8. März 2018

Die Westküste – Franz Josef, Arthur‘s Pass, Greymouth, Punakaiki, 04.02.2018 – 08.02.2018

Auf dem Weg von Wanaka nach Franz Josef sah man noch deutlich die Schäden, die der Sturm angerichtet hatte. Neben der Straße lagen überall umgefallene Bäume und an den Hängen Felsbrocken, die abgerutscht waren. Die Straße war auf jeden Fall nicht umsonst gesperrt gewesen die letzten Tage.

Nach der ganzen Umbucherei, die uns die Sperrung der Straße beschert hatte, hatten Nele und ich jetzt nur noch eine Nacht in Franz Josef. Das war ziemlich ärgerlich, denn wir kamen erst nachmittags an und mussten am nächsten Tag frühmorgens wieder los. So hatten wir nicht einmal Zeit, um zum Gletscher zu fahren und dort zu wandern, weswegen wir eigentlich nur nach Franz Josef wollten. Und dazu regnete es auch noch. Damit der Aufenthalt nicht ein absoluter Reinfall war, besuchten Nele und ich abends die hot pools. Es war so ähnlich wie das Polynesian spa in Rotorua, allerdings gab es nur drei Becken und anstatt eines Ausblicks auf den Lake Rotorua, gab es hier eine Regenwaldlocation. Fotos waren hier leider nicht erlaubt.
Das absolute Highlight war aber in der Umkleide zu finden. Einen Bikini/Badeanzug/Badehosentrockner! Echt eine geniale Erfindung, die sollte es auf jeden Fall auch in den Schwimmbädern in Deutschland geben.


Am späteren Abend nach Sonnenuntergang machten Nele und ich noch eine kleine Nachtwanderung. Auf einem kurzen Wanderweg im Wald sollte man nämlich unglaublich viele Glühwürmchen sehen. Aber auch dieser Weg hatte etwas vom Sturm abbekommen, sodass es ein kleines Abenteuer wurde mit nur einer Handytaschenlampe ausgestattet den Pfad entlang zu kraxeln. Aber wir wurden mit jeder Menge Glühwürmchen belohnt.

Am nächsten Tag schüttete es wie aus Eimern. Wir fuhren erst einmal mit dem Bus vom Franz Josef circa 2 ½ Stunden bis Hokitika. Von da aus wollten wir weiter bis zum Arthur‘s Pass trampen, denn unser Bus fuhr dort nicht hin. Während ich kurz zum New World ging, um uns etwas zum Mittag zu kaufen, wartete Nele draußen und lernte André (natürlich deutsch) kennen. Kurzer Hand hatte der sich dazu entschieden mit uns zum Arthur‘s Pass zu trampen. Ich war davon nicht sonderlich begeistert, da einerseits zu dritt trampen noch schwieriger war und andererseits ich ihn von Anfang an ziemlich nervig fand. Aber na ja, wenigstens das Trampen funktionierte dann doch ganz gut. Ein deutscher Backpacker nahm uns mit, allerdings hatte er nur zwei Sitze, sodass Nele und ich uns mal wieder hinten auf eine Matratze legen mussten, zwischen einem Surfbrett und drei Backpacks. Er setzte uns netterweise direkt vor unserem Hostel ab, sodass wir nicht allzu nass wurden.
Da das yha bereits Wochen vorher ausgebucht war, mussten wir ins bbh gehen. Als wir ankamen und einchecken wollten, fanden wir keine Rezeption oder ähnliches vor. Lediglich hing draußen ein Telefon, mit dem man den Besitzer anrufen konnte. Wir mussten unsere Namen sagen, die er überprüfte und uns daraufhin den Türcode verriet.

Das Hostel war wirklich super klein. Es gab einen kleinen Aufenthaltsraum, mit drei Sofas, drei Stühlen, einem Tisch, einer kleinen Küche und einem Kamin. Ansonsten gab es eine Toilette, eine Dusche, zwei Doppelzimmer und ein Achtpersonenzimmer. In dem Zimmer war auch nichts anderes als die acht Betten und es war super kalt. In dem Hostel war es üblich, dass jeder seine Schlafsachen selber mitbrachte, aber Nele und ich hatten ja keine Schlafsäcke. Doch Gott sei Dank gab uns der sehr freundliche Besitzer, der am Nachmittag vorbeischaute, seine Notfallschlafsäcke. Ohne die wären wir wahrscheinlich erfroren in der Nacht. Mit dem dicken Schlafsack, Tshirt, Pulli, langer Hose und dicken Socken war es gerade erträglich.
Auch am nächsten Morgen war es noch echt frisch, es waren gerade Mal 9 Grad. Aber es hatte aufgehört zu regnen und die Sonne schien zur Abwechslung mal. Den vorherigen Tag hatten wir wirklich gar nichts mehr machen können, da es den ganzen restlichen Tag nur geschüttet und gestürmt hatte. Mir taten die Leute so Leid, die kein Bett mehr bekommen hatten und draußen in den Zelten schlafen mussten.


