, dabei bin ich ja eigentlich eine ziemlich sichere Schwimmerin. Ich dachte, gleich müsse jemand meine missliche Lage bemerken und mir helfen, aber niemand schien es bemerkt zu haben. Und dann bekam ich Panik. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr wie ich es dann doch noch geschafft habe, irgendwie wieder aufzutauchen, aber ich hatte schon mal den ersten Schock in den Knochen. Ich dachte mir nur, na Mensch das fängt ja gut an, fast ertrunken bevor es eigentlich richtig losgegangen ist.
Danach folgten wir weiter dem Fluss und ich hatte ein wenig Zeit mich zu beruhigen, bis wir auch schon kurz vor dem höchsten Wasserfall standen. Der höchste Drop aller Raftings in Neuseeland stand uns bevor. Die Gruppe vor uns schaffte eine perfekte Landung ohne umzukippen, das machte uns Hoffnung. Dann waren wir dran. Wir paddelten mutig auf den Wasserfall zu, bevor wir uns alle klein machten und ins innere des Bootes hockten. Im nächsten Moment fand ich mich schon wieder unter Wasser wieder. Natürlich hatte unser Boot es nicht geschafft. 


Für den Fall, dass das Boot umkippt, gibt es extra Hohlräume im inneren des Bootes zum Atmen. Doch die fand ich natürlich nicht, aber schaffte es dann neben dem Boot aufzutauchen.
Ehrlich gesagt hätte ich mir das Rafting wirklich nicht so heftig vorgestellt. Ich meine, ich habe eigentlich echt keine Angst vor Wasser und war mehrere Jahre im Schwimmverein, aber da hatte ich teilweise echt ein wenig Panik.
Aber um unsere Ehre zu retten, wir waren nicht die Einzigen, die umkippten. Ein anderes Boot schaffte die sichere Landung auch nicht.
Auf dem weiteren Weg durften wir einen Wasserfall herunter schwimmen, einen anderen fuhren wir im Stehen herunter. Auch das meisterten wir ohne über Board zu gehen.



Wir hatten uns alle schon wieder hingesetzt, fuhren aber noch einmal leicht in den Wasserfall herein und ehe ich mich versah, war ich schon wieder ins Wasser geplupst und wurde unter das Boot gedrückt. Doch dieses Mal hatte es unser Teamleader bemerkt und zog mich glücklicherweise ziemlich schnell wieder ins Boot. Das war anscheinend wirklich nicht mein Glückstag und auch unser teamleader meinte zu mir:"Dir gefällt es anscheinend besser unter dem Boot als im Boot."
Zum Abschluss setzten sich immer zwei bis drei vorne ins Boot und wir fuhren gerade auf einen Wasserfall zu. Die Leute vorne bekamen dann eine ordentliche Ladung Wasser ins Gesicht.


Dann war es schon vorbei und wir wurden mit einem Shuttle zurückgebracht. Zurück im Hostel gab es nur noch Abendessen, bevor wir schlafen gingen, da wir am nächsten Morgen wieder früh hoch mussten.

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