Um wenigstens etwas vom Arthur‘s Pass gesehen zu haben, machten wir morgens noch eine kleine Wanderung, bevor wir weiter trampten. Zu meiner großen Freuden begleitete uns André. Der Wanderweg war wirklich recht kurz, er ging an einem Fluss entlang durch einen Wald und endete bei dem Devil‘s Punch bowl waterfall.


Danach holten wir unsere Sachen aus dem Hostel und stellten uns an die Straße. Wir warteten zu dritt über eine Stunde, aber alle Autos fuhren an uns vorbei. So entschieden wir uns dazu, uns aufzuteilen. André ging ein Stück weiter nach vorne. Nach circa zehn Minuten fuhr ein Auto an André vorbei und hielt bei Nele und mir. Es war ein Niederländer, der bereits einen neuseeländischen Hitchhiker dabei hatte. Er fuhr uns netterweise extra bis nach Greymouth, obwohl er eigentlich nur nach Hokitika musste.

Das Hostel in Greymouth war echt cool. Schön eingerichtet, es gab unbegrenztes Internet und man konnte sich kostenlos Kajaks und Fahrräder ausleihen. Nachdem wir auch die günstigen Waschmaschinen ausgenutzt hatten, liehen Nele und ich uns Fahrräder aus und fuhren ein Teil des coast Fahrradweges. Leider funktionierten beide Bremsen meines Fahrrades nicht.
Das Meer war super aufgewühlt und große Wellen klatschten gegen die Felsen des Aussichtspunktes.
Viel mehr gab es in Greymouth jedoch nicht zu sehen.


Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder weiter nach Punakaiki. Nach dem Frühstück stellten wir uns mal wieder an die Straße und warteten, dass uns jemand mitnahm. Wir standen in der prallen Sonne und Auto über Auto fuhr an uns vorbei. Das Problem war, dass wir nicht genau am Highway standen. Also die Straße führte zum Highway, aber auch in die Stadt. Nach 1 ½ Stunden hielt schließlich eine Deutsche und sie war die erste, die wir getroffen haben, die auch aus Hannover kam. Leider musste sie nicht wirklich in die gleiche Richtung wie wir, nahm uns aber ein Stück mit, sodass es dann nicht mehr weit war, direkt zum Highway zu laufen. Und ratet mal wen wir da am Highway getroffen haben. Den André juhu. Er schien anfangs auch nicht so sonderlich erfreut zu sein uns wiederzusehen, da wir am Tag davor ja vor ihm mitgenommen wurden. Relativ schnell hielt dort dann aber ein Auto, dass uns alle mitnehmen konnte.

Von dem Punkt, wo wir in Punakaiki absetzt wurden, mussten Nele und ich noch über 2 km mit unseren ganzen Sachen zum Hostel laufen. Aber die ganze Lauferei lohnte sich. Das Hostel war zwar etwas abgelegen, aber es war echt cool gemacht. Es gab einzelne Hütten, in denen man schlief, die direkt im Regenwald lagen. Ein bisschen nervig war nur, dass das Wasser dort nicht trinkbar war.

Nachdem wir unsere Sachen abgestellt hatten, liefen wir wieder 45 Minuten zurück ins Zentrum zu den Pancake Rocks. Den Namen verdanken die Steine, ihrer Pancake ähnlichen Stapelung. Es sieht schon echt witzig aus.

Nach dem Abendessen liefen wir zum Strand und schauten uns einen echt wunderschönen Sonnenuntergang an.


Leider wurden wir in der Zeit aber von tausenden sand flies zerstochen. Von denen gab es an der Westküste nämlich besonders viele.


Unser Bus am nächsten Morgen fuhr erst um 15 Uhr, sodass wir noch genug Zeit hatten, den schönen Pororari river track durch den Regenwald entlang zu laufen.


Zur Busstation wurden wir dann glücklicherweise mit einem kostenlosen Shuttle vom Hostel gefahren.

Ich muss sagen, außer Punakaiki fand ich die Orte, die wir an der Westküste besucht haben, relativ enttäuschend. Klar, Franz Josef wäre bestimmt echt cool gewesen, wenn wir dort einen Tag mehr gehabt hätten und wir uns den Gletscher hätten angucken können. Ich meine landschaftlich war es wirklich schön, vor allem die Küste, aber natürlich auch der Regenwald, aber sonst ist dort eben echt nicht viel los.


NELES NEUSTES VIDEO:


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